Facebook: “Ich bin´s, eure Anne. Ihr werdet mir nicht glauben, was mir letztens passiert ist”

Autor: Tom Wannenmacher

Respekt- und Geschmacklose Hetze auf Facebook!

Ein schreckliches Foto auf Facebook zeigt eine Frau, welche nackt am Boden eines Waldes liegt. Diese Frau wurde ermordet. Nun wird sie zur Schau gestellt. Uns kommt in der Redaktion wahrlich das Kotzen. Aber nicht weil wir uns zum wiederholten Male das Foto ansehen müssen, sondern weil man dieses Foto bzw. diese Frau abermals MISSBRAUCHT um HASS zu schüren! Veröffentlicht wurde ein Statusbeitrag, der von der Facebook-Seite “JOKER.” stammte. Der Statusbeitrag wurde so aufgebaut, als würde sich die bereit tote Frau, die sich im Statusbeitrag Anne nennt, selbst zu Worte melden.

Wir verurteilen den vom “JOKER.” expliziten und emotional aufgepumpten Text, denn dieser soll assoziieren, dass es sich um eine aktuelle Tat im deutschsprachigen Raum handelt, was nicht stimmt.

Der Statusbeitrag beginnt mit: “Hallo Freunde! Hallo Nicole, hallo Sven, hallo Bobo, hallo Beatrice und Vera, Mama und Paps, ich grüße euch alle! Ich bin´s, eure Anne. Ihr werdet mir nicht glauben, was mir letztens passiert ist: Ich bin gestorben, ja, ermordet.”  Den restlichen Wortlaut werden wir an dieser Stelle nicht mehr wiedergeben, da wir sonst selbst einen Verteiler darstellen würden! Es handelt sich um diesen Statusbeitrag:

Hallo Freunde! Hallo Nicole, hallo Sven, hallo Bobo, hallo Beatrice und Vera, Mama und Paps, ich grüße euch alle! Ich bin´s, eure Anne. Ihr werdet mir nicht glauben, was mir letztens passiert ist: Ich bin gestorben, ja, ermordet. Aber vorher wurde ich vergewaltigt, über Stunden hinweg, während ich dabei solcherart verprügelt wurde, wie man ein Vieh nicht prügelt. Schließlich starb ich infolge einer Dreifach-Penetration. Mein Damm riss, ich erlitt innere Blutungen, gleichzeitig erstickte ich, zum Teil an meinem eigenen Blut. Bis zu diesem Schlusspunkt war mein Unterkiefer und meine Nase mehrfach gebrochen, das linke Auge völlig zerquetscht, ein Arm ausgekugelt, und der Rest meines Körpers ein einziger bestialischer Schmerz. Und dann kam der Tod vorbei …

Das stimmt nicht!

Das Bild selbst haben wir an dieser Stelle verpixelt! Wir kennen das Bild aber bereits und zwar aus einem anderen Bericht der damals so aussah. Auch hier fand man das angeführte Bild vor. Auch dieses haben wir hier bewusst verpixelt!

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Handelt es sich dabei um genannte ANNE?

NEIN! NEIN! NEIN!

Es handelt sich hierbei um Elin Theresa Krantz die am 26. September 2010, also vor etwas mehr als 6,5 Jahren, ermordet wurde.  Dem Mord ging eine Vergewaltigung voran. Derzeit sieht man häufig ein Protraitfoto von ihr, begleitet mit dem Bild, in dem sie nackt und tot in einem Wald liegt. Beide Bilder sind echt und gehören in diesen Kontext.

Die Zeitung Göteborgs-Posten titelte am 28. September 2010:

En 22-årig gift man som bott i Sverige i ett år – det är mannen som sitter anhållen misstänkt för mordet på 27-åriga Elin Krantz.
(Inhaltsgemäß: Ein 22-jähriger verheirateter Mann, der seit einem Jahr in Schweden lebt, ist der Mann, der wegen Verdacht des Mordes an  der 27-jährige Elin Krantz in Haft sitzt)

Der anfangs mutmaßliche Täter erwies sich auch als schuldig des Mordes und der Vergewaltigung. Bei dem Täter Ephrem Tadele Yohannes handelt es sich um einen bereits mehrfach vorbestraften Mann, der zunächst vorgab, zwei fremde Personen haben die Tat begangen, was sich jedoch nicht bewahrheitete.  Mit Hilfe einer Sicherheitskamera aus der Bahn, in der Krantz und Yohannes aufeinander trafen, konnte sichergestellt werden, dass er die junge Frau belästigte und beim Aussteigen bereits verfolgte.

16 Jahre Haft, 600.000 Kronen Schmerzensgeld und Abschiebung aus Schweden!

Im März 2011 wurde Yohannes verurteilt. Nach Angaben des Expressen.se wurde er zu sechzehn Jahren Haft, 600.000 Kronen Schmerzensgeld an die Familie Krantz und anschließender Abschiebung aus Schweden verurteilt. Die Abschiebung aus dem Grund, weil er in Schweden als Flüchtling aus Äthopien registriert war.

Die Bilder

Die Bilder wurden zur Ermittlung und Beweissicherung von der Polizei verwendet. Jedoch wurden diese, so erfährt man aus dem Onlineauftritt von “The Local” aus Schweden, sehr früh unerlaubt entwendet und auf einer Porno-Website veröffentlicht. Dabei geht es speziell um die Bilder, auf denen sie nackt zu sehen ist.]

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