Facebook: Erste Schritte gegen Hasskommentare?

Autor: Tom Wannenmacher

Facebook kündigt neue Maßnahmen zur Bekämpfung von Fremdenfeindlichkeit und Rassismus an – eine angestrebte Partnerschaft mit der FSM, eine Task-Force mit führenden deutschen Organisationen und eine Kampagne zur Unterstützung von Counter Speech.

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Facebook freut sich, heute drei neue Schritte ankündigen zu können, um Fremdenfeindlichkeit auf der Plattform zu begegnen:

Facebook strebt eine Partnerschaft mit der Freiwilligen Selbstkontrolle MultimediaDiensteanbieter (FSM) an

1. Facebook strebt eine Partnerschaft mit der Freiwilligen Selbstkontrolle MultimediaDiensteanbieter (FSM) an, einer führenden deutschen Organisation im Bereich Internetsicherheit. Wenn Menschen auf Facebook Inhalte entdecken, die sie für bedenklich halten, können sie diese dem Facebook Community Operations-Team melden. Dieses Team von speziell ausgebildeten Experten stellt weltweit sicher, dass alle Berichte von unseren Nutzern jederzeit rund um die Uhr an sieben Tagen pro Woche bearbeitet werden. Auch heute gehören dazu bereits Experten für die deutsche Sprache (Muttersprachler). Facebook setzt bei diesem Prozess auch in Deutschland auf lokale Fachexpertise – wie dies bereits erfolgreich in anderen Ländern etabliert ist.

Otto Vollmers, Geschäftsführer der FSM, erklärte: „Die FSM begrüßt das Bestreben Facebooks, Mitglied der FSM zu werden. Die FSM hat langjährige Expertise im Umgang mit kontroversen Onlineinhalten und der schwierigen Abwägung zwischen Meinungsfreiheit und dem Schutz anderer grundgesetzlich geschützter Rechte, etwa dem Persönlichkeitsrecht und der Menschenwürde. Zusammen mit Facebook können wir gemeinsame Lösungen erarbeiten, um kontroverse Fälle im Sinne dieser sensiblen und schwierigen Güterabwägung zu adressieren.“

Der Aufbau einer Task-Force zum Umgang mit Hassrede im Internet.

2. Der Aufbau einer Task-Force zum Umgang mit Hassrede im Internet. Facebook ist überzeugt, dass der Austausch und Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, NGOs und Politikern der beste Weg ist, um komplexe Herausforderungen wie Hassrede im Internet aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten und anzugehen. Ziel der Gruppe ist es, geeignete Lösungen zu erarbeiten um Fremdenfeindlichkeit und Rassismus zu entgegnen und dies auch online darzustellen. Facebook wird sowohl gemeinnützige Organisationen wie Netz gegen Nazis, Laut gegen Nazis und FSM, als auch Vertreter politischer Parteien in Deutschland und anderer Online-Service dazu einladen, sich der Gruppe anzuschließen. Wir laden ebenfalls das Bundesministerium der Justiz und Verbraucherschutz dazu ein, sich an dem Dialog zu beteiligen.

Der Aufbau einer breiten Kampagne zur Förderung von Counter Speech in Deutschland

3. Der Aufbau einer breiten Kampagne zur Förderung von Counter Speech in Deutschland. Facebook ist davon überzeugt, dass soziale Medien effektiv dafür eingesetzt werden können, um Ansichten wie Fremdenfeindlichkeit zu diskutieren und zu hinterfragen. Zunächst wird Facebook interessierten Organisationen Best Practice Beispiele aus der ganzen Welt zum effektiven Einsatz von Counter Speech zur Verfügung stellen. Darüber hinaus wird Facebook Experten aus Großbritannien und Skandinavien hinzuziehen – aus Ländern, die über eine große Expertise im Bereich Counter Speech verfügen – um Organisationen in Deutschland dabei zu unterstützen, die Plattform noch besser für ihre Initiativen einzusetzen und sie dazu zu befähigen, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit mit größtmöglicher Wirkung zu bekämpfen.

„Die Unterhaltungen, die auf Facebook stattfinden, spiegeln die Vielfalt einer Gemeinschaft mit mehr als einer Milliarde Menschen wider. Es ist eine ständige Herausforderung, die Interessen dieser vielfältigen Gemeinschaft abzuwägen und wir sind stets bemüht, unsere Richtlinien und Prozesse noch effektiver und sensibler an die Bedenken lokaler Gemeinschaften anzupassen“, sagt Eva-Maria Kirschsieper, Policy Manager Deutschland von Facebook.

„Die große Mehrheit der 27 Millionen Menschen, die in Deutschland unseren Dienst nutzen (mindestens einmal in 30 Tagen), tun dies in einer sehr positiven Art und Weise. Wir erleben, dass viele Gruppen humanitäre Hilfe für neue Flüchtlinge über unsere Plattform organisieren. Eine sehr kleine Minderheit an Leuten hat jedoch Inhalte verbreitet, die offensichtlich die Linie akzeptabler Meinungsäußerung überschreiten und wir erkennen die damit verbundenen Bedenken an“, fügt Kirschsieper an.

Die Gemeinschaftsstandards von Facebook verbieten bereits Hassrede gegen geschützte Gruppen und die Aufforderung zu Gewalt gegen andere. Facebook löscht Inhalte dieser Art, wenn sie gemeldet werden. Ebenso hält sich das Unternehmen an lokale Gesetze, die die Einschränkung von Inhalten in bestimmten Ländern vorgeben, auch wenn diese Facebooks globale Standards nicht verletzen. Zudem arbeitet Facebook mit Strafverfolgungsbehörden in Deutschland zusammen, wenn Menschen versuchen schwere kriminelle Aktivitäten/Straftaten über die Plattform zu organisieren.
Die Flüchtlingskrise in Europa stellt auch weiterhin die Einstellungen und Richtlinien von Regierungen, Gemeinschaften und Medienplattformen auf die Probe. Facebook unterhält seit Jahren starke und produktive Beziehungen mit Organisationen wie Jugenschutz.net, Netz gegen Nazis und Laut gegen Nazis. Wir begrüßen politische Debatten auf unserer Plattform und glauben, dass es besonders wichtig ist, diese bei kontroversen Themen zuzulassen. Diese Debatte kann in robuster Diktion geführt werden, darf aber keinesfalls dazu übergehen, Hassrede gegenüber geschützten Gruppen zu verwenden oder versuchen, Gewalt gegen andere Menschen organisieren.

„Wir freuen uns auf den Austausch mit Bundesjustizminister Heiko Maas, da wir davon überzeugt sind, dass die besten Lösungen oft gefunden werden, wenn Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft zusammen an gemeinsamen gesellschaftlichen Herausforderungen wie OnlineSicherheit arbeiten“, so Eva-Maria Kirschsieper. „Die drei Initiativen untermauern Facebooks klares Bekenntnis für bessere Transparenz bezüglich unserer Richtlinien, das Ziel, Menschen auf Facebook dazu zu befähigen, sich auf Facebook aktiv und noch effektiver gegen Hassrede zu engagieren, sowie Initiativen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu unterstützen.“

EINLADUNG zu unserem Live-Chat am 17.9.2015

Ein ganz heißes und aktuelles Thema auf Facebook: Hasspostings
Was ist auf Facebook erlaubt, welche Aussagen zählen als Meinungsfreiheit und wo beginnt Beleidigung oder gar Verhetzung?

Zum Event > https://www.facebook.com/events/1054788514553653/

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