Faktencheck: 61 Bäume für einen Radweg gefällt

Autor: Ralf Nowotny

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61 Bäume mussten weichen
Artikelbild: Shutterstock / Von Richard Peterson

In Berlin wurden 61 Bäume gefällt, damit dort ein Radweg erneuert werden kann. Das Problem nur: Gebaut wird da vorerst nichts.

Wir bekamen mehrere Anfragen zu diesem Sharepic, welches in sozialen Medien kursiert. Gefragt wurde, ob tatsächlich 61 Bäume sinnlos gefällt wurden:

Das Sharepic "61 Bäume wurden gefällt"
Screenshot: mimikama.org

Der Text auf dem Sharepic:

„61 Bäume wurden in Berlin für einen Radweg gefällt, der doch nicht gebaut wird!
Verantworlich dafür: Die Grüne Senatsverwaltung für Verkehr und Klimaschutz!“

Dabei handelt es sich um keinen Fake!

Da wir manchmal sehr penibel sind, müssen wir nur eine kleine Korrektur vornehmen, welches den Sachverhalt selbst nicht wirklich besser macht:
„…der doch nicht gebaut wird“ = „…der noch nicht gebaut wird“, denn gebaut wird der Radweg irgendwann, und die Bäume hätten dann auch tatsächlich gefällt werden müssen, allerdings beim derzeitigen Stand erst einige Jahre später!

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Februar 2018

Zu dem Zeitpunkt regte sich bereits der Unmut über die Fällung der 61 Bäume, wie unter anderem der „Tagesspiegel“ berichtete. Der Grund: Die Heerstraße ist eigentlich nur für Autos optimiert, der schmale Radweg gleicht eher einer Buckelpiste. Deswegen war geplant, den schmalen Streifen in einen 1,60 Meter breiten Radweg umzubauen, wofür die Bäume weichen mussten.

Zwar sollten dann dafür 92 neue Bäume in der Nähe gepflanzt werden, um auch zusätzliche Nistmöglichkeiten zu schaffen, dies überzeugte Kritiker allerdings nur teilweise.

August 2019

Die Bäume sind längst gefällt, treiben immer wieder aus, müssen gestutzt werden, um den Straßenverkehr nicht zu gefährden… aber ein neuer Radweg ist dort immer noch nicht entstanden. Grund dafür ist das neue Berliner Mobilitätsgesetz, was unter anderem vorsieht, viel breitere Radwege zu errichten. Aus diesem Grund wurde beschlossen, dort keinen Radweg zu errichten, der ohnehin in ein paar Jahren wieder umgebaut werden müsse.

Bis es nun allerdings soweit ist, dass dort Radfahrer sogar mal nebeneinander fahren können, kann noch viel Wasser die Spree runterfließen: Vor dem Jahr 2023 ist nicht mit Baubeginn zu rechnen, bis es fertig wird, können noch weitere zwei Jahre vergehen.

Die Senatsverwaltung, dessen Leiter tatsächlich alle Mitglieder von Bündnis 90/Die Grünen sind (auch insofern stimmen die Infos des Sharepics), spricht hierbei von einem „ärgerlichen Planungsfehler“, so deren Sprecher Jan Thomsen. Zum Zeitpunkt der Fällung der Bäume hat es laut seiner Aussage noch keine konkreten Planungsvorbereitungen gegeben. Da es diese aber jetzt gäbe, sei es sinnvoll, die damaligen Pläne nicht weiter zu verfolgen.

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Zusammenfassung

Tatsächlich wurden in Berlin 61 Bäume für einen Radweg gefällt, dessen Bau aufgrund des Berliner Mobilitätsgesetzes gestoppt wurde. Zwar wird dort immer noch ein Radweg entstehen, allerdings beginnt dessen Bau frühestens 2023, so daß die Bäume dort noch wenigstens fünf weitere Jahre hätten stehen können.

Artikelbild: Shutterstock / Von Richard Peterson
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