Es gibt keine Drogen namens „Süßigkeiten“

Autor: Kathrin Helmreich

Falschnachricht: Es gibt keine Drogen namens "Süßigkeiten"

Eine Falschnachricht aus dem Jahre 2016 verunsichert im Moment Facebook-Nutzer. Es handelt sich um eine Warnung vor Drogen, die wie Süßigkeiten aussehen sollen.

Vor Kurzem erschien auf Facebook ein Statusbeitrag, der Eltern vor Drogen warnt. Begleitet wird die Warnung von einem Foto, das bunte Pillen zeigt:

Screenshot by mimikama.org
Screenshot by mimikama.org

ACHTUNG LIEBE ELTERN : Diese Drogen sind im Umlauf bitte informiert und klärt eure Kinder auf das sie diese farbigen Dinger nicht anfassen sollten sie können gefährlich sein . FINGER WEGG KINDER NICHT ANFASSEN UND NICHT EINNEHMEN DIESE DROGEN SIND GEFÄHRLICH !!

Der Faktencheck:

Das Foto lässt sich bis mindestens zum 19. Mai 2016 zurückverfolgen. Hier wird auf Spanisch erklärt, dass die Medien „im Süden des Landes“ (Kolumbien), vor Drogen warnen, die angeblich Schülern als „Süßigkeiten“ angeboten wurden. Das Foto soll von einem Journalisten namens Willian Ricardo Monsalve stammen – belegt ist dies jedoch nicht.

Nur einen Tag später – am 20. Mai 2016 – schreibt Paraguay.com, dass diese „Süßigkeiten“ eine „Farce“ gewesen seien.

Das Nationale Anti-Drogen-Sekretariat (Senad) hatte bestätigt, dass es sich bei den Warnungen um eine Falschnachricht handelt. Die Warnung kursierte zu diesem Zeitpunkt (2016) vor allem in WhatsApp Gruppen:

„An alle, die schulpflichtige Kinder haben, es gibt eine neue Droge, die sie „Süßigkeiten“ nennen; Eltern sollen wachsam sein und die Rucksäcke ihrer Kinder kontrollieren. Ein Vater hatte so die Droge entdeckt, die sein Kind konsumierte. Zuerst geben sie ihnen etwa 5 und dann verkaufen sie die Drogen, die auf dem Foto gezeigt werden. Bitte schicken Sie die Warnung weiter, um Eltern zu alarmieren.“

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator / Redaktion Mimikama

Weiter weist das Senad darauf hin, dass auf lokaler Ebene keine Beschwerden über diese Art von Drogen eingegangen wären.

In einer Pressekonferenz sagte Senad-Minister Luis Rojas, dass ähnliche Versionen auch in Mittelamerika und Bolivien erschienen wären. Fügte jedoch hinzu, dass es etwa 300 Arten von synthetischen Drogen gibt und es nicht auszuschließen sei, dass einige davon auf lokaler Ebene verteilt werden.

Diese Drogen werden in der Regel aus Methamphetaminen gewonnen und mit „Fantasienamen“ versehen.

Fazit:

Die Warnung stammt aus dem Jahre 2016 und wurde vor allem in Mittelamerika, Bolivien, Kolumbien und Paraguay verbreitet. Das Nationale Anti-Drogen-Sekretariat stufte die Warnung jedoch als Falschnachricht ein.

Belege, dass es Drogen mit diesem Aussehen sowie dem Namen „Süßigkeiten“ existieren, gibt es nicht.

Nach drei Jahren schaffte es die Warnung nun in den deutschsprachigen Raum – doch auch hier gibt es bisweilen keine Belege offizieller Stellen.

Woher das Foto ursprünglich stammt, ist leider ungeklärt.

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