Ivermectin: Hersteller spricht sich gegen die Einnahme bei COVID-19 aus!

Autor: Tom Wannenmacher

Ivermectin - Faktencheck
Ivermectin - Faktencheck

Corona-Partys und Ivermectin: Impfgegner ergreifen in Österreich drastische und unüberlegte Maßnahmen, um die Corona-Pandemie-Vorgaben zu umgehen.

Die vehemente Ablehnung der Impfung gegen das Coronavirus hat Medienberichten zufolge in Österreich einem Mann das Leben gekostet. Wie die „Kleine Zeitung“ unter Berufung auf einen Arzt im steirischen Liezen berichtet, starb ein 55-jähriger Mann, nachdem er sich absichtlich mit dem Coronavirus infiziert hatte. Dem Bericht zufolge war der Mann zuvor auf eine sogenannte Corona-Party gegangen, um sich dort absichtlich zu infizieren. Ziel des Mannes war es, nach seiner Genesung von Covid-19 die in Österreich geltenden Beschränkungen für ungeimpfte Personen zu umgehen.

Seit Montag, 15.11.2021 müssen Personen, die nicht geimpft sind, in einen Lockdown. Eine Woche zuvor wurde eine verpflichtende 2G in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens beschlossen. Trotz dieser Maßnahmen erreichte die Zahl der neuen Corona-Infektionen am Mittwoch einen neuen Höchststand. Innerhalb von 24 Stunden wurden nach Angaben der Behörden 14.416 Neuinfektionen registriert.

Ivermectin Wurmmittel ausverkauft

Ungeachtet der hohen Werte und der Einschränkungen kommt eine Impfung gegen das Virus für viele Menschen in Österreich nach wie vor nicht in Frage. Stattdessen schwören manche Impfgegner auf das Antiwurmmittel Ivermectin.

Der Wirkstoff wird eigentlich zur Entwurmung von größeren Tieren wie Pferden, Schafen und Rindern – eingesetzt. In Land Oberösterreich ist die Nachfrage nach dem Mittel, das vor allem in der Veterinärmedizin eingesetzt wird, mittlerweile so groß, dass es zu Lieferengpässen kommt, dies berichtet u.a. der ORF-Oberösterreich.


Wir von Mimikama haben bereits im August 2021 das erste Mal über dieses Medikament berichtet. (Diese Berichte findet man hier)


Warum die Hoffnung auf Ivermectin? 

FPÖ-Chef Herbert Kickl kritisierte Ende Oktober Impfungen, sie seien zu kurzlebig, stattdessen sollte man auf Medikamente wie Ivermectin setzen, die „sehr effektiv seien“.
Bei Kickl half es anscheinend nicht viel, da Kickl selbst an COVID-19 erkrankte.

Im November 2020 erschien auf der Seite „Research Square“ (siehe HIER) eine Studie, in der behauptet wurde, dass in einem Krankenhaus in Ägypten COVID-19 Patienten, die Ivermectin erhielten, deutlich schneller gesund wurden, die Sterblichkeitsrate soll um 90 Prozent gesunken sein. Die Studie erfolgte, nachdem Anfang 2020 Wissenschaftler der Universität Melbourne aufgezeigt hatten, dass Ivermectin in Zellkulturen die Last an Coronaviren um den Faktor 5000 senken kann.

Die Studie wurde allerdings grob gefälscht und am 14. Juli endgültig zurückgezogen!


Nun meldet sich in Österreich der Hersteller zu Wort und schreibt:

MSD Österreich zu Ivermectin: Es gibt keine aussagekräftige Evidenz für die Anwendung von Ivermectin (Stromectol®) bei SARS-CoV-2.

MSD (Merck Sharp & Dohme Ges.m.b.H.) spricht sich im Einklang mit den gängigen medizinischen Empfehlungen daher klar gegen die Einnahme bei COVID-19 aus.

MSD möchte betreffend der vermehrten Meldungen zur Einnahme von Ivermectin (Stromectol®) außerhalb der zugelassenen Anwendungen folgendes festhalten:

  • Es gibt keine aussagekräftige Evidenz für die klinische Effektivität gegen SARS-CoV-2.
  • Zahlreiche anerkannte Institutionen (wie z.B. BASG, RKI, WHO) weisen auf den niedrigen Evidenzgrad sowie methodische Limitationen der bisherigen Untersuchungen hin und sprechen sich klar gegen die Anwendung von Ivermectin bei SARS-CoV-2 aus.

Das österreichische Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) hält fest:

Die Verwendung von Ivermectin kann (mit Ausnahme kontrollierter klinischer Studien) keinesfalls zu einer Vorbeugung oder Behandlung von COVID-19 empfohlen werden.

Zusammenfassend kann daher nur dringend von der Verwendung von Ivermectin für diesen Zweck abgeraten werden, da zusätzlich zur fehlenden Zulassung und Wirkung, die Möglichkeit schwerer Nebenwirkungen zu bedenken ist. Lieferengpässe durch den missbräuchlichen Einsatz von Ivermectin behindern darüber hinaus die korrekte Behandlung parasitärer Erkrankungen. hält Assoc.-Prof. Dr. Christoph Steininger von der Medizinischen Universität Wien zusammenfassend fest.

MSD möchte abschließend festhalten, dass die C19-Impfung bei der Pandemiebekämpfung an erster Stelle steht und MSD alle Maßnahmen zu einer höheren Durchimpfungsrate unterstützt.


Quelle: APA / OTS

 

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