In sozialen Medien und auch auf Verkaufsportalen tummeln sich Angebote für günstiges Brennholz. Diese werden als Beiträge gepostet, in Facebook-Gruppen verteilt, eigene Seiten werden dafür angelegt.

Die Angebots-Beiträge lauten immer sehr ähnlich oder sind sogar identisch, lediglich Ansprechperson oder Kontaktdaten variieren. Oft sind auch dieselben Fehler enthalten.

Screenshot Facebook - Angebot für Brennholz
Screenshot Facebook – Angebot für Brennholz

Wer aktuelle Marktpreise verfolgt, sollte wissen, dass es in diesem Jahr wohl nicht realistisch ist, einen Raummeter Brennholz für weit unter 100,- Euro zu bekommen. Teilweise ist Holz bereits ausverkauft.

Polizei und Verbraucherschützer warnen

Wenn etwas zu schön ist, um wahr zu sein, ist es das meist auch. Das gilt auch bei Angeboten für Brennholz. In zahlreichen Inseraten wird mit günstigen Preisen gelockt. Die Kontaktaufnahme erfolgt via Mail oder per WhatsApp, die Bezahlung wird mittels Vorauskasse abgewickelt. Das Holz kommt jedoch nie an, berichtet die Polizei.

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… und nicht nur Hockenheim bzw. Deutschland ist hier betroffen, wie ein Fall aus Österreich zeigt.

Unrealistisch günstige Preise als Köder

Ein 66-jähriger Niederösterreicher interessierte sich für ein Angebot, das über den Facebook-Marketplace veröffentlicht wurde. Hier waren mehrere gleichlautende Inserate zu finden, die Namen der Verkäufer variierten, berichtete die NÖN im Mai.
Der Interessent bestellte 30 Kubikmeter Brennholz für 1.500 Euro und überwies diesen Betrag auf ein Konto, das er während der Kommunikation über Facebook mitgeteilt bekam. Kurz darauf erhält er eine Info des Anbieters: Er könne nun 50 Kubikmeter für lediglich 500 Euro Aufzahlung anbieten. Der Kunde nahm das Angebot an und überwies damit also insgesamt 2.000 Euro.

Einen Tag vor dem vereinbarten Liefertermin meldete sich der Anbieter erneut mit einem Angebot: Zwei volle Lastwagen mit Brennholz zu 3.500 Euro anstatt 5.000 Euro. Darauf reagierte der 66-Jährige allerdings nicht.

Die Lieferung blieb aus, auch das bereits bezahlte Brennholz erhielt der Mann nicht. Der Verkäufer war nicht mehr zu erreichen, woraufhin der geprellte Kunde Anzeige bei der Polizei erstattete.

Über einen ähnlichen Fall berichtete der „Schwarzwälder Bote“ ebenfalls bereits im Frühjahr. Hier hatte ein Mann Brennholz für 350 Euro bestellt und per Vorauskasse bezahlt. Die Lieferung kam nie an. Auch hier endete der Fall mit einer Anzeige.

Vorschussbetrug

Bei diesen Angeboten handelt es sich um Abzocke, genauer gesagt, um Vorschussbetrug. Die Betrüger ködern Interessenten und Käufer mit günstigen Preisen und kassieren via Vorauskasse.

Das Geld sieht man nicht mehr, eine Lieferung wird es nicht geben.

„Verbraucherschutz.TV“ warnt vor dieser Betrugsmasche und weist auf die unrealistischen Preise hin:

„Jeder, der sich nur 5 Minuten mit der Qualität und Verfügbarkeit von Brennholz auseinandersetzt, weiß, dass es in dieser Branche aktuell keine solchen Sonderangebote gibt. Ein Raummeter muss weit über 100 Euro kosten – geht in der Heizsaison 2022/2023 nicht anders.“

Quelle: NÖN, Schwarzwälder Bote, Verbraucherschutz.TV, Bundesverband Brennholzhandel und Brennholzproduktion e.V., Presseportal

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