Kettenbriefe: Präventionshinweise für Eltern, Lehrerinnen und Lehrer, Kinder und Jugendliche

Autor: Kathrin Helmreich

Kettenbriefe können einen Ruf schädigen, Panik auslösen und Kindern den Schlaf rauben.
Kettenbriefe können einen Ruf schädigen, Panik auslösen und Kindern den Schlaf rauben.

Erst kürzlich tauchte die 14 Jahre alte Geschichte von Herrn Müller wieder auf. Auch Facebook wird seit Jahren zur öffentlichen Einrichtung und dann gibt es noch die Drohungen von Geistern, schickt man die Nachricht nicht weiter.

Kettenbriefe können einen Ruf schädigen, Panik auslösen und Kindern den Schlaf rauben.

Das LKA Nordrhein-Westfalen informiert Eltern, Lehrpersonen sowie Kinder und Jugendliche über die Gefahren der Verbreitung von Kettenbriefen über Messenger Dienste.

Phänomenbeschreibung

In Chats bei Messenger-Diensten kursieren immer wieder sogenannte Kettenbriefe oder
Kettennachrichten.

Sie haben stets eine ähnliche Form: In Text- oder Audiodateien wird dazu aufgefordert, eine Nachricht innerhalb von kurzer Zeit an eine bestimmte
Anzahl von Personen weiterzuleiten.

Die Nachrichten werden von Absendern oft mit dem Ziel versendet, Angst und Schrecken zu erzeugen oder auch, um einen geschmacklosen Scherz weiter zu verbreiten. Je nach Art der Nachricht wird dem Empfänger am Ende entweder großes Glück versprochen, wenn er der Aufforderung nachkommt, oder gedroht, sollte er die Nachricht nicht weiterleiten.

Die Einschüchterungsversuche reichen bis hin zu Morddrohungen. Insbesondere bei Kindern können solche Nachrichten Angst auslösen.

Deshalb empfiehlt die Polizei:

  • Schicken Sie solche Nachrichten nicht
    weiter.
  • Sprechen Sie als Eltern oder Lehrer mit Ihren Kindern oder Schülern darüber und nehmen Sie ihnen ggf. die Angst.
  • Schalten Sie die Polizei bei dem Verdacht einer Straftat ein. Weitere Präventionshinweise des Landeskriminalamts Nordrhein-Westfalen finden Sie hier:

Tipps für Eltern

  • Aufklären und Ängste nehmen: Sprechen Sie mit Ihren Kindern über das Phänomen der Kettenbriefe und deren Inhalt.
  • Nicht in die Falle tappen: Sorgen Sie dafür, dass die Nachricht nicht weitergeleitet wird.
  • Ignorieren und löschen: so wie jeden anderen Link aus unbekannter Quelle, der Schadsoftware oder Abo-Fallen enthalten könnte.
  • Verdacht einer Straftat: Schalten Sie die Polizei ein.

Tipps für Lehrerinnen und Lehrer

  • Nehmen Sie Ihren Schülern die Angst, erklären Sie ihnen das Phänomen und dessen Inhalt.
  • Sorgen Sie dafür, dass die Nachricht nicht weitergeleitet wird.
  • Erklären Sie im Rahmen Ihres Unterrichts, wie Ihre Schülerinnen und Schüler sicher mit  digitalen Medien und dem Smartphone umgehen.
  • Klären Sie Ihre Schüler über Risiken und Gefahren von Messenger-Diensten auf.
  • Schalten Sie die Polizei ein, wenn der Verdacht einer Straftat besteht.

Tipps für Kinder und Jugendliche

  • Manche Kettenbriefe wollen euch Angst machen und euch zwingen, etwas zu tun. Lasst euch nicht darauf ein!
  • Am besten öffnet ihr erst gar keine Nachrichten, deren Absender ihr nicht kennt.
  • Schickt solche Nachrichten nicht weiter. Habt keine Angst oder Sorge, wenn jemand etwas fordert oder euch droht. Ignoriert es und sprecht mit euren Eltern oder Lehrern darüber.
  • Unter Umständen kann sich hinter diesen Nachrichten sogar eine Software verstecken, die Schaden auf euren Handys anrichtet oder euch in eine Abofalle lockt.
  • Euer Smartphone sollte auf alle Fälle mit einem aktuellen Virenschutz versehen sein.
  • Lasst euch von euren Eltern dabei helfen. Nehmt ggf. auch gemeinsam Einstellungen vor, die euch vor solchen Nachrichten schützen.
  • Nicht alle Messenger-Dienste und Apps sind für Kinder und Jugendliche geeignet. WhatsApp ist z. B. erst ab 16 Jahren. Den Umgang damit kann man aber frühzeitig üben. Macht das zusammen mit euren Eltern.

Medienkompetenz will erlernt sein: machen Sie Ihr Kind fit!

  • Nicht von Null auf Hundert: Führen Sie Ihre Kinder schrittweise und maßvoll in die digitale Welt ein.
  • Kein uneingeschränkter Zugriff: Begrenzen Sie die Möglichkeiten und die Zeiten. Seien Sie dabei.
  • Machen Sie Ihr Kind fit: Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind die Gefahren von Messenger-Diensten kennt und darauf angemessen reagieren kann.
  • Kompetent und interessiert: Seien Sie in der Lage Fragen zu Smartphones, Tablets, etc. zu beantworten. Das setzt voraus, dass Sie sich selbst mit Funktionen und den Risiken der Geräte auskennen.
  • Smartphone sichern: Ein aktueller Virenschutz ist ein Muss. Denken Sie auch über eine Kindersicherung für das Gerät nach.
Achtung: Nicht alle Messenger-Dienste und Apps sind für Kinder und Jugendliche geeignet. Das Mindestalter für WhatsApp-Nutzer liegt z. B. laut Betreiber erst bei 16 Jahren.

Hinweise und Informationsmaterialien für den sicheren Umgang mit dem Handy und dem Internet finden Sie hier:

Verklickt! Arbeitsmaterialien und Begleitheft zum Thema Sicherheit im Medienalltag
klicksafe.de EU-Initiative für mehr Sicherheit im Netz (*Anmerkung der Redaktion: im Moment nicht erreichbar)
Im Netz der neuen Medien Handreichung für Lehr- und Fachkräfte
Apps to go Faltblatt mit Tipps für den sicheren Umgang mit Apps auf Smartphones
polizeifürdich.de Onlineangebot für Kinder und Jugendliche
HALLO – online unterwegs Heft zum Thema Mediensicherheit für Kinder
Verklickt! Medienpaket für den Unterricht

Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK): Medienkompetenz. So geben Sie Kindern Sicherheit im Umgang mit Medien
ProPK: Aktion „Kinder sicher im Netz“
ProPK: Gefahren im Internet – Tipps für Lehrer

Quelle: LKA Nordrhein-Westfalen

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