Facebook startet mit einem Messenger für Kinder zwischen 6 und 13 Jahren

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Autor: Tom Wannenmacher

Facebook hat eine Version seines Messengers veröffentlicht, welcher kindgerecht sein soll!

Nachwuchs im Hause Facebook: „Facebook Kids“ ist ein Messenger für Kinder zwischen 6 und 13 Jahren. Die Facebook-Familie wächst und wächst: Das soziale Netzwerk hat in den vereinigten Staaten einen „Ableger“ der Messenger-App gelauncht.
Mit kindgerechtem Content, elterlichem Kontrollzugriff und ohne Zugang zu Facebook selber richtet sich das Angebot speziell an Kinder zwischen 6 und 13 Jahren, bisher allerdings nur in den USA. Eine Ausweitung auf andere Länder, auch auf den deutschsprachigen Raum, sei bis auf Weiteres nicht geplant, so Facebook.
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Nach dem jüngsten Skandal beim Google-eigenen Musik- und Videodienst Youtube sind die Reaktionen der meisten Eltern auf diese Ankündigung eher verhalten. Vor einigen Wochen waren auf YouTubeKids, einem speziell an kleine Kinder gerichteten Subchannel der Plattform, Clips aufgetaucht, die sich in der Vorschau nahtlos ins Erscheinungsbild beliebter Kinderserien einpassten, beim Abspielen aber gewalttätige, verstörende und sexuell eindeutige Szenen zeigten.
Auf den darauf folgenden Shitstorm reagierte das Unternehmen mit der Einlassung, YouTubeKids sei kein „betreutes Angebot“ – sprich, das Repertoire wird anhand der Häufigkeit von Aufrufen und Matching mit ähnlichen Inhalten automatisch erstellt und nicht von Mitarbeitern überwacht.
So konnte auch nicht abschließend geklärt werden, ob ein Algorithmus die fiesen Filmchen aufgrund von oberflächlichen Übereinstimmungen – die Protagonisten waren an die echten „Helden“ diverser Kinderserien angelehnt – aus dem „Adult Content“ gesaugt hatte oder die Machwerke tatsächlich auf Klein- und Schulkinder abzielten. Inzwischen sind die entsprechenden Inhalte von der Plattform gelöscht worden.

Facebook will es besser machen:

Sicherheit und Kontrolle, so das Unternehmen, sei in der App, die den Kids keine Verbindung zu Facebook ermöglicht, alleroberste Priorität. Nur Eltern können den Messenger-Account für den Nachwuchs einrichten, und auch nur sie können die Verbindung mit neuen Kontakten ermöglichen. Wollen sich zwei Kinder verbinden, müssen die Eltern sich vorher auf Facebook „anfreunden“, desgleichen mit jeder anderen Person, die Zugriff auf das Kinderkonto haben möchte.
Letzteres wird über den Messenger-Account der Eltern eingerichtet: Gesteuert werden die Einstellungen innerhalb der Facebook-App, es würden, so ein Unternehmenssprecher, dennoch keine Daten des Nachwuchses importiert und auch kein personenbezogenes Konto eingerichtet.
Im Hinblick auf die Problematik der „Schattenprofile“ eine zweifelhafte Aussage; die Datenschutzrichtlinien der neuen Anwendung folgen derjenigen des Messenger-Tools, was die Beteuerungen der Presseabteilung auf die übliche Ruhigstellungstaktik reduziert, die Facebook stets in solchen Fällen zur Anwendung bringt.

Ein Versprechen lässt aufhorchen:

Es gibt auf der Plattform keine Werbung. Gut, ja, es werden Daten erhoben, aber nicht zu Vermarktungszwecken, lesen Sie hierzu unsere Datenverwertungsbestimmungen; den Terminus „Datenschutz“ hat Facebook vor einigen Jahren nonchalant aus den Statuten gestrichen. Überprüfen kann man diese Aussage eh nicht; auch dürfte das nicht die Hauptsorge von Eltern sein, deren Kinder zum ersten Mal allein im Netz unterwegs sind.

An dieser Stelle will Facebook gegenüber der Mitbewerber punkten:

Ein eigenes Team aus Mitarbeitern, Abfrageroutinen und AI-Tools – über dessen anteilige Zusammensetzung allerdings keine genauen Angaben gemacht werden – wird sich ausschließlich um Facebook Kids kümmern und kann bei Verdacht auf Gefahr im Verzug jederzeit sofort ein- und auf das Konto des Kindes zugreifen. Inhalte können nicht gelöscht werden.
Auch den kleinen Usern selber, so wird mehrfach betont, werde ein „Tool“ an die Hand gegeben, mit dem sie den Support kontaktieren können, sollten sie sich bedroht oder belästigt fühlen.
Die implizite Annahme, ein verstörtes Kind könnte tatsächlich versuchen, einen Report an Facebook aufzusetzen anstatt Hilfe bei den Eltern zu suchen, hinterlässt einen ebenso bitteren Nachgeschmack wie das unvermeidliche PR-Video:
Die „erste Erfahrung mit einer Sofortnachrichtenplattform“ für die jüngsten Mitglieder einer digitalen Community kreist demnach um Inhalte, die in ihrer beiläufigen Debilität ein erschütterndes Bild einer Gesellschaft und ihres Geisteszustands zeichnen.
Dabei handelt sich laut Offstimme um „kindgerechte Features, die Facebook in intensiver Zusammenarbeit mit Eltern, Kindern, Entwicklern und Psychologen“ kreiert hat.

Spätestens wenn das Selfie einer pausbäckigen Zehnjährigen, die sich mittels Sticker einen Schnuller in den Mund montiert hat, frenetisch bejubelt wird, fragt man sich, wie diese jungen Leute eigentlich im ECHTEN Leben zurechtkommen; aus den mobilen Endgeräten, mit denen alle Teilnehmer der gespenstischen Truppe ausgestattet sind, dringt eine unaufhörliche Folge greller Bilder und schräger Töne.

Beruhigungspille für Eltern

Der Eindruck, der bleibt, ist der einer Beruhigungspille für Eltern, die kein Problem damit haben, bereits Grundschulkinder auf eigenen Geräten ins Internet zu lassen und diesen den Anschein von Anspruch und Sicherheit vermitteln möchte.
Dass hier relativ unverblümt ein Defizit an Zuwendung und geistiger Förderung einerseits durch Übergriffe in die kindliche Privatsphäre auf der anderen Seite kompensiert werden soll, lässt kein Bedauern darüber aufkommen, dass mit einem Angebot in deutschen Appstores vorerst nicht zu rechnen ist.
Darüber hinaus kann keine noch so feinmaschige Überwachung einen Unsicherheitsfaktor ausschließen, an den viele Eltern wohl zuerst denken: Auch Pädophile haben manchmal Kinder und könnten sich hier angesprochen fühlen. Wer die totale Kontrolle hat, hat auch die totale Macht. Die widerlichen Möglichkeiten, die sich hier ohne größere Hindernisse auftun, sollten die Entwickler vielleicht doch noch einmal zurück ans Reißbrett schicken.
Verweise:

Autorin: Dagmar K., mimikama.org

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