Fake-Fahrzeuge im Katastrophengebiet unterwegs: Was soll der Scheiß?

Autor: Andre Wolf

Fake-Fahrzeuge im Katastrophengebiet unterwegs
Fake-Fahrzeuge im Katastrophengebiet unterwegs

Pardon. Ich bitte meine Wahl der Worte im Titel zu entschuldigen. Aber das, was die Polizei da auf Twitter über das Katastrophengebiet veröffentlicht hat, schockiert mich.

Im ersten Moment konnte ich kaum glauben, was ich da gelesen habe. Laut Aussage der Polizei Koblenz sind Fahrzeuge mit Lautsprechern im Katastrophengebiet unterwegs, die aussehen wie echte Polizei-Einsatzfahrzeuge. Diese Fahrzeuge verkünden über ihre Lautsprecher auch noch Falschmeldungen. Diese Falschmeldungen versetzen die Bevölkerung vor Ort in Angst. Die Polizei Koblenz schreibt im Wortlaut:

#FakeNews Fahrzeuge mit Lautsprechern, die polizeilichen Einsatzfahrzeugen ähneln, sind im #Katastrophengebiet unterwegs. Über die Lautsprecher wird die Falschmeldung verbreitet, dass Polizei- und Rettungskräfte die Anzahl der Einsatzkräfte reduziert. Wir sind ununterbrochen da!

Ich muss zugeben, dass ich mir im ersten Moment gar nicht so richtig vorstellen konnte, was die Polizei da meint. Fahren da wirklich Menschen mit Fahrzeugen durch die Gegend, die aussehen wie Polizeiwagen? Das kann ich mir nicht vorstellen. Das kann doch nicht möglich sein. Wer bitte kommt denn auf so eine bescheuerte Idee und warum?

Fake-Einsatzwagen im Katastrophengebiet

Vor allem, wer nutzt die Not der Menschen dermaßen abartig aus? Auf Twitter habe ich ebenfalls diesen Text der Polizei Koblenz retweetet. Ich muss gestehen, was ich dann als Antwort bekam, schockiert mich extrem. Es gibt tatsächlich Aufnahmen von einem Fahrzeug, das einem Polizeifahrzeug sehr ähnlich sieht und auch tatsächlich über ein Megaphon Ansagen macht. Dieses kurze Video, leider nur vier Sekunden lang, möchte ich an dieser Stelle nicht vorenthalten:

Dieses Fahrzeug ist übrigens nicht unbekannt, sondern in den letzten Jahren immer wieder in Erscheinung getreten. So zum Beispiel bei einer Demonstration gegen die Maskenpflicht in Starnberg (siehe hier).

Rechtlich gesehen ist diese Art der Farbgebung und Darstellung erlaubt. Das zeigen auch weitere Medienberichte, in denen das Fahrzeug immer wieder im Umfeld von Querdenken-Demonstrationen aufgetaucht ist (so wie hier). Der Einsatz im Katastrophengebiet ist also nicht das erste Auftauchen dieses Fahrzeugs.

Mir fehlen quasi wirklich die Worte. Ich bin entsetzt. Was da passiert, ist im Grunde genommen unbeschreiblich. Hier betreten wir ein völlig neues Level der, ja ich würde schon fast behaupten, der Propaganda. Und nein, ich werde mich nicht noch mal für meine Wortwahl entschuldigen. Ich halte diese Aktion für absolut bescheuert. Und ich kann nur hoffen, dass die Initiatoren und ausführenden Personen mit der vollen Härte des Gesetzes bestraft werden.

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