„Friedhof der Unvernunft“ – Ausrangierte E-Autos der Post

Autor: Claudia Spiess

"Friedhof der Unvernunft" - Ausrangierte E-Autos der Post
Artikelbild: Facebook Screenshot

In einem Facebook-Beitrag wird gegen den Umgang mit „unbrauchbaren“ E-Autos der Post gewettert, die allerdings zum Verkauf stehen.

In diesem Beitrag heißt es, die ausrangierten E-Lieferfahrzeuge der Post würden auf einem Gelände in Hannover stehen und auf einen Käufer oder die Verschrottung warten.

Gleichzeitig werden Führung und Management der Deutschen Post kritisiert, die Anschaffung von E-Autos und damit verbundenen hohen Kosten abgesegnet zu haben. Doch die Post halte diese Fahrzeuge nun für „unbrauchbar“, und somit landeten sie auf diesem „Friedhof der Unvernunft“.

Um diesen Beitrag handelt es sich:

Screenshot Facebook Beitrag
Screenshot Facebook Beitrag

Außerdem wird kritisiert, dass der Abstand zwischen den abgestellten Autos zu knapp sei. Sollte es zu einem Brand kommen, würde dies eine Kettenreaktion auslösen.

Ja, diese E-Autos stammen von der Deutschen Post

Richtig, diese E-Autos waren im Dienste der Deutschen Post unterwegs. Es handelt sich dabei um die sogenannten „StreetScooter“, die von der Post bereits vor Jahren zu betrieblichen Tests dieser Fahrzeugart in der Zustellung eingesetzt wurden.

Diese wurden „planmäßig durch das Folgemodell in unserem Betrieb ersetzt“, erklärt Alexander Edenhofer, Pressesprecher der Post (unter anderem für Elektromobilität) in einem E-Mail gegenüber Correctiv.

Dass diese Art von Fahrzeugen allerdings „unbrauchbar“ wäre, geht nirgends hervor. Im Gegenteil, bis 2030 möchte die Deutsche Post die Zustellflotte auf 14.000 E-Transporter ausbauen, wie aus dieser Pressemitteilung hervorgeht.

Ausrangierte E-Autos stehen zum Verkauf

Ein Schlosser aus Hannover hat die E-Fahrzeuge der Post gekauft, serviciert sie nun und bietet sie zum Kauf an. Erste Käufer haben sich bereits gefunden, berichtet der Focus.

Bernd Biank, Käufer und eben auch Verkäufer der E-Autos, hat mittlerweile auch auf die Befürchtungen einer Brand-Kettenreaktion reagiert und die Autos umgestellt. Sie stehen nun in Blöcken, zwischen diesen ist ein Abstand von fünf Metern.
Die meisten Autos hätten Batterien, allerdings seien die wenigsten davon angeschlossen, erklärt er außerdem.

Das Fraunhofer Institut für Kurzzeitdynamik hatte eine Untersuchung für Belastungsgrenzen von E-Autobatterien durchgeführt. Laut einer Pressesprecherin des Instituts ginge keine höhere Brandgefahr aus als von Autos mit Verbrennungsmotoren. Auch ist „eine Selbstentzündung der Batterie ohne externe Einwirkung äußerst unwahrscheinlich“, erklärt sie weiter.

Volker Blandow, Leiter Elektromobilität TÜV Süd, erklärt außerdem, dass sich Batterien nach einigen Wochen selbst entladen und somit „weniger reaktiv“ seien.

Fazit

Ja, die E-Autos der Deutschen Post sind auf einem Gelände abgestellt. Allerdings werden sie hier zum Kauf angeboten. Verkäufer ist ein Handwerker aus Hannover. Einige Autos wurden bereits verkauft. Dieser Standort soll also nicht als „Friedhof“ fungieren.

Der bekrittelte knappe Abstand zwischen den Autos wurde mittlerweile vergrößert. Eine Selbstentzündung der Batterien ist ohne äußere Einwirkung höchst unwahrscheinlich.

Die Deutsche Post hat E-Autos nicht als „unbrauchbare“ Fahrzeuge für die Zustellung tituliert.

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Quelle: Correctiv, Focus
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