Ashton Kutcher sieht Kampf gegen Kindesmissbrauch durch EU-Gesetz gefährdet

Autor: Ralf Nowotny

Ashton Kutcher sieht Kampf gegen Kindesmissbrauch durch EU-Gesetz gefährdet
Ashton Kutcher sieht Kampf gegen Kindesmissbrauch durch EU-Gesetz gefährdet

Ashton Kutcher ist nicht nur Schauspieler, sondern auch seit Jahren aktiv gegen Kindesmissbrauch tätig. Ein kommendes EU-Gesetz gefährdet jedoch die Suche nach Tätern und Opfern.

Die Meisten kennen Ashton Kutcher nur aus Filmen und als schrägen Milliadär Walden Schmidt in der Serie „Two and a half Men“, doch zeigt der Schauspieler auch ein großes soziales Engagement gegen Kindesmissbrauch. Doch ein kommendes EU-Gesetz wird als Nebeneffekt das Aufspüren von Tätern und Opfern erschweren.

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Ein ungewöhnlicher Tweet

Im Oktober postete Kutcher einen eher ungewöhnlichen Tweet:
Er bat die SPD-Politiker Birgit Sippel, Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans darum, ihm eine Direktnachricht zu schicken, es gehe um die Auswirkungen derer Position zum EU-Kommunikationskodex in Bezug auf die Privatsphäre missbrauchter Kinder.

Ein Video mit einer deutlichen Aussage

Im November postete Kutcher ein Video auf Twitter, welches seine Forderung deutlich macht:

So sollen die EU-Gesetzgeber darüber nachdenken, wie es wäre, wenn es ihr Kind sei, welches sexuell missbraucht worden würde oder dessen Fotos in einschlägigen Kreisen kursieren, die Tech-Unternehmen die Möglichkeit hätten, die Täter und Verbreiter zu identifizieren, aber ein EU Gesetz es ihnen verbiete.

Kutcher mitbegründete 2012 die Organisation Thorn (siehe HIER), welche sich gegen Kindesmissbrauch ausspricht und Technologien entwickelt, um Missbrauchsopfer digital identifizieren zu könne. Die Organisation stellt den Behörden die Software kostenlos zur Verfügung.

Das EU-Gesetz

Wie unter anderem die Frankfurter Allgemeine (siehe HIER) berichtet, müssen die EU-Staaten bis zum 21. Dezember über den neuen Kodex für die elektronische Kommunikation abstimmen und ihn umsetzen.

Jener Kodex sieht einen besseren Schutz für Nutzer bezüglich eines digitalen Briefgeheimnisses vor: Chats und Nachrichten auf den diversen Diensten von Google, Microsoft und Facebook dürfen nicht mehr mit automatisierter Software überwacht werden.

Was gut klingt, hat aber auch einen Nachteil:
Bisher wurden Chats auch von den Anbietern freiwillig mit einer Foto DNA-Software überwacht: Den Behörden bekannte Fotos missbrauchter Kinder wurden mit getauschten Bildern in den Nachrichtendiensten mittels eines digitalen Fingerabdrucks verglichen.

Dies fällt dadurch allerdings auch weg – Für Täter wird es dann einfacher sein, Fotos missbrauchter Kinder beispielsweise im Facebook Messenger ungehindert zu tauschen und zu verbreiten.

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Bisher erfolgreiche Methode

Wie das Bundeskriminalamt gegenüber der „Zeit“ (siehe HIER) erklärt, kommen die meisten Hinweise auf Dateien mit kinderpornografischen Inhalten vom US-Zentrum für vermisste und ausgebeutete Kinder, welches mit US-Providern und Serviceanbietern wie Microsoft, Google und Facebook zusammenarbeite.

Dadurch gingen alleine 2019 mehr als 62.000 Hinweise beim BKA ein, in 21.600 Fällen konnte aufgrund dessen ermittelt werden.

Fazit

Natürlich wäre es falsch, deshalb komplett auf ein digitales Briefgeheimnis zu verzichten. EU-Innenkommissarin Ylva Johansson schlug deshalb bereits im September eine Übergangslösung vor, die das digitale Briefgeheimnis nicht verletze, aber trotzdem noch den Einsatz von Foto DNA-Software erlaube, um Bilder von den Anbietern scannen zu können.

Artikelbild: YouTube, Rede von Ashton Kutcher zum Thema Menschenhandel vor dem Kongress
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