Gestern, Heute, Morgen – Auch früher gab es schon „Querdenker“

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Autor: Ralf Nowotny

Gestern, Heute, Morgen - Auch früher gab es schon "Querdenker"
Gestern, Heute, Morgen - Auch früher gab es schon "Querdenker"

Und wir meinen damit nicht die Menschen, die früher wirklich „quer“, also über den Tellerrand hinaus dachten, sondern die heutigen „Querdenker“, die hinter allem eine Verschwörung vermuten.

Mit Verschwörungen ist das so eine Sache. Tatsächlich gab es im Laufe der Geschichte echte Verschwörungen, angefangen bei dem Mord an Julius Cäsar 44 v. Chr. über die Watergate-Affäre bis zum Pentagon-Plan einer Hormonbombe, die gegnerische Truppen homosexuell machen sollte.
Das bedeutet aber nicht, dass jeder Verschwörungsmythos auch wahr ist. Im Laufe der Geschichte gab es auch „Querdenker“, die völlig haltlose Mythen aufstellten, die teilweise bis heute Bestand haben.

Wenn man einen Blick auf echte Verschwörungen im Laufe der Geschichte wirft, wird eines klar: Sie sind weitaus unkomplizierter als man glaubt. Heutige Verschwörungsmythen setzen jedoch einen gigantischen Apparat voraus: Tausende Ärzte, Politiker, Unternehmen und Staaten, die alle unter einer Decke stecken müssten!

Ein schönes Beispiel ist die aktuelle Corona-Pandemie:
Da überschlagen sich die Behauptungen, dass COVID-19 nur eine harmlose Grippe sei oder das SARS-CoV-2 Virus gar nicht existiert. Die Menschen würden nur aus Panik krank werden, die Tests und die Impfungen würden erst krank machen, und hinter allem steckt eine gigantische Verschwörung, gesteuert wahlweise von Bill Gates, George Soros oder den Rothschilds.

Dass solche Vermutungen der „Querdenker“ aber kein Phänomen der Neuzeit sind, zeigt ein Sharepic auf, zu dem wir Anfragen bekamen: die Cholera im 19. Jahrhundert und die Maßnahmen dagegen sollen bereits nur der Ausrottung des Volkes gedient haben!

Um dieses Sharepic handelt es sich:

Die Ausrottung des gemeinen Pöbels
Die Ausrottung des gemeinen Pöbels

Auf dem Sharepic steht:

„… denn die aufgeregte Menge stand, von einigen Unruhestiftern irre geleitet, in dem Wahn, dass man die Cholera und die Sicherungs-Maßregeln nur gebrauche, um den gemeinen Pöbel auszurotten.

Fr. Thiede. Chronik der Stadt Stettin. 1849″

Jener Verschwörungsglaube beinhaltet die typischen Merkmale: Eine soziale Gruppe (der „gemeine Pöbel“) sucht die Schuld für ein Unglück/eine Katastrophe/eine Krankheit bei einer anderen sozialen Gruppe (heutzutage gerne „die da oben“ genannt).

Das Zitat auf dem Sharepic ist übrigens echt, es findet sich auf Seite 919 der „Chronik der Stadt Stettin“ von Fr. Thiede (siehe HIER). Die Quellenangabe ist somit auch korrekt, zudem ist das Bild auf dem Sharepic auch das Titelbild der Chronik.

Der Satz in der Chronik
Der Satz in der Chronik, Quelle: Chronik der Stadt Stettin

Der Anfang des Satzes spiegelt auch beunruhigend gut die heute Situation wider:

Die längere Dauer der Absperrung mehrte die Erbitterung, die Aufregung stieg mit jedem Tage, so daß die am mehrsten betroffenen Arbeiter endlich geneigt wurden, die verhassten Zwangsmaßregeln mit Gewalt aufzuheben“

Im weiteren Text wird beschrieben, dass bei Aufständen auch ein Arzt derart bedroht wurde, dass er in Sicherheit gebracht werden musste; eine Apotheke wurde verwüstet.

So zimperlich wie heute wurde aber damals nicht vorgegangen: Das Militär wurde eingesetzt, um die Protestierenden auseinander zu treiben, es wurde geschossen, viele Unruhestifter wurden verhaftet und in Ford Preußen inhaftiert. Aber wir sollen eine „Merkel-Diktatur“ haben?

Geschichte wiederholt sich

Es wird ja gerne gesagt, dass die Menschheit immer dümmer werden würde und dass durch das Internet viel zu viele Menschen leichtfertig Verschwörungsmythen glauben würden. Doch dieses historische Beispiel belegt recht gut, dass vermeintliche „Querdenker“ schon früher so tickten.

Verschwörungsmythen werden geglaubt, weil sie eine einfache Erklärung für die chaotische Natur bieten: Es lebt sich einfacher, wenn man einer sozialen Gruppe oder einer Geheimorganisation die Schuld an einer persönlichen oder allgemeinen Misere geben kann.

Da wird dann auch gerne übersehen, dass die Erklärungen hinter den Verschwörungsmythen nicht nur absolut unglaubwürdig, sondern teils auch unmöglich sind: Coronaviren, die durch 5G-Strahlung aktiviert werden (auch in Ländern, die gar kein 5G haben) oder Impfungen, die aus uns genetisch modifizierte Menschen machen (viele Mediziner wären froh, wenn das so einfach ginge!).

Wir können aber davon ausgehen, dass die Menschen sich auch bei irgendeiner zukünftigen Pandemie genauso verhalten werden. Dies hat nichts direkt mit Bildung oder Intelligenz zu tun, sondern mit der Hilflosigkeit, die viele Menschen in solchen Situationen verspüren – und Emotionen halten sich nicht an einen IQ.

Vielleicht sollten wir einfach mal anfangen, aus der Geschichte zu lernen. Sonst sind wir dazu verdammt, sie ständig zu wiederholen.

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Laut neuer Studie der Universität Mainz besteht eine größere Bereitschaft für illegales Verhalten durch Verschwörungsmythen.
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