Das Internet zurückerobern?!

Autor: Andre Wolf

Das Internet ist zu einem Kasperletheater an Shitstorms, Panikmache, Empörungen, Hetze und vielfach auch Humorlosigkeit verkommen. Ist das Netz nun verloren? Nein, es muss zurückerobert werden.

Die Forderung nach Rückeroberung des Internets ist da jetzt nicht neu und an sich auch bereits ein wenig ausgelutscht: immer wieder gibt es diese Forderung, doch am Ende fühlen sich die einzelnen Nutzer zu alleine, um etwas zu unternehmen. Konfrontiert mit der Angst, vielleicht selber zum Opfer zu werden, halten viele Menschen (verständlicherweise) den Mund, bzw. die Finger still.

Wir haben alle so viel in den letzten Jahren gelernt und beobachten können, so dass wir – nein, nicht mit gleichen Waffen zurückschlagen – mittlerweile voraussagen können, wie sich das eingefahrene Gefüge von Shit und Wut verhält. Wir müssten so langsam verstanden haben, wie man vorbeugt und den Spieß umdreht. Und wir müssen verstehen, dass die Internetnutzer als große Gruppe der vielen Einzelnen die Bürde nicht ertragen sollte, sondern der Feldzug muss von anderer Seite eingeleitet werden.

Zipfelmann-Prophylaxe

Es ist nicht allein ein gutes Marketing, sondern auch ein Zeichen, welches Penny gerade setzt: bei jenen, die eh dort aus abendländisch-konservativer Überzeugung nicht mehr einkaufen, muss man nicht um Entschuldigung bitten. Stattdessen darf man ruhig sagen, dass sie falsch liegen. Aus dem Shitstorm des Vorjahres gelernt, geht man nun offen-humorvoll, sowie prophylaktisch mit der Thematik um.

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Zipfel strikes back und weist Besorgte Abendlandshüter in ihre Schranken. Und ermutigt die Stillen dazu, endlich auch einmal ein “richtig so” zu posten.

Reichsbürger: das Schweigen hat ein Ende

Es wird Zeit, auch von höchster Stelle zu sagen, das Schwurbler und Verschwörer eben das sind, was sie sind: Schwurbler und Verschwörer! Mal im Ernst: was soll schon passieren? Mehr als sich empören und den Staat anzuzweifeln kann eh nicht passieren. Und dass macht dieser Personenkreis eh schon. Allen anderen vermittelt man jedoch das Zeichen, dass sie NICHT alleine dastehen.

Tapfer stellt sich derzeit die offizielle Facebookseite der Deutschen Bundesregierung den haltlosen Kommentaren vieler Reichsbürger unter diesem Video. Und jetzt liegt es an uns allen:

Die Regierungsseite hat vorgelegt, nun benötigt sie ihre sonst stummen Fürsprecher. Eine Schützenhilfe beispielsweise aus anderen deutschsprachigen Kreisen (@Kanzleramt Österreich: ich wette, die Deutschen Kollegen freuen sich, wenn ihr dort freundlich mal einen Gruß sendet).

Es geht ja nicht darum, argumentativ bis aufs Blut zu kämpfen, sondern einfach ein Zeichen zu setzen, dass man Murks und Schwurbelei eben KEINEN Glauben schenkt.

Vorlagen geben, Bälle annehmen

Vielleicht ist genau das der Weg: starke Positionen müssen die Vorlagen geben und sich dem Shit, dem Hass und dem Unsinn stellen, müssen im Gegenzug von anderen, ebenso starken Stellen gestützt werden und am Ende müssen die daraus entstehenden Spielzüge auch genutzt werden.

Martin Weigert hat in einer Kolumne auf t3n geschrieben, dass man einmal pro Tag einem Netz-Unruhestifter widersprechen sollte. Einfach so, einfach um zu zeigen, dass sie mit ihrem Unsinn auf Granit beißen. Ich stimme dem Autor zu: Störer sind in sozialen Netzwerken nicht unterwegs, um konstruktive Diskussionen zu führen, sondern eben um haltlos zu stören, um „Silencing“ (das Ruhigstellen anderer) zu betreiben, um mit haltlosen Argumenten das Feld für sich zu gewinnen.

Klar, einem Störer kann man nicht mit Argumenten kommen. Aber mit Ablehnung und einem deutlichen Widerspruch. Kein ausfechten bis zum Ende, sondern einfach widersprechen und somit einfach zu zeigen, dass man ihnen eben nicht das Netz überlässt. Ein mal am Tag. Why not.

Artikel Vorschaubild: Sheikoevgeniya / Shutterstock.com

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