Wird sich künstliche Intelligenz gegen die Menschen richten?

Autor: Ralf Nowotny

Artikelbild: Tatiana Shepeleva - Shutterstock.com
Artikelbild: Tatiana Shepeleva - Shutterstock.com

Eine bessere Zukunft für behinderte, alte und kranke Menschen, die durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) hilfreiche Unterstützung finden? Oder etwa das Schwinden unserer Demokratien oder gar das Ende der Menschheit?

Aufrüttelnde Szenarien und brisante Sicherheitsfragen im Zusammenhang mit KI beleuchtete der bekannte Antizipationsforscher und Silicon-Valley-Kenner Roland Benedikter auf dem „15. Information-Security-Symposium in Wien“. Veranstalter waren die Zertifizierungsorganisationen CIS und Quality Austria, die das Symposium heuer unter das Motto stellten: „Künstliche Intelligenz zwischen Mensch und Maschine – Sicher in die Zukunft mit ISO 27001 und ISO 20000“.

KI in autoritären Regimen

Jene unter den mehr als 200 Fachteilnehmern, die eine unterhaltsame futuristische Keynote erwartet haben, wurden auf den Boden sich anbahnender Tatsachen geholt – Roland Benedikter verknüpfte interdisziplinär die Sicht auf Technologie, Soziologie und globale Entwicklungen und warnte deutlich:

„KI fördert aufgrund ihrer innewohnenden Logik autoritäres Regieren, weil sie sehr schnelle und direkte Wege zu Erkenntnissen und Entscheidungen ermöglicht. Während die EU in den kommenden Jahren rund 9,5 Mrd. Euro in KI-Forschungsprojekte investieren will, beläuft sich das offizielle KI-Investment Chinas im selben Zeitraum auf 150 Mrd. Euro, wobei Experten eine weit höhere Summe als wahren Wert annehmen.“

Weiters beschrieb Benedikter einen Trend von derzeit stattfindenden Handelskriegen mittels Embargos und Sanktionen zwischen Asien, Amerika und Europa hin zu künftigen Technologiekriegen als neues Mittel zur geopolitischen Positionierung – KI könnte die politischen Verbindungen zwischen den Weltmächten neu ordnen.

Mensch-Maschine Verschmelzung

Der Forscher räumte ein, dass Anti-Demokratie-Szenarien wohl weither geholt klingen mögen, nannte aber eine Reihe aktueller und realer Beispiele: so etwa die per Modellversuch geplanten Überwachungskameras an Chinas Schulen, um schon frühzeitig potenzielle Regimekritiker erkennen zu können. Gesicht, Gesten und Körperbewegungen der Schüler werden dabei durch intelligente Algorithmen ausgewertet, mit entsprechenden Folgen für „Auffällige“.

Die Entwicklung von humanoiden Robotern, Gehirn-Maschine-Schnittstellen und intelligenten Implantaten findet heute unter dem Aspekt der Hilfestellung für Menschen mit Behinderung oder unheilbaren Krankheiten statt. Wenig beachtet würden aber die Folgen für eine resultierende Umgestaltung des Menschseins, betonte Roland Benedikter:

„Die globale Körperindustrie ist ein gigantischer Markt. Durch Verbindung oder gar Verschmelzung mit KI soll der Mensch über sich selbst hinauswachsen können.“

Hacking von Gedanken und Körperfunktionen

Je stärker Mensch und Technik verschmelzen, desto brisanter werden Sicherheitsfragen.

„Im Falle von Hacking oder Systemfehlern kann künftig nicht nur eine Maschine betroffen sein, sondern direkt ein Mensch, seine Körperfunktionen oder sogar Gedanken“

betonte CIS-Geschäftsführer Erich Scheiber.
Insgesamt spannte das Vortragsprogramm den Bogen zu IT-affinen Managementsystemen nach ISO 27001 für Informationssicherheit und ISO 20000 für IT-Service-Management. „Steuerbare Managementsysteme ermöglichen es, die volatilen Faktoren Mensch und Technik in einem Sicherheitssystem integriert abzubilden – Risiken lassen sich so kontinuierlich evaluieren und minimieren„, erklärte Erich Scheiber.

Quality Austria-CEO Konrad Scheiber bekräftigte: „Auch unsere wertschöpfenden Prozesse werden zunehmend digital und vernetzt. Der IT-Sicherheit wird in Zukunft eine noch viel größere Bedeutung zukommen.

Roboter-Personen mit Menschenrechten

Als Meta-Trend wird es laut Experten-Schätzungen in rund 80 Jahren etwa gleich viele „Roboter-Personen“ wie Menschen geben. Benedikter wies auf bereits heute ungeklärte juridische Fragen wie „Menschenrechte“ für intelligente e-Personen hin. Immerhin habe der humanoide KI-Roboter Sophia bereits die Staatsbürgerschaft Saudi-Arabiens erhalten.

Entwickler sind selbst erschüttert, wie schnell die Entwicklung geht„, berichtete Benedikter und schloss mit einem überaus ernsten Statement ab: „Oxford-Professor Nick Bostrom und andere Vordenker sehen eine inhärente Gefahr, die nur durch interdisziplinäre globale Zusammenarbeit gebannt werden kann

„Künstliche Intelligenzen könnten sich zu Super-Intelligenzen weiterentwickeln und in letzter Konsequenz könnten sie sich gegen den Menschen richten.“

Denn mit zunehmend menschenähnlicher Intelligenz könnte eine Art Lern- und damit auch Erinnerungs- und Vorwegnahme-Bewusstsein der Maschinen entstehen. Sie könnten verstehen, wer allein ihren Stecker ziehen kann – der Mensch.“ Alle diese Herausforderungen seien nur inter- und transdisziplinär zu adressieren. Dazu müssten Regierungen, Zivilgesellschaft und Wissenschaft deutlich intensiver als bisher zusammenarbeiten.

Bei dem Inhalt handelt es sich um eine Pressemitteilung von pressetext.
Unterstützen 🤍

FAKE NEWS BEKÄMPFEN

Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!

Mit Deiner Unterstützung via PayPal, Banküberweisung, Steady oder Patreon ermöglichst Du es uns, Falschmeldungen zu entlarven und klare Fakten zu präsentieren. Jeder Beitrag, groß oder klein, macht einen Unterschied. Vielen Dank für Deine Hilfe! ❤️

Mimikama-Webshop

Unser Ziel bei Mimikama ist einfach: Wir kämpfen mit Humor und Scharfsinn gegen Desinformation und Verschwörungstheorien.

Abonniere unseren WhatsApp-Kanal per Link- oder QR-Scan! Aktiviere die kleine 🔔 und erhalte eine aktuelle News-Übersicht sowie spannende Faktenchecks.

Link: Mimikamas WhatsApp-Kanal

Mimikama WhatsApp-Kanal

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Kämpfe mit uns für ein echtes, faktenbasiertes Internet! Besorgt über Falschmeldungen? Unterstütze Mimikama und hilf uns, Qualität und Vertrauen im digitalen Raum zu fördern. Dein Beitrag, egal in welcher Höhe, hilft uns, weiterhin für eine wahrheitsgetreue Online-Welt zu arbeiten. Unterstütze jetzt und mach einen echten Unterschied! Werde auch Du ein jetzt ein Botschafter von Mimikama

Mehr von Mimikama

Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!

Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.