Fiese Mail mit guten Tipps

Autor: Andre Wolf

Es gibt sie immer noch: die gefälschte Amazon E-Mail mit den Sicherheitstipps. Wenn der Bock sich als Gärtner tarnt, dann kommt exakt so ein Gebilde dabei heraus, wie es folgend beschrieben wird.

Zugegeben, es sind eher rudimentäre Sicherheitstipps, die in der Mail gegeben werden. Ansonsten handelt es sich bei der folgenden Mail natürlich um einen frei erfundenen Betrugsversuch:

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Die E-Mail im barrierefreien Klartext lautet:

Referenznummer:
9372-2382-2474-1242

Wir benötigen Ihre Hilfe

Guten Tag Michael  [***],
Aufgrund jüngster Betrugsversuche haben wir einige Kundenkonten zum Schutz unserer Kunden vorsorglich gesperrt.
Dies ist ein automatischer Prozess und dient dazu Ihre Daten vor Missbrauch zu schützen.
Um Ihr Kundenkonto wieder wie gewohnt nutzen zu können müssen Sie einen Abgleich Ihrer Daten durchführen.
Nach Abschluss des Abgleichs können Sie Ihr Kundenkonto wieder uneingeschränkt nutzen. Um Die Sicherheit Ihres Kundenkontos zu erhöhen beachten Sie bitte folgende Sicherheitshinweise:

  • Nutzen Sie, falls möglich, immer die selben Geräte für den Zugriff auf Ihr Kundenkonto.
  • Geben Sie ihre Daten niemals an Dritte.
  • Nutzen Sie ein sicheres Passwort (Groß- und Kleinbuchstaben + Sonderzeichen).

Um den Abgleich jetzt durchzuführen besuchen Sie bitte folgenden Link:

Datenabgleich durchführen

Bitte führen Sie diesen Abgleich innerhalb von 24 Stunden durch.

Viele Grüße,
Ihr Amazon Kundendienst

Das Ziel dieser Mail ist es, den Empfänger mit der aufgebauten Scheinauthentizität dahingehend zu manipulieren, dass die eingebettete Schaltfläche “Datenabgleich durchführen” genutzt wird und der Empfänger somit auf eine Seite geleitet wird, die von Betrügern erstellt wurde.

Das ist Phishing!

Beim betreten der Seite warnte unser Phishingschutz von Kaspersky Internet Security direkt, dass es sich um einen Phishingbetrug handelt:

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Ohne Schutzmechanismen landet man nun auf einer Webseite, welche dem Login von Amazon täuschend echt nachempfunden ist. Doch Vorsicht! Wer hier gültige Daten eingibt, verschenkt diese an Betrüger!

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Ebenso zielt der weitere Verlauf auf Nutzerdaten, welche dann in Betrügerhände wandern: im Anschluss an den gefälschten Login findet man noch weitere Formularfelder vor, die um persönliche Daten, aber auch um Bankdaten bitten.

Allgemeine Phishingwarnung:

  • Phishing E-Mails versuchen grundsätzlich so auszusehen, als stammen sie von dem entsprechenden Unternehmen. Mit diesen versuchen Betrüger, an persönliche Daten zu kommen, vorzugsweise Bank- Kreditkarten oder sonstige Zahldaten.
  • Eine Schutzsoftware ist hilfreich! Bei aktualisierten Datenbanken und entsprechender Heuristik werden schädliche Seiten oftmals blockiert. Wir nutzen hierfür eine Kaspersky Schutzsoftware.
  • Die eigentliche “Kunst” dieser Mails ist die Geschichte, mit welcher der Empfänger dazu verleitet werden soll, der E-Mail zu trauen und den eingefügten Link zu öffnen. Hier spielen Ausdruck, Grammatik und Rechtschreibung, sowie Plausibilität und auch Individualität eine sehr große Rolle. Speziell in der jüngeren Vergangenheit gab es zunehmend Mails, welche mit Individualität glänzten: die konnten den Empfänger mit korrektem Namen ansprechen und gaben auch tatsächliche Adress- und Personendaten an.
  • Man kann jedoch generell beachten: Banken, Zahl- und Kaufportale fordern niemals mit Hilfe eines eingebauten Links zum Einloggen in das Konto auf! Zudem ist eine generische Anrede zwar immer ein Indiz für Phishing, eine vorhandene korrekte Anrede jedoch nicht der Beweis für die Echtheit einer Mail.
  • Tipp am Smartphone: einen Link andrücken und halten, bis sich ein Dialogfenster mit der Linkvorschau öffnet. Daran kann man erkennen, wohin ein eingebetteter Link führen soll.
  • Niemals über einen Link einloggen, der per Mail gesendet wird, sondern immer die betreffende Seite per Hand in die Adresszeile des Browsers eintippen und dort einloggen. Sollten tatsächlich Ankündigungen des entsprechenden Dienstes vorhanden sein, werden diese dort angezeigt.Zusätzlich ist es nach Möglichkeit ebenso zu unterlassen, über öffentliche/fremde WLAN-Netze Bankgeschäfte zu tätigen, da man nie genau weiß, ob (und im Ernstfall von wem) diese Netze protokolliert werden.
  • Niemals reale Daten in die Formularfelder eintragen! Unter Umständen können die Daten sogar bereits während des Tippens an die Betrügerdatenbank weitergeleitet werden, ohne dass man mit “weiter” bestätigt.
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