Ja, der Eichenprozessionsspinner ist eine Gefahr für Hunde!

Autor: Tom Wannenmacher

Falls die Haare mit der Nahrung in den Körper gelangen, sind Reizungen/Schwellungen der Zunge und der Speiseröhre möglich.
Falls die Haare mit der Nahrung in den Körper gelangen, sind Reizungen/Schwellungen der Zunge und der Speiseröhre möglich.

Wie jedes Jahr finden aufs neue Horrorbeiträge von verätzten bzw. durchlöcherten Hundezungen ihren Weg in den Newsstream auf Facebook! Es geht um den Eichenprozessionsspinner!

Ab Juni bauen die Raupen des Eichen-Prozessionsspinner ihre Nester in Astgabeln und an Eichenstämmen. Anfang Juli beginnt er sich dann zu verpuppen, dabei werden die giftigen Brennhaare abgestoßen und größtenteils in die Kokons mit eingewoben. So bleiben die Gespinstnester auch nach dem Schlüpfen noch jahrelang gefährlich.

Immer wieder verletzen sich Menschen und Tiere in der Nähe von Eichen an den Gifthaaren der Raupe.

So wie ein aktueller Fall auf Facebook zeigt indem man verletzte Hundenasen und eine Zunge erkennen kann, zu dem wir aktuelle laufend Anfragen bekommen (Hinweis: Wir haben die verletzte Zunge verpixelt)

Wir haben die Bilder der Tierärztin Anke Meeuw vorgelegt. Ihre Meinung zu diesen:

Ja, dass kann im Extremfall wirklich so schlimm werden, jedoch ist dies eher selten. In diesen Fällen spielen einige ungünstige Faktoren zusammen wie wenn der Hund unbemerkt beleckt hat, sich der Hund die Zunge nicht reinigen lässt und wenn keine sofortige Behandlung erfolgte!

Wann und wo ist der Eichen-Prozessionsspinner anzutreffen?

Je nach Witterung (es sollte längere Zeit trocken und warm gewesen sein) ist die Zeit für das kritische 3. Larvenstadium jedes Jahr unterschiedlich zu datieren und noch speziell nach den Regionen in Deutschland und Österreich zu unterscheiden. Meist ist der beginnende Sommer (Anfang Mai) ein ungefährer Wert, der sich jedoch im Zuge des Klimawandels immer mehr verschiebt.

Die Verpuppung erfolgt dann schließlich im Laufe des Juni in Nestern am Baum.

Die Raupe ist ein sogenannter Gesundheits- bzw. Hygieneschädling und ist an allen Eichenarten (Stieleiche, Traubeneiche und Roteiche) in Deutschland zu finden. Im Süden und der Mitte Deutschlands ist sie häufiger vertreten als im Norden. Im Zuge der Klimaerwärmung zeigt das Monitoring jedoch auch eine deutliche Zunahme im Norden Deutschlands.

Überall wo Eichen stehen, ist eine Besiedlung mit dem Eichen-Prozessionsspinner möglich.

  • Waldränder
  • Sportplatz
  • Schwimmbad
  • Kinderspielplatz
  • Campinganlagen
  • Parkplätze
  • Grünstreifen/Parkanlagen
  • Im Stadtgebiet ebenso wie auf dem Land oder im Wald.

Die Nester, in denen sich die Raupen zur Verpuppung zurückziehen, befinden sich am Stamm und an den oberen Astgabelungen. Diese Nester bleiben nach dem „Auszug“ der Falter bestehen und können auch Jahre nach der Besiedlung noch aktive Brennhaare enthalten, das Problem besteht also eigentlich ganzjährig, wenn die Nester bodennah sind.

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Ist der Eichenprozessionsspinner gefährlich für Hund und Mensch?

Die allergische Reaktion des Immunsystems kann individuell sehr unterschiedlich ausfallen. Der Eichen-Prozessionsspinner kann die Gesundheit des Hundes bzw. des Menschen gering beeinflussen oder aber auch (massiv) bedrohen. Das Gefährdungsspektrum ist durch die  individuelle Wirkungsweise im Körper unterschiedlich.

Zu den Symptomen gehören:

  • lokale Hautausschläge (Raupendermatitis), die sich in punktuellen Hautrötungen, leichten Schwellungen, starkem Juckreiz und Brennen äußern. Oft bilden sich auch Bläschen an den betroffenen Stellen.
  • Reizungen an Mund und Nasenschleimhaut durch Einatmen der Haare, was zu Husten und Asthma führen kann.
  • Begleitend können anderweitige Symptome wie Schwindel, Fieber, Müdigkeit und Bindehautentzündung durch Reizung der Augen auftreten.
  • In seltenen Fällen treten auch allergische Schocks auf.

Die Brennhaare der Raupen enthalten das Eiweiß Thaumetopoein. Die Haare dringen mechanisch in die Haut ein (ähnlich wie bei der Brennessel) und verbreiten so die Substanz auf biochemischem Weg im Körper.

Besonders betroffen sind Hautpartien an der Schnauze oder im Mund. Die Augen oder die Pfoten und Hände (besonders bei Kindern) stellen aber ebenso eine potentielle Kontaktstelle dar.

Falls die Haare mit der Nahrung in den Körper gelangen, sind Reizungen/Schwellungen der Zunge und der Speiseröhre möglich.

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Was machen, wenn man mit den Raupen oder einem Nest in Kontakt gekommen ist?

Natürlich sollte umgehend ein Arzt oder Tierarzt aufgesucht werden, um den möglichen Verdacht oder den Vorfall zu schildern. Alles weitere kann nur die individuelle Reaktion des Menschen, des Hundes, der Katze oder auch des Pferdes vorgeben.

Die schweren Fälle bei Menschen, die mir bekannt sind, oder bei denen ich zugegen war, stellten die Ärzte vor eine große Herausforderung, da die individuelle Reaktion eine ebenso individuelle Behandlungsweise erforderte und die fehlenden Erfahrungen mit dem Schädling eine gezielte Therapie erschwerten. Cortison war häufig das Mittel der Wahl.

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