Erneute Erpressungswelle wegen Masturbationsvideos!

Autor: Ralf Nowotny

Auch wenn die Texte variieren, so existiert es immer noch nicht: Das heimlich aufgenomme Maturbationsvideo, mit dem man erpresst wird!

Auch wenn dieser „Anonyme Hacker“ das behauptet:

MIMIKAMA
Screenshot: mimikama.org

Ich schreibe Ihnen, weil Ich ʍalwаre auf die Ƿorno-Website
gesetzt habe, die Sie besucht haben.

Mein Vίrus hat all Ihre persönlichen Daten gesammelt,
und hat Ihre Kаmerа während Ihrer ʍasturbation eingeschaltet.

Ich muss zugeben, Sie sind sehr pervers…..

Zudem hat die Software Ihre Kontakte kopiert.
Ich werde das Videо löschen, wenn Sie mir 2.000 EUR in Bitcoin zahlen.
2.000 EUR = 0.1936495 BTC

Dies ist Adresse für die Zahlung :

3BWhtT8DoJsh9KxYpSoJs7RaNCCSNk4Mef

Wenn Sie die Zahlung nicht innerhalb von 48 Ştunden abschicken,
werde ich dieses VΙdeo an alle Ihre Freunde und Bekannten schicken.
Ich weiß, wo Sie wohnen.

Ich gebe Ihnen 48 Ştunden für die Zahlung.

Es ist nicht notwendig, mir zu sagen,
dass Sie mir das Geld geschickt haben.

Diese Adresse ist mit Ihnen verknüpft, mein System wird alle Daten
nach der Übertragung automatisch löschen.

Senden Sie sofort 2.000 EUR (0.1936495 BTC) an diese Adresse:

0.1936495 BTC
an diese Adresse:

3BWhtT8DoJsh9KxYpSoJs7RaNCCSNk4Mef
(Kopieren Sie es und fügen Sie es ein)

1 BTC = 10.380 EUR also senden Sie 0.1936495 BTC
an die oben genannte Adresse..

Wenn Sie nicht wissen, wie man Bitcoin sendet, googeln Sie es.

Sie können die Polizei einschalten, aber niemand wird Ihnen helfen können.
Wenn Sie versuchen, mich zu verarschen, werde ich das bemerken!

Ich lebe nicht in deinem Land. Also wird man mich auch
nach 9 Monaten nicht finden können.
Bis bald. Denken Sie an die Schande und dass Sie ruiniert werden können.

Anonymer Hɑcker

Der „Anonyme Hɑcker“ (man beachte die Sonderzeichen in der Mail, damit sie nicht so schnell von Spamfiltern erkannt wird) hat also einen Virus programmiert, den er auf einer Pornoseite versteckte, damit die Kamera sich einschaltete und filmte, während man masturbiert. Behauptet er zumindest.
Er ist aber ziemlich gierig und will ganze 2.000 Euro in Bitcoins, da waren andere „Hacker“ vor ihm aber viel bescheidener.

Mails wie diese werden immer wieder neu von sogenannten „Hackern“ an tausende Empfänger verteilt. Tatsächlich aber steckt kein „Hacker“ dahinter, sondern es handelt sich um schnöden Spam, die E-Mail-Adressen haben die Versender wahrscheinlich aus Datenbank-Leaks.

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Was haben all diese Mails gemeinsam?

Die Mails variieren im Text zwar immer wieder, doch haben sie alle bestimmte Gemeinsamkeiten:

  • Jemand behauptet, Zugriff auf den Rechner zu haben
  • Es wurden vom Nutzer angeblich Pornoseiten aufgerufen
  • Der Erpresser habe Webcam-Aufnahmen davon
  • Der Nutzer soll eine bestimmte Summe in Bitcoins zahlen

Einer der schönsten Beweise dazu, dass dies nur eine Betrugsmasche ist:
Viele Nutzer gaben an, überhaupt gar keine Webcam zu haben!

Faktencheck

Neu sind diese Erpressungsversuche nicht. Ähnliche E-Mails tauchten bereits 2017 auf, und die Polizei warnte ebenfalls vor dieser Masche.

Bitcoins sind nach wie vor hoch im Kurs – auch bei Cyberkriminellen. Zumeist werden solche E-Mails wahllos an verschiedene Personen (mit persönlicher Anrede, aber auch ohne) gemailt. Ein Beweis für die Existenz des angeblich mitgefilmten Materials wird nicht mitgeliefert. So kann nicht eindeutig bewiesen werden, ob die Erpresser wirklich im Besitz von Videomaterial der Opfer sind oder nicht.

Bis jetzt gibt es nur einen ähnlichen Fall, in dem ein Nutzer auch wirklich erpresst wurde.

Eine Infizierung mit Schadsoftware kann man jedoch nie ausschließen. Denn beim Besuch von unseriösen Seiten kann es immer passieren, dass man sich Malware einfängt. Ein guter Virenschutz schützt Nutzer vor dieser potentiellen Gefahr.

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Sollte ich den Erpresser bezahlen?

Es ist davon abzuraten, den Erpresser zu bezahlen. Abgesehen davon, dass man sich auf das Wort eines Kriminellen nicht verlassen sollte, qualifiziert sich jeder Nutzer, der einer solchen Forderung nachgibt, als potentielles “Daueropfer”. Sinnvoller ist es, derartige E-Mails und andere Erpressungsversuche umgehend bei der nächsten Polizeidienststelle oder online zu melden.

Das LKA Niedersachen hat auch einige Links veröffentlicht, unter denen man selbst checken kann, ob die eigene Mailadresse in geleakten Datenbanken auftaucht:

Doch Vorsicht: Die Seiten erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, auch werden geleakte Datenbanken oftmals erst Monate oder sogar Jahre später bekannt, so dass man sich leider nicht komplett in Sicherheit wiegen kann, wenn die eigene Mailadresse nicht in den Datenbanken auftaucht.

Ergebnis:

Es handelt sich bei solchen E-Mails um reine Betrugsversuche, und der Erpresser befindet sich nicht im Besitz pikanten Videomaterials seines Opfers. Allerdings kann man diese Möglichkeit nie komplett ausschließen, so dass es sinnvoll ist, die Erpressung auf jeden Fall der Polizei zu melden!

Tipp: Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann die Kamera seines Geräts mit einem kleinen Sticker abkleben und ihn bei Bedarf entfernen. Ein guter Virenschutz sollte trotzdem eine hohe Priorität einnehmen.

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