Festivalbänder – Warnt die CDU hier vor Drogenkonsum auf Festivals?

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Autor: Ralf Nowotny

Warnt die CDU vor Drogen auf Festivals?
Warnt die CDU vor Drogen auf Festivals?

Auf Festivals hört man Musik. Wo Musik gehört wird, gibt es Drogen. Eine Schlussfolgerung, die Eltern schon seit Generationen schließen. Warnt nun auch die CDU vor Musikfestivals als Drogenbrennpunkt?

Screenshot Mimikama.at
Screenshot Mimikama.at

Im Wortlaut steht auf dem Bild:

Achtung liebe Eltern!
Trägt Ihr Kind Festivalbänder, sollten Sie es unbedingt auf Drogen testen!
Festivals sind offene Drogenszenen, die seit „Woodstock“ existieren.
Junkies huldigen durch das Sammeln ihren vergangenen Trips.
Auf Festivals geht es weniger um die verschiedenen Bands, als viel mehr um den exzessiven Konsum verschiedener Drogen!
Konsumenten rufen auf Festivals „Helga!“ um Dealer ausfindig zu machen. Erwidern diese den Ruf kommt es zum Geschäft.

Für die Eiligen:

Nein, die CDU warnt hier nicht vor Festivals als Drogenkaufbörsen. Dies ist ein Satirebild der Facebookseite „Hanffrei“, das Logo wurde gegen das der CDU ausgetauscht.

 Werden auf Festivals Drogen konsumiert?

Der Tickethändler „Tickpick“ interessierte sich dafür ebenfalls und hat Festivalbesucher nach ihrem Drogenkonsum auf Festivals befragt. Demnach ist die am häufigsten konsumierte Droge der allseits beliebte Alkohol mit rund 75 %, gefolgt von Marihuana (37.9 %), MDMA (12.6 %) und Pilzen (7.9 %). Hier handelt es sich um den Konsum beim „normalen“ Volk, interessanterweise ist der Konsum bei Prominenten während Festivals teilweise weitaus höher.

Sind Festivals offene Drogenszenen?

Diese Formulierung, sowie die Behauptung, dass bei Festivals „es weniger um die verschiedenen Bands geht“ suggeriert, dass Drogenkonsum etwas vollkommen Normales und Geduldetes bei Festivals sei. Natürlich ist auch auf Festivals der Drogenkonsum illegal, weswegen die Polizei oftmals vor Festivals nicht nur Anreisende mit dem Zug, Bus oder Auto kontrolliert, sondern sogar Taxifahrer. Die Seite „Vice“ veröffentlichte 2017 eine Statistik über diverse Festivals und die dort gefundenen Drogenmengen.

Wird mit den Festivalbändern dem Drogenkonsum gehuldigt?

Zuvorderst sind diese Bänder dazu da, damit Ordner leicht erkennen können, ob es sich um einen zahlenden Festivalbesucher handelt oder evtl. um jemanden, der sich heimlich auf das Festivalgelände geschlichen hat. Zusätzlich sind diese Bänder jedoch auch durch deren individuelle Gestaltung eine schöne Erinnerung für jeden Besucher und sehen schicker aus, als meist eher langweilig aussehenden Eintrittskarten (Ausnahmen bestätigen die Regel).
Doch den „Trips“ wird damit wohl eher nicht gehuldigt… es sei denn, man verbindet als Besucher auch den „Roadtrip“, also die abenteuerliche Reise zu einem Festival, den mancher Besucher hinter sich hat, der zwar Karten erworben hat, aber nicht wirklich plante, wie er überhaupt zu dem Festival kommt.

Was hat es mit „Helga!“ auf sich? Ich höre diese Rufe auch immer auf Festivals!

Tatsächlich hört man Festivalbesucher immer wieder nach „Helga!“ rufen, häufig gefolgt von anderen „Helga!“-Rufen, manchmal aber auch ein genervtes „Helga ist tot!“.
Der exakte Ursprung dieser Tradition ist leider unklar. Im Jahr 2002 berichtete die „taz“ über den Ursprung, der aus dem Jahr 1999 kommen soll. Daraufhin bekam die „taz“ sogar ein anwaltliches Schreiben eines Hansi Horstmann aus Krätze in Niedersachsen, in dem um Berichtigung des Artikels gebeten wurde. Dort heißt es, dass jene Helga sich 1992 beim Bizarre Festival sich mit ihrem Mann Hansi um eine Dose Ravioli gestritten habe. Helga verdrückte sich und bandelte backstage mit einem Roadie an. Der nichtsahnende Hansi rief daraufhin so verzweifelt nach Helga, dass Festivalbesucher spontan mitmachten und nach Helga riefen!  Bis heute ehren somit Festivalbesucher jene Helga. „Aufgetaucht ist die blöde Ziege trotzdem nicht!“ schließt Hansi Horstmann seine Gegendarstellung zu dem damaligen Artikel.

Kommt dieses Bild von der CDU?

Nur, weil man einer Partei etwas zutraut und es dann auch noch augenscheinlich auf einem Bild mit dem Logo steht, muss es noch lange nicht wahr sein. Der Ursprung des Bildes liegt nämlich im Jahr 2016 und kommt von der Seite „Hanffrei“, eine Satireseite auf Facebook. In der Serie „Tipps für Eltern“ wurde dort als Tipp Nr. 15 jenes Bild veröffentlicht, was auch die Zahl auf dem Bild erklärt, die der Bildverfälscher schlampigerweise nicht wegeditierte.

Fazit

Nein, die CDU warnt hier nicht vor Festivals als Drogenkaufbörsen. Dies ist ein Satirebild der Facebookseite „Hanffrei“, das Logo wurde gegen das der CDU ausgetauscht, um den Eindruck einer öffentlichen Warnung der Partei vor Musikfestivals zu erwecken.

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