„Mehr Ungeimpfte auf den Intensivstationen“ – Wichtig ist die komplette Aussage!

Autor: Ralf Nowotny

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Faktencheck
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Ein kurzer Videoausschnitt befeuert Impfgegner: Hubert Eisl hat über die Belegung der Intensivstationen geredet, doch der Ausschnitt zeigt nicht die ganze Aussage!

Ein österreichischer Politiker, der sich gegen Impfungen ausspricht, stattdessen ein Pferde-Entwurmungsmittel gegen COVID-19 anpreist und derzeit selbst COVID-19 hat, teilt auf Facebook einen kurzen Ausschnitt eines Interviews mit dem KRAGES-Geschäftsführer Hubert Eisl, der über die Zahlen von geimpften und ungeimpften Personen auf Intensivstationen spricht.
Allerdings zeigt der kurze Ausschnitt nicht die komplette Aussage, und die ist wichtig!

Hier der kurze Ausschnitt:

Hört mal genau hin, was er über die Anzahl von geimpften Personen in den Spitälern zu sagen hat. Sehr interessant!“ kommentiert der Politiker den Ausschnitt.

Die Aussage in dem kurzen Ausschnitt

Hubert Eisl antwortet auf die Frage, wieviele Patienten auf den Intensivstationen geimpft und wieviele ungeimpft sind, dass auf den Normalstationen 60 Prozent geimpfte und 40 Prozent ungeimpfte Patienten sind, auf den Intensivstationen sei das Verhältnis 50:50.

Wie geht die Aussage weiter?

Dies kann jeder selbst in der ORF-Mediathek sehen. Das Interview findet sich HIER. Ab Position 11:05 beginnt die Stelle, welche der Politiker als Videoausschnitt verbreitet.

Ab Position 11:31 stellt der Moderator die Folgefrage, warum immer mehr Geimpfte auf die Intensivstationen kommen: „Da hört man immer, das sind Ältere oder Menschen mit schweren Vorerkrankungen“, woraufhin Hubert Eisl knapp zustimmt: „Das trifft zu“.

Warum dies wichtig zu wissen ist

Laut dem neuesten Bericht des österreichischen Sozialministeriums (siehe HIER, PDF-Datei) ist steigende Anteil von geimpften Patientinnen und Patienten auf den Intensivstationen vor allem auf die hohe Durchimpfungsrate der Risikopopulation zurückzuführen.

Der zuletzt beobachtete Anteil der Geimpften auf Intensivstationen von 25,7 % (Stand: 9. November) lässt bei der hohen Durchimpfungsrate der Risikopopulation (83 % der über 60-jährigen) auf eine Effektivität der Impfung gegenüber Intensivstation-Aufenthalten von 93 % schließen.

Der höhere Anteil der geimpften Personen auf Normalstationen ist im Kontext des höheren Altersschnitts der Patientinnen und Patienten auf Normalstationen zu interpretieren. Da ältere Kohorten höhere Durchimpfungsraten aufweisen ist ein entsprechend höherer Anteil unter den Hospitalisierten auf Normalstationen zu erwarten. Bei einer Durchimpfungsrate von 90 % (wie derzeit bei den über 75jährigen beobachtet) ist trotz hoher Effektivität der Impfung ein Anteil von 40 % an den Hospitalisierten zu erwarten.

Oder einfach ausgedrückt: Es ist mathematisch ein vollkommen erwartbarer Wert, dass zum jetzigen Zeitpunkt viele ältere geimpfte Personen mit COVID-19 auf den Intensivstationen liegen.

Wären 100 % aller Personen geimpft, wäre der Anteil der COVID-19 Patienten sogar ebenfalls 100 %, was allerdings nicht beweist, dass die Impfungen nicht wirken, denn es kommt auf die Gesamtlauslastung der Intensivstationen an, und da ist der prozentuale Anteil der Ungeimpften höher als der Anteil der Geimpften.

Einfaches Beispiel:

  • 100 Personen: 80 geimpft, 20 ungeimpft
  • Auf der Intensivstation liegen 10 Personen: 5 geimpft, 5 ungeimpft
  • Von den Geimpften liegen also 5 von 80 Personen = 6,25 %
  • Von den Ungeimpften liegen 5 von 20 Personen = 25 %

Das 50:50 Verhältnis auf den Intensivstationen sagt also überhaupt nichts über die Wirksamkeit der Impfungen aus. Wären die Impfungen nutzlos, müssten sehr viel mehr Geimpfte auf den Intensivstationen liegen.

Der kurze Videoausschnitt ist somit irreführend, da die Anzahl der geimpften und ungeimpften Personen auf den Intensivstationen keine Aussagekraft über die Wirksamkeit der Impfungen hat.


Ergänzend zu der Thematik:
In Krankenhäusern finden sich immer wieder Geimpfte unter den COVID-19 Patienten. Ist die Impfung deshalb sinnlos?
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