Ameisen-im-Glas-Analogie auf Facebook unzutreffend

Autor: Charlotte Bastam

Shutterstock / Von Witsawat.S
Shutterstock / Von Witsawat.S

In einem Facebookpost werden gerade Ameisen dazu benutzt, um Konflikte zwischen Gruppen zu erklären.

Demnach begegnen sich hier 100 rote und 100 schwarze Ameisen in einem Glas. Sie tun einander vorerst nichts. Erst wenn man das Glas schüttelt, bricht Krieg aus.

https://www.facebook.com/hansjoerg.tangermann/posts/3807129982632559

So wie es der Post suggeriert, ist der wahre Feind jedoch der, der das Glas schüttelt. Diese kleine Anekdote soll wohl stellvertretend für Konflikte stehen, wo Gruppen von Außenstehenden angestachelt werden, sich zu bekämpfen. Doch was ist dran an diesem Bild?

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Sind Ameisen auf Krawall aus?

Ja, Analogien können so schön funktionieren. Ein einfaches Bild, das uns die Welt erklärt. Jedoch vorausgesetzt es stimmt. Blöderweise ist das hier eher nicht der Fall. Denn nun haben Biologen gegenüber der dpa bestätigt, dass sie diese Aussage für unzutreffend halten, auch wenn für einen exakten Beleg ein Test notwendig wäre. Denn Ameisen sind generell eher aggressiv. Laut dem Biologen Felix Oberhauser vom Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie in Konstanz sind Ameisen bekannt dafür, Kriege zu führen. Diese Kämpfe werden nicht nur unter unterschiedlichen Arten ausgetragen, sondern auch gegen die eigene, wenn es um das Habitat und Ressourcen geht. Und das ganz ohne Schütteln.

Eine österreichische Studie von 2018 nutzte diese Eigenschaft sogar, um herauszufinden, welche Nester in einem Gebiet zusammengehören.

Auch, dass der Post suggeriert, die Ameisen würden vor allem zwischen schwarz und rot unterscheiden, um den Feind zu erkennen, sieht Felix Oberhauser kritisch: „denn Ameisen nutzen vor allem taktile (Tast) und olfaktorische (Geruch) Reize, um Artgenossen zu erkennen.“

Tja, so kann das Entstehen gewalttätiger Konflikte wohl doch nicht erklärt werden. Da hätte man vor der Veröffentlichung des Posts wohl lieber nochmal in ein Naturkundelexikon geguckt.

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