Das sollten Eltern über TikTok wissen!

Autor: Tom Wannenmacher

Ratgeber: Was Eltern über TikTok wissen müssen!

Es ist ganz schön schwierig, mit den App-Vorlieben von Jugendlichen Schritt zu halten. Wir erklären, wie das Musikvideo-Netzwerk TikTok genutzt wird und geben Tipps zum sicheren Umgang.

Was ist TikTok?

TikTok ist eine App, mit der man bis zu einminütige Videos aufnehmen und mit anderen Nutzerinnen und Nutzern teilen kann. Dazu können eine Vielzahl an Musikstücken, Effekten und Challenges genutzt werden, um zum Beispiel ein Playback-Video zum Lieblingssong zu erstellen oder aber auch etwas über sich selbst zu erzählen (#dasbinich).

Die Videos werden anhand ihrer Hashtags kategorisiert und bestenfalls auch im Reiter „Entdecken“ für andere NutzerInnen angezeigt (z. B. #meinstyle, #eggchallenge oder #6sekundentest). Somit erleichtern Hashtags auch die Suche: Zu jedem Hashtag und zu jedem Song zeigt TikTok automatisch eine ausgewählte Liste mit den beliebtesten Videos an.

Warum ist TikTok bei Jugendlichen so beliebt?

In den letzten Wochen und Monaten ist nicht nur unter Jugendlichen ein regelrechter Hype um TikTok ausgebrochen: Mittlerweile nutzen auch viele junge Erwachsene die Plattform, um sich selbst zu inszenieren. Bekannte YouTuberInnen und InstagrammerInnen nutzen sie, um noch mehr Reichweite zu bekommen. Weltweit wird die Anzahl der aktiven NutzerInnen derzeit auf rund 800 Millionen geschätzt. Damit zählt TikTok zu den am stärksten wachsenden Plattformen der Welt.

Doch warum ist dieses Netzwerk bei Teenagern so beliebt? In erster Linie geht es dort vor allem um Spaß und Kreativität, die man bei den sogenannten Challenges ausleben kann. Diese werden einerseits von TikTok selbst, andererseits von der Community vorgegeben.

Im #6SekundenTest geht es zum Beispiel darum, sich dabei zu filmen, wie man einen Countdown, welcher durch Augenblinzeln gestartet und gestoppt wird, bei exakt sechs Sekunden stoppt. Bei der #iusedtobebeautiful-Challenge geht es darum, ein Vorher-Video (wo man sich „unhübsch“ darstellt) mit einem Nachher-Video zu kombinieren und mit der richtigen Musik zu hinterlegen.

Bei vielen dieser Videos geht es vordergründig natürlich um die Selbstdarstellung: TikTok bietet Jugendlichen eine gute Bühne zur Selbstinszenierung und Imagepflege im Internet. Veröffentlichte Videos können von anderen mit Herzen bewertet oder kommentiert werden – und viele „Likes“ und „Views“ sind wichtig für das Selbstbewusstsein.

Manchmal dreht sich bei Apps wie TikTok aber auch alles einfach ums „Dabeisein“. Soziale Netzwerke sind schließlich eine wichtige Triebfeder, wenn es um die Demonstration von Gruppenzugehörigkeiten geht.

Gibt es eine Altersbeschränkung?

Offiziell darf TikTok nicht von Personen unter 13 Jahren genutzt werden. Personen unter 18 Jahren brauchen laut den Nutzungsbedingungen zumindest die Zustimmung des/der Erziehungsberechtigen. Dieses Mindestalter spielt allerdings in der Praxis kaum eine Rolle, da auch jüngere Kinder die App problemlos herunterladen und nutzen können.  Lesen Sie die Nutzungsbedingungen von TikTok.

Welche Risiken gibt es bei der Nutzung?

Wie alle Sozialen Netzwerke birgt auch TikTok gewisse Gefahren, über die Eltern mit ihren Kindern unbedingt sprechen sollten.

Cyber-Mobbing & Belästigungen

Wer TikTok im öffentlichen Modus nutzt, sollte sich dessen bewusst sein, dass nicht nur andere NutzerInnen, sondern auch Leute außerhalb von TikTok die Videos zu Gesicht bekommen können. Einmal veröffentlicht, können sich die Aufnahmen im Internet in Windeseile verbreiten – und nicht immer meines es die ZuseherInnen gut mit einem.

Zudem können die Videos auch direkt in der App heruntergeladen und geteilt werden – sofern die Funktion nicht deaktiviert wurde.

Wir empfehlen daher vor allem für die Jüngeren, TikTok nur mit einem privaten Konto zu verwenden – auf diese Weise können nur bestätigte FreundInnen ihre Videos anschauen.

Kommt es zu Belästigungen durch andere NutzerInnen, kann man diese ganz einfach blockieren oder direkt an TikTok melden.

Verletzung von Urheberrechten

Große Unsicherheit herrscht derzeit noch beim Thema Urheberrechte: Die auf TikTok verwendeten Lieder und Filmszenen sind natürlich urheberrechtlich geschützt und dürfen nicht einfach so verbreitet werden. Auch wenn es derzeit noch sehr einfach ist, Videos herunterzuladen, um sie auf Instagram oder YouTube wieder hochzuladen, sollte man hier besonders aufpassen. Im schlimmsten Fall kann das zu einer teuren Abmahnung führen.

Sind in einem Video auch andere Personen zu sehen, sollte man diese vor dem Veröffentlichen unbedingt um Erlaubnis fragen („Recht am eigenen Bild“).

Tipps für Eltern

  • Gemeinsam entdecken. Probieren Sie TikTok einfach einmal selbst aus oder begeben Sie sich gemeinsam mit Ihrem Kind auf „Entdeckungsreise“. Sie werden nicht nur die Faszination dahinter besser verstehen, sondern auch mögliche Risiken besser einschätzen können.
  • Reden statt verbieten. Auch wenn Sie skeptisch sind – ein reines Verbot ist eher kontraproduktiv, vor allem wenn TikTok im Freundeskreis Ihres Kindes gerade sehr beliebt ist. Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, warum es die App unbedingt nutzen möchten und klären Sie gemeinsam mögliche Risiken ab.
  • Regeln vereinbaren. Legen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind fest, welche Art von Videos auf TikTok in Ordnung sind und welche nicht (z. B. keine freizügigen Videos oder solche, die Rückschlüsse auf den Wohnort oder die Schule zulassen). Sind in einem Video auch andere Personen zu sehen, müssen diese vor dem Posten um Erlaubnis gefragt werden.
  • Privatsphäre schützen. Besprechen Sie mit Ihrem Kind, warum ein privates Konto auf TikTok sinnvoll sein kann und werfen Sie gemeinsam einen Blick auf die Privatsphäre-Einstellungen der App.
  • Urheberrechte beachten. Erklären Sie Ihrem Kind, was Urheberrechte sind und warum man die in TikTok produzierten Videos nicht einfach woanders hochladen darf.
  • Kreativ werden. Regen Sie Ihr Kind dazu an, der eigenen Kreativität auf TikTok freien Lauf zu lassen – in den Videos muss nicht unbedingt Ihr Kind selbst im Bild sein! Mit ein wenig Geschick gelingt auch eine alternative Performance, die sich sehen lassen kann (z. B. ein Stop-Motion-Video mit gezeichneten Charakteren).

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