Bei Handschlag gechippt – Was ist da dran? (Faktencheck)

Autor: Ralf Nowotny

Bei Handschlag gechippt - Was ist da dran? (Faktencheck)
Bei Handschlag gechippt - Was ist da dran? (Faktencheck)

Nur ein Händedruck und schon ist man mit einem RFID-Chip ausgestattet und kann überwacht werden – so wird zumindest behauptet.

So soll es möglich sein, per Handschlag winzig kleine Chips, die mit bloßem Auge kaum sichtbar sind, auf andere Menschen zu übertragen – es sei nun nicht einmal mehr nötig, Mikrochips zu implantieren, um Personen zu überwachen.

Nun haben wir im Moment ja nicht unbedingt das Problem, uns vor winzigen Chips beim Handschlag zu fürchten, da das neue Coronavirus schon dafür sorgt, dass wir es eher bei einem freundlichen Nicken aus sicherer Entfernung belassen – schlechte Zeiten für Überwacher. Aber vielleicht wird auch deswegen dieses Thema wieder hochgespült, denn ein Video mit dieser Thematik ist bereits aus dem Jahr 2014!

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Der Stein des Anstoßes

Am 1. Juli 2014 war der Zukunftsforscher Oskar Villani zu Gast in der Sendung „Heute Konkret“ des ORF. Der knapp 5 Minuten lange Beitrag beginnt damit, dass Villani der Moderatorin Claudia Reiterer die Hand gibt und ihr dann sagt, dass er ihr nun mehrere hundert Mikrochips übertragen hat, durch die sie nun bis zu 14 Tage lang überwacht werden kann.

Der Beitrag ist natürlich längst nicht mehr in der ORF-Mediathek verfügbar, geistert aber seit einigen Jahren bereits auf YouTube herum. Wie der ORF auf Facebook berichtete, gab es sehr viele Reaktionen auf die Sendung, da nun viele Menschen eine totale Überwachung befürchteten.

Die Aufklärung

Was in dem ORF-Beitrag anscheinend damals wie heute vielen Zuschauern nicht klar war und ist: Das Gespräch fand mit einem Zukunftsforscher statt, der eine mögliche, zukünftige Technologie damit veranschaulichte.

Um das kontroverse Thema weiter auszuleuchten, befragte der ORF als Fachexperten einen Mitarbeiter von GS1 Austria. Dieser erklärt in einem Beitrag in „Heute Konkret“ vom 2. Juli 2014, dass es dann doch nicht so einfach ist, wie es Oskar Villani darstellt:

„Die Chips gehen maximal auf Kontakt zum Auslesen überhaupt, weil sie halt keine Antenne haben, womit sie ein Signal weiter senden könnten, und die Thematik mit dem Notebook, dass ich irgendwas irgendwo verfolg, was jetzt nicht von sich aus strahlt, ist eigentlich unmöglich, und wenn ich das machen wollen würde, tät ich das Handy orten, das hätte sicher mehr Sinn.“

Konkret also, und daran hat sich bis heute nicht viel geändert:
Zwar gibt es solche kleinen Chips, jedoch können diese kein aktives Signal ausstrahlen, was man auslesen könnte. Dies geht nur, wenn man sich sehr nahe an einem Lesegerät befindet, welches die Daten auslesen kann. Heutzutage findet sich diese Technologie beispielsweise beim kontaktlosen Bezahlen.

Jenen  Folgebeitrag könnt ihr euch hier ansehen:

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Fazit

Damals wie heute ist die Technologie noch nicht so weit, dass man einfach so per Handschlag Überwachungschips transferieren könnte, ganz abgesehen davon, dass es praktisch kompliziert wäre:
Wie ist es möglich, dass die Chips auch alle beim Gegenüber landen und nicht an der eigenen Hand kleben bleiben? Und wie kann es sein, dass Hände waschen mit Seife zwar sogar Coronaviren vernichtet, die Chips aber nicht nur intakt bleiben, sondern weiter an der Hand kleben?

Man muss sich also bis jetzt keine Sorgen machen, jemandem die Hand zu geben – zumindest nicht darüber, gechippt zu werden, vor SARS-CoV-2 sollte man sich jedoch wirklich in acht nehmen, denn das ist realer als jene Chips.

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