Faktencheck: Wurm kriecht aus Gottesanbeterin

Autor: Kathrin Helmreich

Faktencheck: Wurm kriecht aus Gottesanbeterin
Faktencheck: Wurm kriecht aus Gottesanbeterin

„Es sieht aus wie Science-Fiction ?, doch es ist bittere Realität.“

Wieder erhalten wir Anfragen zu einem sehr makaberen Video.

Zu sehen ist eine Gottesanbeterin, die unter Wasser getaucht wird, dann kriecht aus ihrem Hinterleib ein langer Wurm.

Es sieht aus wie Science-Fiction, doch es ist bittere Realität.
Die Gottesanbeterin, die Du in diesem Video siehst, ist bereits tot.

Aber warum sieht es so aus, als wenn sie leben würde?

Das Insekt wird gesteuert wie eine Puppe – von einem Parasiten!

Der Parasit hat jegliche Stoffwechsel- und Nervenvorgänge unter seiner Kontrolle und macht mit der Gottesanbeterin genau das, was er will.

Erst als die Gottesanbeterin mit Wasser in Kontakt kommt, kriecht der Wurm aus seinem Wirt, da er die Paarungszeit wittert.

Anhand dieses Beispiels wird ersichtlich, wie umfangreich die Fremdsteuerungsfähigkeiten von Parasiten sind.

Auch wir Menschen werden unbemerkt von Parasiten fremdgesteuert. Alle Informationen dazu findest Du auf der Website https://www.parasitenfrei-online.de

Der Alien-Angriff ist real und die Meisten von uns merken es nicht

Der Faktencheck

Ende Oktober erreichten uns die ersten Anfragen zu diesem Video.

Kollege Ralf ging dem Videomaterial auf den Grund:

„Hallo, ich bin ein Nematomorpha!“

Ich bin sicher, dass ihr euch diesen Namen nicht merken könnt. Nennt mich deswegen einfach „Saitenwurm“. Könnt ihr euch leicht merken, denn ich bin so dünn wie eine Saite, höchstens drei Millimeter. Dafür kann ich aber bis zu zwei Meter lang werden!

Ich bin eigentlich ein Wassertier. Aber Wasser ist gefährlich! Meine Eier können da viel zu einfach von Fischen oder anderen Viechern verspeist werden! Deswegen hab ich mir was ganz Raffiniertes einfallen lassen: Ich habe einen Bohrapparat, mit dem ich den weichen Körper von Insekten durchpieksen kann, ohne sie zu töten. Dann lege ich meine Eier einfach in das Insekt, welches sich zu nah ans Wasser getraut hat!

Ich finde das toll: Meine Eier sind in dem Insekt dann geschützt, und wenn sie schlüpfen, können sich meine lieben Kinderchen in aller Ruhe in dem Insekt entwickeln und sorglos aufwachsen. Kein böser Fressfeind weit und breit. Ich bin so klug!

Ich fragt euch nun sicher, wie meine Kleinen, wenn sie erwachsen sind, wieder zurück ins Wasser kommen, stimmts?
Ha, keine Sorge, ich habe an alles gedacht! Wenn mein Sproß erwachsen ist, löst er eine Art Selbstmordmechanismus im Wirtsinsekt aus. Das Insekt wird sich dann ins Wasser begeben, ob es will oder nicht. Sobald dann der erwachsene Saitenwurm spürt, dass das Ziel erreicht ist, wird es sich aus dem sterbenden Insekt hinauswinden. Genau wie in dem Video!

Die arme Gottesanbeterin!

Das Video ist schon ein wenig gemein. Das arme Würmchen wurde ausgetrickst, die Gottesanbeterin war noch gar nicht wirklich im offenen Gewässer!
Doch wäre die Gottesanbeterin ohnehin gestorben, somit kann man dem Ersteller des Videos nicht wirklich einen Vorwurf machen. Allenfalls hat er das Leiden des Tierchens verkürzt, da es sicher nicht angenehm ist, von einem Wurm im Inneren gesteuert zu werden.

Fazit

Das Video ist echt. Saitenwürmer nutzen Insekten als Wirtstiere. In ihrem Inneren schlüpfen die Eier des Saitenwurms, wachsen heran und zwingen das Wirtstier dann ins Wasser, wo das Insekt stirbt und der erwachsene Saitenwurm den Körper des Insekts verlässt.

Diese Methode des Parasitentums ist im Tierreich weit verbreitet. Auch ist das Untertauchen von Insekten unter Wasser keine ungewöhnliche Handlung, wie Kollegin Anke sagt; dadurch testen Tierärzte und Tierpfleger, ob der Bestand in einem bestimmten Gebiet von solchen und ähnlichen Parasiten befallen ist.

Der Ersteller des Statusbeitrags schreibt also richtig, dass es sich um einen Parasiten handelt. Natürlich bewirbt er so gleich sein eigenes Produkt, das er ebenfalls in den Beitrag mit eingebaut hat.

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