Kaugummi: Essen – Trinken – Plastik kauen?

Autor: Andre Wolf

Artikelbild von Africa Studio / Shutterstock.com
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Auf die Frage was die Lieblingssüßigkeit der Deutschen ist, würden die meisten vermutlich auf Schokolade oder Gummibärchen tippen. Aber Kaugummi?

Tatsächlich macht das Rennen der gemeine Kaugummi und obwohl der Zucker aus den meisten Kaugummisorten inzwischen verschwunden ist und die meisten ihn aus dem Kreis ihrer begehrten Süßigkeiten ausschließen würden, findet er sich doch regelmäßig in der Süßigkeitenabteilung des Supermarktes.

Während die Nachhaltigkeitsproblematik bei Schokolade, Kaffee und Kakao seit längerem bekannt ist, weiß kaum ein deutscher Konsument, dass Kaugummi zu den umweltschädlichsten Süßigkeiten überhaupt zählt. Der Grund ist einfach: Kaugummi besteht zum Großteil aus Plastik.

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Kaugummi aus Plastik – ein offenes Geheimnis

Hans-Peter Hutter, Professor für Umweltmedizin an der Universität Wien kann die Aufregung nicht nachvollziehen:

„Das ist eine Geheimniskrämerei, die nicht nachvollziehbar ist, die Kaumasse des Kaugummis besteht letztlich aus Erdöl-Produkten.“

Selbstverständlich sind die Zusatzstoffe, wie bei allen Lebensmitteln auf der Produktverpackung aufgeführt, allerdings zählen sie nicht als Zusatzstoff, sondern als Lebensmittelzutat, trotzdem pure Chemie. Aus dem Standardwerk für Lebensmittelchemie, dem Römpp Lexikon kann entnommen werden:

„Da natürliche Erzeugnisse mengenmäßig nicht genügend zur Verfügung stehen, werden synthetische Thermoplaste eingesetzt.“

Dabei handelt es sich um Polyvinylether und Polyisobutene, diese Substanzen werden auch in der Herstellung von Plastikhandschuhen und Klebstoffen verwendet.

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Eine Zutat: viele Erklärungen

Obwohl die Zugaben zunächst verstörend wirken, kaut jeder Deutsche doch ungefähr 100 Kaugummis pro Jahr, erklärt dies auch warum Kaugummis für die meisten Großstädte zu einer Verschmutzungsplage geworden sind.

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Die Inhaltsstoffe und das Plastik verhindern nämlich das Verrotten des Kaugummis und machen ihn zu einem der langlebigsten Lebensmittel unseres Planeten. Einer Schätzung der FAZ geben deutsche Kommunen ca. 900 Mio. Euro pro Jahr für die Entfernung der Gummis auf deutschen Straßen aus.


„Das Entfernen vom Asphalt pro Stück dauert rund zwei Minuten und kostet etwas über einen Euro. In den Innenstädten kleben etwa 35 ausgespuckte Kaugummis auf jedem Quadratmeter. In Härtefällen sogar 80. Angeblich belaufen sich die Kosten für das Entfernen in Deutschland pro Jahr hochgerechnet auf 900 Millionen Euro.“ (Marcus Sonntag, FAZ)

Kaugummis: Ungesund?

Bei einer Studie für das österreichische Umweltbundesamt wurde die Konzentration der enthaltenen Zusatzstoffe getestet. Dabei wurde festgestellt, dass bei Menschen die regelmäßig Kaugummi kauten, die Abbauprodukte tatsächlich höher im Körper vorhanden waren und ein ähnliches Muster aufwiesen, wie bei Menschen die regelmäßig Haarfärbemittel, Haarschaum oder aus Plastikflaschen tranken.
Dies bestätigt die These, dass durch Lebensmittel und Beiprodukte Mikroplastik vom Körper aufgenommen wird, und dass der Körper nicht alle Mittel vollständig abbauen kann.
Grundsätzlich sind die getesteten Kaumassen allerdings toxikologisch ungefährlich.

Zusammengefasst: Kaugummis, der allgemein bekannten Marken enthalten tatsächlich eine größere Menge Plastik, der vom Körper in Form von Mikroplastik aufgenommen wird. Wie bei allen Produkten mit künstlichen Zusatzstoffen gilt jedoch: Die Dosis macht das Gift!
Wer so etwas vermeiden möchte, kann dies durch den Umstieg auf Bio Kaugummis, die jegliche Zugabe von Plastikprodukten ablehnen.

Quellen:

Autor: Alexander Herberstein, Artikelbild von Africa Studio / Shutterstock.com

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