Chemtrails! Oder: die Suche nach der Wahrheit im historischen Kontext

Autor: Tom Wannenmacher

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Seit jeher ist der Mensch dem Himmel zugetan, nicht nur in den verschiedenen Religionen, nein auch im realen Leben.

Die Auguren zum Beispiel deuteten unheimlich gerne den Flug der Vögel, vermutlich weil diese aufgrund der Flughöhe und des damals wie heute relativ unbebauten Himmels und weil sie leichter zu sehen sind, als zum Beispiel die Waldameise. Letztere läuft vom Bau zu einer Futterquelle und zurück, alles wirklich deutungswürdige findet im Verborgenen statt und die Biester reagieren extremst genervt, wenn ein Deuter anfängt ihren Bau aufzureißen nur, um aus ihren Trippelschritten die beste Strategie für den nächsten Kriegszug oder nur das Wetter von morgen zu deuteln.

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Aber die Affinität zum Himmelsdeuten geht einher mit der des Vogelfluges.

Kreisende Greifvögel zum Beispiel wiesen bereits unsere Vorfahren den Weg zu potentieller proteinhaltiger Nahrung, die bis zum Eintreffen der Altvorderen zumeist auch nicht mehr erlegt werden musste. Ein Flug in einer anderen Formation wies deutlichst auf das frühzeitige, gewaltsame Ableben eines Stammesfürsten hin, natürlich konnten die Deuter diesen noch davor warnen und ebenso natürlich hat dieser zumeist die Warnung in den Wind geschlagen, umso tragischer, jedoch nicht weiter überraschend war dann das unnatürliche Dahinscheiden eben jenes Stammesfürsten, hätte er man bloß auf den Vogelflug gehört!

Gut er würde heute auch nicht mehr leben, aber hätte es durchaus noch ein paar Jahre länger schaffen können. Bestes Beispiel hierfür Gaius Julius Cäsar, von seinen Auguren vor den Iden des März gewarnt, durch die eigene Kalenderreform verwirrt und von Ziehsohn Brutus Mitte März – also pünktlich zu den Iden (römischen Feiertagen) – auf den Stufen des Senats erlegt. Da sag nochmal einer die Vogelflugdeutung wäre Humbug!

Man sieht nicht nur Vögel!

Aber Vögel sind ja nicht das Einzige, was man am Himmel sehen kann, da sind ja auch hin und wieder mal Wolken zu sehen, dunkle Wolken deuten zum Beispiel auf Regen hin, nur nachts nicht, da sind fast alle Wolken naturgemäß dunkel, da kann man sie schlechter für die Wettervorhersage nutzen, da muss man sich überraschen lassen.


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Manchesmal kamen zu dem Regen auch gleich noch Blitze und Donner dazu, was unsere Urahnen nicht sonderlich erbaulich fanden und entsprechend schutzsuchend reagierten.

Dunkle Wolken

Doch dunkle Wolken waren nicht die einzige nichttierische Himmelserscheinung die unsere Ahnen in Unwohlsein versetzten, schon früh wussten sie Rauch am Horizont bedeutet Ärger, großen Ärger und zogen es vor die Ankunft dessen, welches durch den Rauch angekündigt wurde, nicht abzuwarten sondern lieber entlegenere Gegenden aufzusuchen – klingt toll, einfacher ausgedrückt sie rannten was das Zeug hielt..

Rauch am Himmel

Rauch am Himmel wurde so zu einer verständlichen Urangst des Menschen, die Rauchzeichen der amerikanischen Ureinwohner bei der Besiedelung des Wilden Westens, taten ihr übriges und verstärkten diese Angst nur. Sie waren eine Weiterentwicklung des Vogelfluges, universell einsetz- und steuerbar, zudem im Gegensatz zum Vogelflug jederzeit verfügbar. Eine weitere Gemeinsamkeit von beiden sie konnten beide das vorzeitige, unnatürliche Ableben Einzelner ankündigen, ja die Rauchzeichen konnten sogar noch mehr – sie konnten das Ende ganzer Trupps voraussagen. Ganz im Gegensatz zum weissen Planwagen, waren sie auch weithin und für jedermann sichtbar.

Und heute? Rauch am Horizont?

Da gibt es Spezialisten für, die wohlgerüstet mit roten Autos hinsausen – HIN! – unsere Ahnen rennen im Geiste noch immer in die andere Richtung und die fahren HIN! – und kümmern sich drum. Rauchzeichen haben sich in Europa nie wirklich durchgesetzt, bleibt der Vogelflug, aber selbst den kann man nicht mehr deuten, denn wenn man sich mal die Zeit nimmt, versucht auf den Spuren der alten Auguren zu wandeln, einen passenden Schwarm Vögel für die Deutung auserkoren hat, kommt unter Garantie von irgendwo ein Ferienflieger an und bringt die ganze Formation durcheinander.

Also muss der moderne Mensch seine Urängste anders kompensieren und hat auch schon etwas gefunden, denn was bleibt nachdem der Ferienflieger die Vögel verweht hat? Er hinterlässt seine Spuren! Weiß (dabei waren es früher doch dunkle Wolken, naja vielleicht eine Reminiszenz an den weißen Planwagen und die Transporter)! Am HIMMEL!!!11!!

Das taugt was!

Das spricht doch alle verfügbaren den Himmel betreffenden Urängste an und den vor Transportern gleich mit. Das taugt was! Nachdem man aber relativ erfolglos auf irgendwelche, dem Aufkommen der weißen Streifen am Himmel entsprechend, große Ereignisse gewartet hat – ja für sich betrachtet war zum Beispiel München 72 ein Gewaltausbruch, der schon mindestens 20 Vogelschwärme beschäftigt hätte, aber auf die weißen Streifen bezogen, war es das eben nicht.

Da muss mehr dahinter stecken und so kamen findige Leute schließlich doch drauf, in den Streifen werden Chemikalien verteilt, unbemerkt! Sieht ja auch keiner die Streifen… Damit macht uns die Regierung gefügig, willfährig, impotent, krank, dumm und noch vieles andere mehr. Wobei ich mich bei „dumm“ frage, wozu Chemikalien da reichen doch das Privatfernsehen völlig aus.

Jetzt brauchte es nur noch einen schmissigen Namen

Jetzt brauchte es nur noch einen schmissigen Namen – Rauch am Horizont war damals und ist dermassen retro das geht gar nicht – es musste etwas internationales her und das war dann die Geburtsstunde der CHEMTRAILS!

Chemtrails, das ist Musik, Poesie, Lyrik

Chemtrails, das ist Musik, Poesie, Lyrik – ein Wort wie Donnerhall, es reicht aus um den Eingeweihten den blanken Horror in die Augen zu treiben.

Aber sie sind eigentlich mehr – sie sind Rauchzeichen der Vergangenheit – wahr gewordene Erinnerungen, sie lassen die Eingeweihten wieder in Fell gekleidet durch die europäische Tundra hetzen, gejagt vom Schrecken der Urzeit.

Allen anderen bleibt diese Erfahrung verwehrt, sie sehen nur Kondensstreifen – meine Güte wie langweilig muss für die Leute das Leben sein.

Autor: Jens H., mimikama.org
Artikel- Vorschaubild: Gaijus / Shutterstock

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