Ein Verschwörungstheoretiker aus Wisconsin zerstörte im Dezember mutwillig 500 Corona-Impfdosen – jetzt steht der Apotheker vor Gericht. Steven Brandenburg plädierte am Dienstag auf „nicht schuldig“.
Was zunächst als Versehen gewertet wurde, stellte sich nun als vorsätzliche Tat heraus: Im US-Bundesstaat Wisconsin ruinierte der Mitarbeiter einer Krankenhausapotheke rund 500 Dosen eines Impfstoffs gegen das Corona-Virus im Wert von geschätzt 8000 bis 11000 Dollar.
Der Apotheker habe die Impfstoffe aus der Kühlung genommen und über Nacht stehen lassen. Dabei war er sich darüber bewusst, dass diese dadurch unbrauchbar würden, gab er zu. Das FBI und die Arzneimittelbehöre FDA ermittelt gegen den Mitarbeiter, der nach dem Vorfall aus dem Krankenhausdienst entlassen wurde. Ob es bereits zu einer Festnahme kam, teilte die Polizei bislang nicht mit.
Keine Gefahr für bereits Geimpfte
Nach dem Vorfall, der sich bereits am 26. Dezember ereignete, wurden noch 57 Menschen mit dem unwirksamen Mittel geimpft. Zwar seien die Betroffenen nun nicht gegen das Corona-Virus geschützt, müssten allerdings auch mit keinen direkten gesundheitlichen Beeinträchtigungen rechnen, so das Krankenhaus.
Bestürzung wegen begrenzter Impfstoff-Verfügbarkeit
Medienberichten zufolge hätten die zerstörten Impfdosen Krankenhausmitarbeitern und Mitarbeitern sowie Bewohnern von Pflegeheimen verabreicht werden sollen. Wie in anderen Ländern, ist die Verfügbarkeit des Impfstoffs auch in den USA begrenzt, was für besonderes Aufsehen um die Tat sorgte. Die zuständige Behörde meldete am Donnerstag 3810 bestätigte Neuinfektionen und 41 Todesfälle bei einer Einwohnerzahl von rund 5,8 Millionen Menschen.
Quellen:
Apotheker aus Wisconsin zerstört mehr als 550 Corona-Impfdosen (faz.net)
US-Klinikmitarbeiter zerstört absichtlich 500 Dosen Corona-Impfstoff (rnd.de)
Artikelbild: Shutterstock / Von Leigh Prather