In der Corona-Zeit: Verbraucherzentrale warnt vor betrügerischen Anrufen

Autor: Tom Wannenmacher

Viele Verbraucher:innen verbringen im „Corona-Lockdown light“ mehr Zeit zu Hause: Eine ideale Voraussetzung für betrügerische Anrufe.

Bei der Verbraucherzentrale Brandenburg (VZB) häufen sich nun die Beschwerden. Die vermeintlichen Gründe der Anrufer zur Kontaktaufnahme mit den Verbrauchern sind abwechslungsreich – das Ziel immer das eine: Ihr Geld. Die Verbraucherzentrale Brandenburg erklärt, wie Sie sich schützen können.

Masche 1: Die Lotterieschulden

Einfallsreich und dreist, so lassen sich Betrugsanrufe am besten beschreiben, die derzeit viele Brandenburger Verbraucher erreichen. Ein Klassiker: Der Anrufende behauptet, der Betroffene hätte sich bei einer Lotterie angemeldet und vergessen zu kündigen. Statt 700 Euro für den angeblich bereits laufenden Vertrag zahlen zu müssen, biete man an, gegen Zahlung von nur 300 Euro die Verpflichtungen vorzeitig zu beenden. „Viele Verbraucher wissen zwar, dass sie nie einen Lotterievertrag hatten und gehen deshalb richtigerweise nicht auf das Angebot ein. Sie sind gleichwohl verängstigt, weil die Betrüger häufig alle Daten haben, von der Adresse bis zur Bankverbindung“, sagt Stefanie Kahnert, Juristin bei der VZB. Hier hilft nur eins: Das Bankkonto regelmäßig beobachten und unrechtmäßig abgebuchte Beträge zügig zurückbuchen lassen.

Masche 2: Enkeltrick trifft Corona-Angst

Ein weiterer schon bekannter Betrugsversuch ist der „Enkeltrick“. Auch hier gehen die Betrüger mit der Zeit. „Ein Verbraucher berichtete uns, dass sich ein Mann am Telefon als sein Enkel ausgegeben hätte. Er sei an Covid-19 erkrankt und brauche nun dringend Geld“, so Kahnert.

Masche 3: Der Bergdoktor

Fast für Erheiterung sorgte dagegen ein weiterer Versuch an Geld zu gelangen: „Einer Verbraucherin wurde mitgeteilt, es würde ein vollstreckbares Urteil aus dem Jahr 2014 gegen sie vorliegen. Gleich würde sich ein Rechtsanwalt melden, der eine Zahlung mit ihr vereinbaren wolle. Der Anruf kam auch prompt. Der Mann stellte sich als Martin Gruber vor. Das kam der Verbraucherin komisch vor, hieß der vermeintliche Rechtsanwalt doch genauso wie der Arzt aus ihrer Lieblingsserie „Der Bergdoktor“. „Haken Sie nach, für welche Firma der Anrufer arbeitet und legen Sie sofort auf, wenn Sie keine sinnvolle Antwort erhalten oder gar bedroht oder beschimpft werden“, rät die Verbraucherschützerin.

Unser Tipp: Nicht einschüchtern lassen und einfach auflegen

Eine Strafanzeige wegen dieser Delikte läuft leider häufig ins Leere. Die verwendeten Rufnummern existieren nicht und welche Person oder Firma da tatsächlich angerufen hat, weiß der Verbraucher auch nicht. Bei hartnäckigen Nachfragen reagieren die Anrufer häufig unwirsch und beenden ihrerseits das Gespräch. So ist eine Ermittlung für die Polizei schwierig, weiß man doch gar nicht, wo man ansetzen soll.

Verbraucher können sich effektiv schützen, indem sie möglichst keine weiteren Daten in solchen Telefonaten preisgeben und die Anrufe zügig abbrechen. „Fürchten Sie Nachteile oder sind Sie wegen eines solchen Anrufs verängstigt, melden Sie sich bei der Verbraucherzentrale“, rät Kahnert.

Betroffene können sich bei der VZB beraten lassen:

Artikelbild: Shutterstock / Von fizkes

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