„Du bist eine Gates-H*re.“ Beschimpfung wegen Diabetes-Chip

Autor: Andre Wolf

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Artikelbild Symbolbild Diabetes-Chip von Lukasz Pawel Szczepanski / Shutterstock.com
Artikelbild Symbolbild Diabetes-Chip von Lukasz Pawel Szczepanski / Shutterstock.com

Wenn Verschwörungsmythen aus dem Internet heraustreten: Facebook-Nutzerin berichtet von Beschimpfungen ihr gegenüber, weil sie einen Diabetes-Chip trägt.

An dieser Stelle verweisen wir nochmals auf das Eskalationsstufenmodell der Falschmeldungen während der Coronakrise. Dieses Eskalationsstufenmodell besagt am Ende, dass die Falschmeldungen und Mythen, die während der Coronakrise im Internet entstanden sind, in einer vierten Stufe nun in die Realität heraus getragen werden und somit eine reale Gefahr darstellen. So wie dieser Bericht über Beschimpfungen.

Bisher konnte man Angriffe gegenüber Sicherheitspersonal oder Polizisten feststellen (vergleiche), aber auch zerstörerische Angriffe auf 5g Anlagen (siehe hier) oder Verschwörungsmythen, die auf Demonstrationen verbreitet wurden (wie hier). Angriffe auf Zivilpersonen fanden bisher noch nicht in großem Umfang statt.

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Jetzt berichtet eine Facebook Nutzerin jedoch von Beschimpfungen ihr gegenüber, die aufgrund von Verschwörungsmythen ihr gegenüber geäußert worden. Man liest auf ihrem Facebookaccount:

Wegen Diabetes-Chip: „Du bist eine Gates-H*re.“

DIE FAKTEN: Ich bin Diabetikerin. Ich trage am Arm einen Chip. Über eine App kann ich mit der Handykamera (Anmerkung: Gemeint dürfte NFC sein) meinen Blutzuckerwert ablesen.

DIE VERSCHWÖRUNGSLÜGE: Mein Chip sendet Daten an Bill Gates, was ich denke, was ich tue. Umgekehrt erhalte ich Adrenochrom aus Kinderblut.

DAS ABSURDE ERLEBNIS: Ich stehe an einer Supermarktkasse und zücke mein Handy. Ich halte das Display an meinen Chip. Weil es heiß ist, trage ich ein ärmelloses Kleid, und der Chip ist sichtbar. Nachdem mein Blutzuckerwert normal ist, murmel ich: „Das ist ja gut.“ Hinter mir eine Stimme: „Das ist so eine.“ Ich bekomme einen Einkauswagen in meinen Po gedrückt. Empört drehe ich mich um und sehe 3 junge Männer. Einer deutet auf mich: „Schäm dich!“ Ich schaue wie ein Ochse. „Was???“ Dann bekomme ich einen Schwall an Beschimpfungen ab. Was bei mir hängenbleibt: Ganz wüstes Verschwörungsgeschwurbel. Mein Chip sei des Teufels. Und der Satz: „Du bist eine Gates-H*re.“

Ich bin so fassungslos, dass ich kein Wort sage. Mittlerweile zieht die Kassiererin meine Waren über das Scannertablet. „Seid ihr blöd?“ entfährt es mir. Zu einem Dialog bin ich gar nicht in der Lage. Ich zahle, packe meine Einkäufe und bin froh, als ich im Auto sitze. Das ist eine Woche her. Noch immer grübel ich: Wie ich hätte besser reagieren können. Was in denen vorgeht. Und wie gut, dass es kühler ist und meine Kleidung meinen Chip verdeckt. Kranke Typen. QAnon erschreckend nah!

Das Problem

Auch in dieser Nutzerbeschreibung zeigt sich wieder das klassische System: Die Erzeugung eines Feindbildes, daraufhin die Entmenschlichung (Beispiel: Empfangen von Adrenochrom aus Kinderblut) und die daraus resultierende niedrige Hemmschwelle, Menschen anzugreifen oder wie in diesem Fall zu beschimpfen.

Genau das beschreibt die vierte Eskalationsstufe, die in diesem Fall zum Zuge kommt. Gefährlich ist, dass eine Zivilperson Ziel der Beschimpfungen geworden ist, weil sie einen Diabetes-Chip am Arm trägt.

Erschreckend: Aus einer aktuellen Umfrage der Konrad-Adenauer-Stiftung geht hervor, dass fast ein Drittel der Deutschen dazu neigt, Verschwörungsmythen zu glauben. Dieses Ergebnis stammt aus der Fragestellung, ob es geheime Mächte gibt, die die Welt steuern würden. 11 % der Befragten gaben dabei „sehr richtig“ an, ganze 19% sogar „wahrscheinlich richtig“. Mehr zu dieser repräsentativen Befragung hier.

Artikelbild Symbolbild Diabetes-Chip von Lukasz Pawel Szczepanski / Shutterstock.com
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