KI kann Sarkasmus erkennen? Das wird auch Zeit!

Autor: Claudia Spiess

KI kann Sarkasmus erkennen? Das wird auch Zeit!
Artikelbild: Shutterstock / Von gostua

Künstliche Intelligenz, die es schafft, Sarkasmus von Ernstgemeintem zu unterscheiden? Geht das?

Tun sich damit doch auch Menschen oftmals sehr schwer, Sarkasmus aus diversen Meldungen herauszulesen. Doch Wissenschaftler der University of Central Florida (UCF) haben sich dieser Aufgabe angenommen und einen „Sarkasmus-Detektor“ entwickelt.

Herausforderung Sarkasmus erkennen

Sarkastische Meldungen gehören zum Social Media-Alltag. Mit spitzer Zunge formuliert werden Kommentare zu den unterschiedlichsten Themen getippt, die für den einen oder anderen Nutzer nicht auf den ersten Blick als „bissige“, aber nicht ernstgemeinte Meldung zu erkennen sind.

In vielen Fällen sind diese eine überspitzte Darstellung der eigenen Gedanken zu einem Thema. Oftmals kommen sie allerdings auch sehr unterschwellig daher und sind so noch schwerer für Herr und Frau Internet-User erkennbar. Fehlen einem doch in der schriftlichen Kommunikation weitere hilfreiche Anhaltspunkte wie Mimik, Gestik oder auch Betonung.

Und nun soll Künstliche Intelligenz es schaffen, den feinen, manchmal unhörbaren Unterton korrekt einzuordnen? Spannend.

Futter für das künstliche Gehirn

Künstliche Intelligenz muss vorerst immer ein wenig angefüttert werden. Mit gesammelten Datensätzen wurde die Entwicklung und das Lernen vorangetrieben. Damit haben die Wissenschaftler der KI beigebracht, Muster zu finden, die häufig auf Sarkasmus hinweisen und diese anhand von Schlüsselwörtern korrekt auszuwählen.

Tests mit einer eigens erstellten Sammlung „Sarcasm Corpus V2 Dialogues“ sowie Daten von Twitter und Reddit ergaben eine höhere Treffsicherheit als bisherige Systeme, die Sarkasmus erkennen sollten. Diese lag hier zwischen beachtlichen 77,4 und 97,9 Prozent.

Textanalyse in zwei Schritten

Die Forscher der UCF haben für die Analyse eine Art von „Modulen“ entwickelt. Im ersten davon wird versucht, diejenigen Schlüsselwörter zu finden, die auf Sarkasmus beziehungsweise nicht wortwörtlich gemeinte Meldungen Hinweise geben.

Im Beispielsatz „Just start segregation again, it will totally work!“ wurden anhand dieser Vorgehensweise die Begriffe „just“, „segregation“, „totally“ und auch das Rufzeichen herausgefiltert und analysiert.

Diese Schlüsselwörter werden in einem zweiten „Modul“ auf Abhängigkeiten zueinander geprüft.
Hier läuft ein mehrstufiger Prozess ab, der am Ende ein Ergebnis errechnet, das die „Sarkasmus-Wahrscheinlichkeit“ darstellt. Dieser Wert wird zwischen 0,01 und 1 ausgegeben. Je näher bei der 1, umso wahrscheinlicher ist es, dass es sich um Sarkasmus handelt.

Bemerkenswert oder befremdlich?

Natürlich ist es immer wieder erstaunlich, was mit Künstlicher Intelligenz alles bewerkstelligt werden kann. Aber ist es eine enorme Leistung oder doch eher ein klein wenig gruselig, dass eine „Maschine“ eine so menschliche Verhaltens- oder Ausdrucksweise anhand von Mustern erkennen kann?

Mir persönlich wäre dazu ja ein Freund wie Leonard lieber, der mich im richtigen Moment darauf hinweist, wenn ich Sarkasmus mal ein klein wenig zu ernst nehmen sollte.

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Quellen: Standard, UCF, mdpi.com
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