Illegales Autorennen: Der etwas andere „Pressebericht“ der Polizei

Autor: Andre Wolf

Illegales Autorennen; Hinweis: Die Wiedergabe einzelner Bilder dient zur Auseinandersetzung der Sache.
Illegales Autorennen; Hinweis: Die Wiedergabe einzelner Bilder dient zur Auseinandersetzung der Sache.

Die Polizei Berlin hatte es jüngst mit einem illegalen Autorennen zu tun. So weit, so schlecht. Doch die eigene Berichterstattung dazu hat es in sich!

Bei Mimikama lesen wir ja viele Presseveröffentlichungen von Behörden, Firmen und natürlich auch der Polizei. Viele davon gestalten sich nüchtern und trocken, doch zu einem illegalen Autorennen, welches in Berlin stattgefunden hat, hat die Berliner Polizei eine „Social Media Version“ veröffentlicht.

Wir greifen an dieser Stelle jedoch ein paar Worte aus dem Epilog der Polizei vorzeitig auf: Das Stilmittel dieser eher humorvollen Beschreibung dient dazu, sich überhaupt den bericht durchzulesen und auch zu verstehen, was dort passiert. Die Gefahr soll nicht heruntergespielt werden, sondern eine Aufmerksamkeit für das gefährliche Thema erzeugt werden.

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Illegales Autorennen: Der etwas andere Pressebericht

Die Polizei Berlin schreibt auf Facebook:

Den Fall hinter den beiden Fotos kann man auch kurz auf den Punkt bringen: Bei illegalen Autorennen wie hier wird das Auto zum Tatmittel und deshalb durch die Polizei zur Beweissicherung beschlagnahmt.
⠀⠀⠀
Für diejenigen, die es ausführlicher mögen, gibt es hier die Langversion nach bisherigem Stand der Ermittlungen und zum Nachempfinden:
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Die Ausgangssituation war für unsere Streife des Abschnitts 25 nicht ungewöhnlich, als sie an einer roten Ampel in einer einspurigen Seitenstraße der City-West hinter drei Autos auf Grün warteten. Offenbar fixierten sich alle drei Fahrer so auf die Ampel, dass sie unseren blau-silbernen Streifenwagen nicht bemerkten. Als die Ampel dann von Rot nach Gelb auf Grün sprang, nahm der Fall in Gestalt aller drei Autos richtig Fahrt auf.

???? Das Teilnehmerfeld ????

Auto 1:
Ein schwarzer Mercedes behauptete aus der Pole Position gleich zu Anfang mit einem Burnout und quietschenden Reifen die Spitze, bog ohne zu blinken nach links ab, um dann sofort nach dem Abbiegen wieder stark zu beschleunigen.

Auto 2:
Ein weißer BMW setzte sich unmittelbar hinter den Schnellstarter, beschleunigte jedoch beim Abbiegevorgang so stark, dass er links an dem bis dato Führenden vorbeiziehen konnte und die Spitze übernahm. Ob er geblinkt hat? Nein!

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Auto 3:
Ein schwarzer BMW hatte von Hause aus schon eine schlechtere Ausgangssituation. Er startete an dritter Stelle, hinter ihm direkt die Polizei. Umso erstaunlicher: Er ging volles Risiko, vollzog den selben Abbiegevorgang und gab dabei ebenfalls ordentlich Gas.

Auto 4:
Ein blau-silberner Opel mit reflektierender Aufschrift „POLIZEI“ und einer Blaulichtanlage auf dem Dach entschied, sich die Sache genauer anzusehen und nahm die Verfolgung auf.
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???? Die Strecke ????

Es ging über die Hardenbergstraße, mit rasantem Tempo in Richtung Ernst-Reuter-Platz. Dieser im Polizeisprech „ERPL“ genannte und „Erpel“ ausgesprochene Verkehrsknotenpunkt ist ein 3-spuriger Kreisverkehr mit 5 Einfahrten, 5 Ausfahrten und zumindest tagsüber 5 Ampeln. Auf seiner begrünten Mittelinsel befinden sich zwei Springbrunnen, deren Wasserspiele Fontänen bis zu zwei Meter in die Höhe werfen. Hier musste schon das ein oder andere Auto von der Mittelinsel gefischt werden.
⠀⠀⠀
⚡️ Der Rennverlauf ⚡️

Auto 3 ließ sich schon nach wenigen Metern zurückfallen und normalisierte seine Geschwindigkeit wieder auf weit verbreitete Höhe. Die beiden anderen lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Sie fuhren mit fast 100 km/h ungebremst ohne Rücksicht auf andere vorfahrtberechtigte Autos und vor allem auf andere Verkehrsteilnehmende in den Kreisverkehr hinein. Ein weißer Transporter musste eine starke Gefahrenbremsung machen, um einen Zusammenstoß zu vermeiden. Der blau-silberne Streifenwagen zog jetzt alle Register, mutierte zu einer Art „Safety Car“ und setzte mit seinem Rundumlicht nicht nur farblich Akzente in dem Rennen. Inzwischen auf der Straße des 17. Juni angekommen, erfolgten zwei plötzliche Bremsmanöver. Das lebensgefährliche Rennen wurde freiwillig vorzeitig beendet, was unserem Streifenteam eine gefahrlose Kontrolle ermöglichte.
⠀⠀⠀
❗️Das Ergebnis❗️

Die Fahrer (20 und 18 Jahre) hatten beide erst kurze Zeit ihren Führerschein. Die Betonung soll hier ausdrücklich auf der Vergangenheitsform liegen, denn auch der Führerschein wurde zusammen mit den Autos beschlagnahmt.
Über alles weitere wird nun ein Gericht entscheiden.
⠀⠀⠀
⚠️ Epilog ⚠️

Da es in Berlin schon diverse Fälle gab, die einen tragischen Ausgang gefunden haben, wurde in diesem Fall bewusst Humor als Stilmittel eingesetzt, um die Bereitschaft zum Durchlesen zu erhöhen und insbesondere unsere junge Community zum Nachdenken zu bewegen. Es muss uns allen klar sein, dass in der besagten Nacht alle Schutzengel Doppelschichten eingelegt haben müssen.
Teilen Sie gerne den Beitrag, damit auch andere ihn lesen.
Viele Grüße vom Social Media Team der Polizei Berlin

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