1444 – Das angeblich verfluchte Suizid-Video

Autor: Ralf Nowotny

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Artikelbild: Ink Drop / Shutterstock.com

Seit einigen Tagen kursiert in sozialen Medien das Video eines jungen Mannes, der Selbstmord begeht.

Das Video, welches den schlichten Titel „1444“ auf Youtube hatte, war stundenlang zu sehen, bevor es von Youtube entfernt wurde. In der Zwischenzeit wurde es allerdings mehrfach immer wieder hochgeladen und sowohl auf Twitter als auch auf WhatsApp verbreitet.

MIMIKAMA
Screenshot: mimikama.org

Zusätzlich wurde dann auch noch eine Horrorgeschichte á la „Momo“ dazugedichtet: Man müsse das Video mit dem Datum seines Todes (wahlweise mit dem aktuellen Datum oder dem Upload-Datum) kommentieren, sonst werde der junge Mann einem nachts erscheinen.

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Screenshot: mimikama.org

Insbesondere in Spanien verbreiten sich das Video und die Geschichte, dass es verflucht sei, auch eine Woche nach der Veröffentlichung noch stark, es ist also eher nur eine Frage der Zeit, bis es auch hierzulande geteilt wird.

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Screenshot: mimikama.org

Ist das Video echt?

Ja. Der junge Mann hieß Gleb Korabljov (Глеб Кораблёв), geboren im September 2001, und lebte in Moskau. Das Video entstand bereits am 17. Oktober 2019. Nach einigen Worten auf russisch erschießt er sich mit einer Saiga 12 Shotgun.

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Korabljov streamte das Video auf der russischen Plattform „vk.com“. Dort lief das Video noch zwei Stunden lang weiter, bis die Polizei eintraf und die Kamera abschaltete. Kurz danach wurde es auf Reddit und schließlich auf Youtube unter dem Namen „1444“ verbreitet. Die Nummer hat keine besondere Bedeutung und sollte anscheinend nur den Youtube-Algorithmus täuschen, damit es nicht automatisch gelöscht wird.

Warum soll das Video verflucht sein?

Die letzten Worte des jungen Mannes waren:

„Nikita, wenn du deinen Eltern zu schnell davon erzählst, steige ich aus dem Grab und hole dich. Ich weiß, dass du ihre Telefonnummer hast. Wie auch immer…. Wie lautet der Spruch? Nya Tschüss!“

Die letzten beiden Worte (auf russisch: „Nya poka, ня пока“) beziehen sich auf ein russisches Meme. Dies waren auch die letzten Worte auf einem Bild von Rina Palenkova, die angeblich als letzte Aufforderung in der „Blue Whale Challenge“ danach vor einen Zug sprang.
Die an einen Nikita gerichteten Worte, er werde aus seinem Grab kommen, wurden von vielen Seiten nur grob übersetzt, wodurch schnell das Gerücht aufkam, das Video sei verflucht.

Fazit

Insbesondere auf WhatsApp sollte man nun aufpassen, da in Spanien das Video auch in einer 3 Sekunden-Version kursiert, wo man nur den Teil des Videos sieht, in der er sich erschießt. Auch sollte man ohnehin keinesfalls Links auf WhatsApp anklicken, die auf ein Video mit der Bezeichnung „1444“ oder „14.44“ verweisen.
Ein Fluch hingegen liegt nicht auf dem Video, allerdings ein tragischer Selbstmord, der nicht weiter im Internet verteilt werden sollte.

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Österreich

Rat auf Draht
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Deutschland

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Telefon: 0800 111 0 111
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Nummer gegen Kummer
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Telefon: 0800 111 0 550 (Erwachsene)
Telefon: 0800 111 0 333 (Kinder)

Schweiz

Tel 143 – La Main Tendue – Die Dargebotene Hand – Telefono Amico
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