Afghanistan: App „Ehtesab“ warnt Menschen vor Gefahren in ihrer Umgebung

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Autor: Claudia Spiess

Afghanistan: App warnt Menschen vor Gefahren in ihrer Umgebung
Artikelbild: Screenshots App Ehtesab

Ein Start-Up hat die App „Ehtesab“ entwickelt, um Afghanen aktuelle Informationen zur Sicherheit in ihrem Land zukommen zu lassen.

„Ehtesab“ bedeutet so viel wie „Rechenschaft(spflicht)“ in Dari und Paschtu. Hinter dem Start-Up steckt Sara Wahedi, eine ehemalige Regierungsangestellte.

2018 musste Wahedi ein Selbstmordattentat miterleben. Nach dem Vorfall eilte sie nach Hause, die Stadt wurde gesperrt, es gab keinen Strom. Niemand wusste damals, wann die Straßen wieder geräumt würden oder wann der Strom wiederhergestellt würde. Selbst bei Behörden erhielt man keine hilfreichen Informationen.

„Seit diesem Moment grübelte ich über die Idee der Rechenschaftspflicht und der Bereitstellung von Informationen nach. Ich notierte mir ein paar Wörter in verschiedenen Sprachen für Rechenschaftspflicht, nämlich Dari und Paschtu. Das war der Moment, als mir der Begriff Ehtesab in den Sinn kam“, so Wahedi in einem Gespräch mit „Rest of World“.

App liefert Nachrichten in Echtzeit

Im März 2020 wurde die App veröffentlicht. Sie bietet ihren Nutzern sicherheitsrelevante Informationen und auch allgemeine Sicherheitsupdates zu aktuellen Vorfällen und Situationen in Kabul. Mit Echtzweitwarnungen, die von einer Vielzahl von Personen stammen, werden die Bewohner über Bombenexplosionen, Straßensperren, Stromausfälle oder andere Risiken in ihrer Umgebung informiert. Geprüfte Nutzer können ebendiese Informationen einspielen, und Nutzer der App bekommen diese Informationen mittels Push-Benachrichtigungen zugespielt.

Generell wird es für die Afghanen immer schwieriger, aktuelle und gesicherte Informationen zur aktuellen Lage im eigenen Land zu erhalten. In lokalen Nachrichten beispielsweise würden die Taliban gar nicht erwähnt, so Wahedi.

Risiko Informationsbereitstellung

Wahedis Team in Kabul umfasst 20 Personen, die rund um die Uhr arbeiten, um Sicherheitsupdates der Stadt bereitzustellen und zu aktualisieren. Die Art ihres Dienstes macht sie jedoch auch zu einer Art Ziel.

„Wir fühlen uns nicht sicher“, so Wahedi.

In der App werden die Taliban nicht explizit erwähnt. Es werden Informationen bereitgestellt, die beispielsweise Sicherheitsrisiken wie Straßensperren, Schüsse, Plünderungen oder Stromknappheit angehen. Auch wird vermieden zu sagen, dass es sich um Gefahren für Bewohner handle. Bei Anschuldigungen, dass man diverse Vorfälle doch als Gefahr betiteln würde, könnte man argumentieren, dass es sich beispielsweise bei einer Straßensperre um eine Information wegen Beeinflussung der Bewegungsfreiheit handle.

Aufgrund erhöhter Sicherheitsrisiken wird die Identität weiblicher Mitarbeiter verschleiert. Alle Mitarbeiter arbeiten von zuhause aus. Wahedi selbst befindet sich außerhalb des Landes.

Trotz dieser Umstände hält Wahedi Schweigen für unmöglich, weil schon allein dadurch die Taliban „die Oberhand“ gewinnen würden.

Die App „Ehtesab“ ist im Google Play Store und Apples App Store kostenlos erhältlich.

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Quelle: Standard, Rest of World
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