Johnson & Johnson Impfstoff: abgetriebene Föten? [Faktencheck]

Autor: Andre Wolf

Alter Vorwurf in neuer Form: Die Erzdiözese New Orleans spricht von moralisch kompromittiertem Impfstoff von Johnson & Johnson.
Alter Vorwurf in neuer Form: Die Erzdiözese New Orleans spricht von moralisch kompromittiertem Impfstoff von Johnson & Johnson.

Alter Vorwurf in neuer Form: Die Erzdiözese New Orleans spricht von moralisch kompromittiertem Impfstoff von Johnson & Johnson.

Der Vorwurf gegenüber Johnson & Johnson: der neue Impfstoff sei „moralisch kompromittiert“, da er die von abgetriebenen Föten stammende Zelllinie bei der Entwicklung und Herstellung des Impfstoffs verwendet. Auch bei den Tests sollen diese zur Anwendung gekommen sein.

Dies geht aus einer Erklärung der Erzdiözese New Orleans vor. Ferner rät die Kirche darin auch, wenn der Moderna- oder Pfizer-Impfstoff zur Verfügung stünde, dass Katholiken sich für einen dieser beiden Impfstoffe entscheiden sollten.

Johnson & Johnson – Vorwurf abgetriebene Föten … Kennen wir doch!

Tatsächlich haben wir hier eine Aussage vorliegen, die wir bereits aus ähnlichen Vorwürfen kennen. Die kritische Betrachtungsweise der katholischen Sichtweise ist auch nicht neu. Bereits im Juli 2020 wurde jener Corona-Impfstoff von AstraZeneca auf der Webseite kath.net als ethisch bedenklich kritisiert. Hier ging es um die „Verwendung“ der HEK 293-Zelllinie.

Diese Kritik wurde entsprechend auf Johnson & Johnson übertragen. Am Ende geht es bei dieser Form der Kritik um bestimmte Zelllinien. Es handelt sich um Zelllinien, die ursprünglich tatsächlich aus einem Fötus generiert wurden.

Das bedeutet jedoch nicht, dass die aktuellen Impfungen Zellen aus Föten beinhalten, die nun allen Menschen injiziert werden. Bei den heute verwendeten Zellen handelt es sich um replizierte Zellen aus dem Labor. Wir haben hierzu entsprechend bereits zwei Artikel verfasst, in denen wir Ursprung und Herkunft der Linien HEK293 und MRC-5 erklären.

Die Kritik an der Entwicklung von Wirkstoffen und Impfungen mithilfe von ursprünglich über abgetriebene Föten gewonnene Zelllinien ist nicht neu. In einem erstmals 2017 veröffentlichten Webartikel auf der Webseite „Ärzte für das Leben“ wird bereits dieses Verfahren kritisiert (vergleiche).

Und nun betrifft diese Kritik auch den Johnson & Johnson Impfstoff. Nach Angaben von des Herstellers basiert der Impfstoff auf der Linie mit der Beschreibung PER.C6 (siehe hier):

The COVID-19 vaccine program is leveraging Janssen’s proven AdVac® and PER.C6® technologies that provide the ability to rapidly develop new vaccine candidates and upscale production of the optimal vaccine candidate.

Bei PER.C6 handelt es sich um eine Zelllinie der Netzhaut, die 1985 aus einem abgetriebenen Fötus isoliert wurde (siehe hier). Auch hier gilt: Es werden nicht massenweise Kinder abgetrieben, um diesen Impfstoff herzustellen.

Am Ende …

Am Ende bleibt die Frage der Ethik bestehen. Diese ist natürlich berechtigt und darf auf den Fakten geführt werden.

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