Kater als Bürgermeister? C’mon!

Autor: Annika Hommer

Kater Quarky: Schlechte Chancen auf Bürgermeisteramt
Kater Quarky: Schlechte Chancen auf Bürgermeisteramt

Katzen sind die inoffiziellen Herrscher der Welt. Das wissen wenigstens die, die in den eigenen vier Wänden als Personal für die Samtpfoten agieren dürfen. In Demmin ging ein Katzenbesitzer nun einen wichtigen Schritt in Richtung offizieller Machtergreifung der Vierbeiner – jedenfalls kommunal.

Ein Kater mit Parteiprogramm: Heute das Bürgermeisteramt, morgen die Weltherrschaft. Das könnte einer der Gedanken von Torsten Lohr gewesen sein, als er seinen Kater „Quarky“ als Bürgermeisterkandidaten für die Stadt Demmin im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte aufstellen wollte. Dabei haben er und sein Kater an alles gedacht, auch an das passende Wahlprogramm: Quarky wolle sich für den Tierschutz einsetzen, soviel ist klar. Auch durch seine persönliche Abneigung gegen Kraftfahrzeuge begründet, wolle der Kater zudem eine Begrenzung des Autoverkehrs in der Stadt erwirken.

Lohr begründet die Bewerbung zum Bürgermeisteramt seines Katers damit, dass er damit zum Nachdenken und Mitreden aufrütteln wolle, da es ihm in Demmin an politischer Beteiligung und offenen Austausch fehle.

Wählbarkeitsvoraussetzungen nicht erfüllt

Doch nun wurde der Masterplan von Lohr und Quarky von nichts Geringerem als den Wählbarkeitsvoraussetzungen durchkreuzt. Der amtierende Bürgermeister Demmins, Michael Koch, teilte nun mit, dass die Kandidatur Quarkys nicht zugelassen werden könne, da die Bewerbung nicht eigenhändig unterschrieben worden und er zudem nicht 18 Jahre alt sei. Welche Schmach für einen aufstrebenden Kater mit großen Zielen.

Mit Samtpfoten gegen das System

Aber aufgeben ist keine Option! Herrchen Torsten Lohr kündigte an, sich mit „Samtpfoten und eingezogenen Krallen“ gegen den Beschluss wehren zu wollen und zu klagen – dies habe er bereits in der Bewerbung des Katers angekündigt, sollte die Kandidatur abgelehnt werden. Kostenloser Rechtsbeistand wurde ihm bereits von Anwälten aus Greifswald und Hamburg zugesichert. Besteht also noch Hoffnung für den Bürgermeister-Kater?

Deutsches Recht als Spielverderber

Leider sieht Wolfgang März, Professor für Öffentliches Recht an der Universität Rostock und in diesem Fall Spielverderber, keine guten Chancen auf eine Kandidatur. Im Landes- und Kommunalwahlgesetz sei festgelegt, dass dafür die deutsche Staatsbürgerschaft notwendig sei. Da nur Menschen diese innehaben können, gäbe es keine Möglichkeit, ein Tier rechtswirksam zum Bürgermeister zu ernennen. Nun wird es in Demmin also aller Voraussicht nach, nur drei menschliche Kandidaten geben: Thomas Witkowski (CDU), Stefan Woller und Karsten Behrens (beide Einzelbewerber). Wie langweilig.

Präzedenzfälle im Ausland

Dabei hätte Quarky in die großen Fußstapfen (oder Pfotstapfen?) des Katers Stubbs treten können. Stubbs regierte als Bürgermeister bis er 2017 starb ca. 20 Jahre das Dorf Talkeetna im US-Bundesstaat Alaska.

Kater Quarky: Schlechte Chancen auf Bürgermeisteramt

Quellen:
Kommunen: Schlechte Chancen für Kater Quarky auf Bürgermeisteramt | ZEIT ONLINE
Gastautorin: Annika Hommer von “Irgendwas Mit Schreiben
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