Ein guter Stadtbürgermeister wie Reinhold Hohn kümmert sich um seine Bürger in der Klosterstadt Hornbach – in guten wie in schlechten Zeiten! Deshalb bereitet er sie auch auf den energetischen Katastrophenfall vor.

Zusammen mit einer lokalen Katastrophenschutz-Gruppe hat die Stadt Hornbach eine Broschüre herausgebracht, die den Bürgerinnen und Bürgern im Ernstfall einen Überblick geben soll, was im Katastrophenfall zu tun ist, wo sie sich hinwenden können, wo Sammelpunkte sind, wie die Versorgung der Menschen sichergestellt werden soll. Was man eben wissen muss, um durch Katastrophenzeiten zu kommen, wenn die Infrastruktur zusammenbricht.

Krisenvorsorge

In einem Anschreiben an die Bürgerschaft heißt es

„…wir leben im Moment in einer unruhigen Zeit: Coronapandemie, Versorgungsengpässe, Gasversorgungskrise, Strommangel, Preissteigerungen und insbesondere im Baugewerbe Lieferprobleme.
Falls jetzt noch in dieser letzten Phase dieses Winters ein Kälteeinbruch kommt, wie aktuell in den USA, so könnten wir ein Stromversorgungsproblem bekommen….“

Anschreiben Hornbacher Bürgermeister Reinhold Hohn wg/ Katatastrophenvorbereitung
Anschreiben BM Hohn (Foto: Internet)

Dem Schreiben lag eine zweite Broschüre des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe bei, in dem allgemeine Hinweise gegeben werden, wie man sich grundsätzlich auf eine Katastrophensituation vorbereiten kann.
Unter anderem werden Hinweise gegeben, welche Lebensmittel in welchen Mengen pro zu versorgender Person eingelagert werden sollten, um eine Periode von 14 Tagen halbwegs autark zu überstehen.
 

Prepper-Bürgermeister?

Klingt auf den ersten Blick ein wenig schräg. Sollte der Bürgermeister ein Prepper sein? Deshalb hat die Kommunikation des Stadtoberhauptes vermutlich auch ihren Weg in die Internetkanäle gefunden, wo dieses Anliegen mehr oder weniger skeptisch beäugt oder überwiegend begeistert gefeiert wurde (HIER).
Auf den zweiten Blick lässt einen der Blick zurück auf die Flutkatastrophe im Juli 2021, bei der in den betroffenen Regionen, z.B. an der Ahr, wichtige Infrastrukturen wie die Stromversorgung zerstört waren, ahnen, dass es vielleicht doch keine ganz dumme Idee sein könnte, vorbereitet zu sein. Selbst die Menschen, deren Häuser nicht zerstört waren, standen plötzlich ohne Strom und Heizung da und waren auf Hilfe von außen angewiesen, die von offizieller Stelle jedoch nicht so schnell kam, wie es notwendig gewesen wäre. Wir erinnern uns alle an die überwältigende ehrenamtliche Hilfe.
Und die Zeiten sind herausfordernd – zurzeit ganz besonders. Denn wenn man die mit dem gestrigen faktischen Einmarsch Russlands in die Ukraine dramatisch veränderte politische Situation besonders im Hinblick auf die Energieversorgung in Europa mitberücksichtigt, dann hat Reinhold Hohn seinen Bürgern möglicherweise einen echten Gefallen getan.
Hat sich Herr Hohn hier als Prepper präsentiert? Nun, Prepper sind Menschen, die sich über die reine sinnvolle Krisenvorsorge hinaus besonders intensiv, manche sagen völlig überzogen, auf einen Katastrophenfall vorbereiten. Da kann dann auch schon mal ein eigener Atombunker im Garten verbuddelt werden. Ein Teil der Szene lässt sich auch im rechtsextremistischen Bereich verorten (HIER).
Fakt ist aber, dass auch seitens des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe Anleitungen veröffentlicht wurden (HIER), wie sich Bürgerinnen und Bürger auf eine Katastrophe vorbereiten können. Die Stadt Hornbach hat lediglich genau diese Informationen zusammen mit den eigenen Schutzmaßnahmen der örtlichen Katastrophenschutzgruppe an die Bevölkerung weitergeleitet. Es wäre also absolut nicht zutreffend, hier einen negativen Bezug zur Prepper-Szene herzustellen.

Reiner Zufall oder reiner Hohn?

Alles aber immer noch kein Grund, dieses Schreiben als Fake News einzustufen. Hier spielt noch ein Zufall eine Rolle, der diesem für manche ungewöhnlichen Schreiben des Stadtbürgermeisters einen ganz besonderen Twist gegeben hat, und der in der Tat den Leser auf die falsche Fährte führen kann. Bürgermeister Hohn hat das Schreiben nicht mit seinem Taufnamen Reinhold unterschrieben, sondern mit seinem Rufnamen Reiner. Reiner Hohn……. Reiner Hohn? Nein, reiner Zufall. Aber von manchen wohl falsch verstanden.
Ein Blick auf die Webseite der Stadt Hornbach zeigt im Impressum die Bestätigung. Dort wird als Seitenbetreiber der Bürgermeister Reinhold (Reiner) Hohn genannt. Vermutlich hat der Mann in seinem Leben schon jeden Witz gehört, den man über diesen Namen machen kann. Vielleicht wäre es aber tatsächlich klüger gewesen, das Schreiben mit Reinhold zu unterschreiben.
MIMIKAMA

Fazit

Das Schreiben des Stadtbürgermeisters der Klosterstadt Hornbach, Reinhold Hohn, ist echt. Kein Fake, sondern eine durchdachte Aktion, um die Bürgerinnen und Bürger mit rechtzeitigen Informationen auf eine mögliche Katastrophensituation vorzubereiten. Eine Situation, die zwar ein Worst Case Szenario darstellt, also die schlimmste aller denkbaren Möglichkeiten, unwahrscheinlich, aber eben unmöglich.
Durch das ein wenig spezielle Thema und durch Formulierungen, die Stadtbürgermeister Hohn selbst im nachhinein als „etwas alarmistisch“ (HIER) bezeichnet in Verbindung mit der Nutzung seines Rufnamens Reiner zur Unterschrift, wurde dieses Schreiben vielfach als Fake News wahrgenommen. Zu Unrecht! Das Schreiben ist echt!
 
 

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