Facebook-Warnung: Wenn jemand Ihnen knapp eine halbe Million Euro spenden möchte!

Autor: Tom Wannenmacher

Wir brauchen deine Hilfe – Unterstütze uns!
In einer Welt, die zunehmend von Fehlinformationen und Fake News überflutet wird, setzen wir bei Mimikama uns jeden Tag dafür ein, dir verlässliche und geprüfte Informationen zu bieten. Unser Engagement im Kampf gegen Desinformation bedeutet, dass wir ständig aufklären und informieren müssen, was natürlich auch Kosten verursacht.

Deine Unterstützung ist jetzt wichtiger denn je.
Wenn du den Wert unserer Arbeit erkennst und die Bedeutung einer gut informierten Gesellschaft für die Demokratie schätzt, bitten wir dich, über eine finanzielle Unterstützung nachzudenken.

Schon kleine Beiträge können einen großen Unterschied machen und helfen uns, unsere Unabhängigkeit zu bewahren und unsere Mission fortzusetzen.
So kannst du helfen!
PayPal: Für schnelle und einfache Online-Zahlungen.
Steady: für regelmäßige Unterstützung.

Und wieder geben sich Betrüger auf Facebook als schwer erkrankte Menschen aus und möchten knapp eine halbe Million Euro spenden! Doch Achtung: Es handelt sich um einen Betrug, bei dem sie sehr viel Geld verlieren können!

Aktuell häufen sich erneut Fälle von Ködern auf Facebook, die in einen Vorschussbetrug münden können. So berührt auch die Geschichte einer todkranken Frau viele Facebook-Nutzer. Doch leider wollen jene, die hinter so großzügigen Geldangeboten stecken, selbst nichts Gutes für ihre Opfer.

Es geht dabei um erfundene Geschichten wie diese hier:

„Ich möchte einer bestimmten, verständnisvollen und ehrlichen Person eine Spende von 470.000 Euro zukommen lassen. Ich habe große Schwierigkeiten, aber ich kann nicht sterben, ohne all das Geld zu geben, oder ich denke, es war eine Verschwendung.
Denn das Bankgesetz besagt, dass, wenn man keine Familie hat und stirbt, das Geld wieder an die Bank zurückgeht. Ich habe große Schmerzen und bin sehr ängstlich, ich kann nachts kaum schlafen wie tagsüber, weil ich nicht sterben will, ohne all dieses Geld zu geben, sonst wäre es meiner Meinung nach eine Verschwendung. Ich habe die offiziellen und rechtlichen Dokumente bezüglich dieser Fonds in meinem Notariat. Vor allem ist es wichtig, dass wir eine Vertrauensbasis zwischen Ihnen und mir schaffen, um dieses Projekt zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. Bitte kontaktieren Sie mich so bald wie möglich, wenn Sie mit meinem Angebot einverstanden sind, direkt über meine E-Mail: [email protected]
Screenshot: Facebook-Statusbeitrag
Screenshot: Facebook-Statusbeitrag

Der Faktencheck

Sowohl die Polizei als auch wir warnen bereits seit Jahren vor dieser Masche, die auch eng mit dem Romance Scam zusammenhängen kann. Durch einen Vorwand – zumeist handelt es sich um eine todkranke Person, einem Soldaten, der im Ausland feststeckt oder andere emotional ansprechende Geschichten – versucht der Betrüger das Vertrauen seines Opfers zu gewinnen, um schlussendlich selbst nach Geld zu fragen, bevor auf das vermeintliche Vermögen des Täters zugegriffen werden kann.

Die Nigeria Connection
Bei solchen Statusbeiträgen wie oben gezeigt, handelt es sich zu 99,9% um Vorschussbetrug. Solche Angebote wurden in der Vergangenheit zuhauf verschickt, sei es per Email oder  über soziale Netzwerke … Am Ende wollen diese Betrüger immer nur an Euer Geld.

Neu ist diese Betrugsmasche nicht, jedoch nach wie vor sehr aktuell. Verschickt werden solche Betrugsversuche unter anderem von der so genannten Nigeria Connection, die ihre Opfer um den Finger zu wickeln versucht, um – aufgrund der entstandenen emotionalen Nähe – um einen finanziellen Vorschuss bitten zu können.

Wer sich auf das oben genannte Angebot einlässt, kann fast sicher sein, dass  erst mal Transaktionsgebühren von mehreren Tausend Euro zu berappen sind, ehe man in den Genuss der 30% Schatzmeister-Anteil kommt – oder auch nicht, denn dieses Geld gibt es höchstwahrscheinlich nicht.

Die Nigeria Connection ist aber keine strukturierte Organisation. Es handelt sich hierbei um verschiedene Gruppen von afrikanischen Betrügern, die zum Teil in Europa und zum Teil in Nigeria leben.

Diese Internetbetrüger haben sich auf Kreditkartenbetrug, Dokumentenfälschung, Vorschussbetrug uvm. spezialisiert – und sind seit geraumer Zeit auch mit vielen Fake-Profilen auf Facebook unterwegs.

Sie kontaktieren ahnungslose Facebook-Nutzerinnen, gewinnen ihr Vertrauen und geben nach einiger Zeit vor, sich in einer finanziellen Notlage zu befinden.

Die Betrüger haben ein recht festgelegtes Beuteschema: Die Hauptzielgruppe ihrer Opfer ist

  • weiblich
  • halbwegs intelligent (muss zumindest über gute Englischkenntnisse verfügen)
  • alleinstehend
  • mittleren Alters (sehr junge Frauen verfügen noch über keine finanziellen Ressourcen)

Auf dem Profilfoto des ausgesuchten Opfers muss ein klar erkennbares, lächelndes Gesicht zu sehen sein, denn die Betrüger beziehen sich in den ersten Kontaktversuchen darauf.

Welche Merkmale haben solche Betrüger?
Eine ganz genaue Beschreibung ist leider nicht möglich, da diese Kriminellen äußerst kreativ vorgehen und sich natürlich auch den Gegebenheiten anpassen.

Jedoch gibt es einige Grundkriterien, auf die man achten kann, um sich zu schützen: Die Betrüger sind angeblich

  • etwa im Alter des Opfers
  • beruflich eher im mittleren Management tätig
  • geschieden, aber wesentlich öfter verwitwet. Ihre Kinder sind entweder ebenfalls verstorben oder müssen von dem Mann vorgeblich alleine versorgt werden.
  • Das Facebook-Profil ist nicht besonders informativ; es gibt keine sichtbaren Postings.
  • Die Betrüger geben sich auffallend empathisch.

Und so gehen sie vor:

  • Erstkontakt via Nachricht. Die gesamte Kommunikation erfolgt auf Englisch.
  • Profilbild: nicht unattraktiv, aber auch kein „Adonis“. Bei angeblichen Erbschaften sehr betagte, liebenswürdige Menschen
  • Berichtartiger Lebenslauf, z. B. „Meine Eltern starben bei einem Unfall, meine Frau bei der Geburt unseres Kindes.“
  • Ausfragen des anvisierten Opfers (= Suche nach Schwächen)
  • Liebesschwüre, die kein realer Mann nüchtern über die Lippen bringen würde.
  • Es tritt ein unvermitteltes Ereignis auf, z. B. „Piraten kommen“ (= skurrilste Version). Oft ist die Geschichte aber in sich schlüssig – als Begründung für eine daraus folgende Notlage.
  • Bitte um finanzielle Leihgabe (Betrag im vierstelligen Eurobereich) unter Einsatz von massivem, emotionalen Druck und unter Vorlage sog. „Beweise“ als Datei
  • Nach Gelderhalt – Geld weg. Unbekannter Verehrer natürlich auch oder frühzeitig verstorben – und kein Anrecht mehr auf das Erbe

Was kann ich tun, wenn mir so jemand schreibt?
Leider handelt es sich bei dieser Form von Betrug rechtlich gesehen um eine Art “Graubereich”.

Der Schaden, den ein solcher Betrüger anrichten kann, ist leider in der Praxis bis dato kaum behebbar. Darum sollte man seine potentiellen Internet-Bekanntschaften ganz genau unter die Lupe nehmen.

  • Gebt nicht zu viele Informationen von Euch preis.
  • Nehmt suspekte Freundschaftsanfragen nicht an.
  • Falls es schon passiert ist: Eigene Kontakte verbergen.
  • Vorsicht mit Informationen über die eigene Person: Seine Ängste, Träume, familiäre Situation und dgl. erzählt man doch auch sonst nicht jedem Wildfremden.
  • Misstrauen bei relativ schneller Anwendung von Kosenamen und dem Begriff „Liebe“ durch das unbekannte Gegenüber ist angebracht.
  • Für Mutige: Das Ganze abkürzen und entweder die eigene Ankunft ankündigen oder gleich fragen, wie viel Geld er denn bräuchte.
  • Für Vernünftige: Blockieren und zum Schutz anderer zukünftiger Opfer bei Facebook melden.

Zusammengefasst:

Es gibt kein Erbe, keinen Schatz, kein Geld. Und es gibt wohl kaum jemanden im Internet, der so liebenswürdig und freundlich ist – und unbedingt sein Geld verschenken möchte. Also tut es ihnen gleich – und verschenkt nicht blindlings Geld an Internet-Bekanntschaften, die ihr im echten Leben noch nie gesehen habt!

Unterstützen 🤍

FAKE NEWS BEKÄMPFEN

Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!

Mit Deiner Unterstützung via PayPal, Banküberweisung, Steady oder Patreon ermöglichst Du es uns, Falschmeldungen zu entlarven und klare Fakten zu präsentieren. Jeder Beitrag, groß oder klein, macht einen Unterschied. Vielen Dank für Deine Hilfe! ❤️

Mimikama-Webshop

Unser Ziel bei Mimikama ist einfach: Wir kämpfen mit Humor und Scharfsinn gegen Desinformation und Verschwörungstheorien.

Abonniere unseren WhatsApp-Kanal per Link- oder QR-Scan! Aktiviere die kleine 🔔 und erhalte eine aktuelle News-Übersicht sowie spannende Faktenchecks.

Link: Mimikamas WhatsApp-Kanal

Mimikama WhatsApp-Kanal

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Kämpfe mit uns für ein echtes, faktenbasiertes Internet! Besorgt über Falschmeldungen? Unterstütze Mimikama und hilf uns, Qualität und Vertrauen im digitalen Raum zu fördern. Dein Beitrag, egal in welcher Höhe, hilft uns, weiterhin für eine wahrheitsgetreue Online-Welt zu arbeiten. Unterstütze jetzt und mach einen echten Unterschied! Werde auch Du ein jetzt ein Botschafter von Mimikama

Mehr von Mimikama

Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!

Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.