Zellen von Embryos im Corona-Impfstoff?

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Autor: Annika Hommer

Artikelbild: Von Kunal Mahto / Shutterstock.com
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Die Behauptung, dass Corona-Impfstoffe Embryo-Zellen enthalten sollen, hält sich wacker und verbreitete sich bereits bevor das erste Vakzin überhaupt auf dem Markt war. Embryos sollen hierfür gar extra abgetrieben worden sein. Aber was ist dran an den Gerüchten?

Die Behauptungen

Zu den Behauptungen finden sich in den sozialen Medien, unter anderem auf Twitter, Produktinformationen des Impfstoffs von Astrazeneca. Dazu schreiben Twitter-User beispielhaft: „Diese Zellen werden von abgetriebenen Embryonen entnommen. Einfach selber nachschauen und nachlesen. Steht auch auf dem Papier, das jeder Impfung beiliegt“ oder „Inhaltsstoffe der AstraZeneca-Impfung: unter anderem genetisch modifizierte Zellen aus Embryo-Nierengewebe. Na dann, angenehmes Impf-Erlebnis, allerseits.“

Viren brauchen zur Vermehrung lebendige Zellen

Fakt ist, dass Viren immer eine lebendige Zelle benötigen, um sich zu vermehren, so die Informationen des FAQ auf der Website des Paul-Ehrlich-Instituts (Paul-Ehrlich-Institut – FAQ – FAQ – Häufig gestellte Fragen (pei.de)). Bei Masern- und Mumpsviren werden hierfür beispielsweise Bindegewebszellen von Hühnern genutzt, da diese dafür besonders geeignet sind. Vektorimpfstoffe nutzen menschliche Zelllinien, um das Trägervirus zu vermehren. Auch bei Impfstoffen gegen Röteln- und Windpockenviren wird auf menschliche Zellen zurückgegriffen.

Föten werden nicht extra für Impfstoffentwicklung abgetrieben

Es ist ebenfalls eine Tatsache, dass die für Vektorimpfstoffe genutzten Zelllinien auf Gewebe von Föten zurückgehen. Aber nein, hierfür werden Föten nicht extra abgetrieben. Gegenüber dem #Faktenfuchs erklärte eine Sprecherin des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI), dass jeweils eine einmalige Abtreibung aus persönlichen Gründen der Frau stattgefunden habe und mit den Zellen dieses Fötus schließlich „eine permanent wachsende Zelllinie etabliert [wurde], die eingefroren und immer weiterverwendet werden kann.“ Katja Schenke-Layland, Direktorin des Naturwissenschaftlichen und Medizinischen Instituts an der Universität Tübingen und Mitglied der Zentralen Ethik-Kommission für Stammzellenforschung des Robert-Koch-Instituts bestätigte dies. Zudem betonte sie, dass der Impfstoff selbst „keine fetale DNA oder RNA oder irgendwelche Bestandteile von diesen Zelllinien in ihrer Zusammensetzung“ habe.

Zelllinien der Impfstoffe sind bekannt

Das PEI stellt auf seiner Website Produktbeschreibungen der Impfstoffe zur Verfügung, aus denen hervorgeht, welche Zelllinien für die verschiedenen Impfstoffe genutzt wurden. Bei dem Johnson&Johnson-Vakzin handele es sich dabei um eine Linie, die auf Netzhautgewebe basiert, welches einem 1985 abgetriebenen Embryos entnommen wurde. Die Bezeichnung der Linie lautet PER-C6. Bei Astrazeneca handelt es sich um die Linie 293 HEK, welche auf embryonale Nierenzellen eines Fötus zurückgeht, der im Jahre 1973 abgetrieben wurde.

Anders als bei anderen Arzneimitteln müssen die Produktinformationen von Impfstoffen nicht mit dem Vakzin selbst mitgeliefert werden. Jedoch sind sie online für jeden verfügbar.

Müssen es unbedingt Embryo-Zellen sein?

Biologin Schenke-Layland erklärt hierzu, dass fetale oder sehr frühe Zellen die größte Kapazität haben, um sich zu vermehren. Über die Dauer verlieren Zellen, nämlich an ebendiesem Potenzial. Unter anderem kritisiert die Katholische Kirche die Herstellung von Impfstoffen mithilfe von Embryonalzellen. Dies sei insbesondere dadurch begründet, dass diese Schwangerschaftsabbrüche grundsätzlich ablehne. Im konkreten Fall der Impfungen gegen das Corona-Virus sei es für Gläubige unter Umständen allerdings legitim, sich ein Vakzin dieser Art verabreichen zu lassen. Die gelte für jene, die eine Impfung in Anspruch nehmen aber die Legitimation von Abtreibungen grundsätzlich missbilligen. Die Inanspruchnahme eines Vakzins stelle keine formale Mitwirkung an einer Abtreibung dar, so die Glaubenskongregation des Vatikans.

Zusammengefasst

Ja, es werden zur Herstellung mancher Covid-19-Impfstoffe Embryonalzellen verwendet. Nein, hierfür werden keine Föten extra abgetrieben. Und nein, die Impfstoffe enthalten keine fetale DNA oder RNA.


Quellen:
#Faktenfuchs: Enthalten Corona-Impfstoffe Zellen von Embryos? | BR24
Paul-Ehrlich-Institut – FAQ – FAQ – Häufig gestellte Fragen (pei.de)

Artikelbild: Von Kunal Mahto / Shutterstock.com

 

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