Unser Kooperationspartner von Checked4you schreibt: Unwetter, Feuer, Überschwemmung – wie wird man davor gewarnt? Es gibt Warn-Apps, Radio, Fernsehen – und bald auch eine neue Technik namens Cell Broadcast. Neu ist sie allerdings nur in Deutschland, denn in anderen Ländern wird sie schon länger genutzt.

Falls dort, wo ihr euch mit eurem Handy aufhaltet, eine Katastrophe droht oder andere Gefahr besteht, bekommt ihr direkt aus einer Rettungsleitstelle über das Mobilfunknetz eine Warnmeldung als Textnachricht, ohne euch dafür irgendwo anmelden zu müssen oder eine App zu installieren. Am 8. Dezember, dem bundesweiten Warntag, soll das System das erste Mal in ganz Deutschland getestet werden. Dann kann es also sein, dass auch euer Smartphone oder Tablet klingelt und eine Textnachricht anzeigt. Das geht aber nur, wenn ihr im Mobilfunknetz seid. Geräte, die nur mit WLAN verbunden sind, bekommen keine Warnmeldungen.

Und wenn bei euch trotz Mobilfunknetzes keine Warnung erscheint? Dann ist in eurer Nachrichten-App möglicherweise der Empfang von Warnmeldungen nicht automatisch über ein Update aktiviert worden. Ihr könnt das in den Einstellungen prüfen.

Wenn ihr ein iPhone habt, tippt ihr Folgendes an:

  • Einstellungen
  • Mitteilungen
  • Offizielle Warnmeldungen

Bei Android

Wenn ihr ein Smartphone mit Android habt, müsst ihr etwas mehr tippen – und vielleicht heißen die einzelnen Menüpunkte auch etwas anders, weil jeder Smartphone-Hersteller die Titel verändern kann:

  • Öffnet die App „Nachrichten“ oder „Messages“. Das ist die App, mit der ihr SMS verschicken und empfangen könnt.
  • Rechts oben tippt ihr auf die drei Punkte, dann auf „Einstellungen“.
  • Bei einigen Geräten gibt es in der Liste den Eintrag „Notfallbenachrichtigungsverlauf“ oder ähnlich. Falls nicht, tippt auf „Erweitert“, „weitere Einstellungen“ oder einen ähnlichen Begriff. Dort sollte es dann einen Eintrag zu Notfallbenachrichtigungen geben.
  • Rechts oben erscheinen wieder drei Punkte untereinander. Tippt sie an und dann auf „Einstellungen“.
  • Nun seid ihr im Bereich „Notfallbenachrichtigungen für Mobilgeräte“ und könnt einstellen, welche Warnungen ihr künftig erhalten wollt.

Wenn ihr ein Smartphone habt, das zwei SIM-Karten verwenden kann, sind die Einstellungsmöglichkeiten eventuell auch in den Menüs für SIM1 und SIM2 zu finden. Eine einheitliche Anleitung für sämtliche Android-Geräte gibt es in diesem Fall leider nicht.

Wir finden das System gut und hoffen, dass es wie geplant ab Ende Februar 2023 laufen kann. Denn dass alle Menschen mit Mobilfunkgerät vor Gefahren gewarnt werden, ohne dass jemand ihre Handynummer kennen muss oder sie sich eine App installieren müssen, ist super. Die Warn-Apps sowie die klassischen Warnungen in den Medien wird es auch weiterhin geben. Die neue Technik namens Cell Broadcast ist ein zusätzlicher, sinnvoller Dienst.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe und schreibt dazu selbst

Bundesweiter Warntag am 8. Dezember 2022

Bund, Länder und Kommunen testen alle Warnsysteme für Krisen- und Katastrophenfälle – die Innenministerinnen und Innenminister von Bund und Ländern haben beschlossen, dass der Warntag 2022 am 8. Dezember stattfindet. 

Ziel des bundesweiten Warntags ist, die Menschen in Deutschland über die unterschiedlichen Warnmittel in Gefahrensituationen zu informieren und damit auch stärker auf den Bevölkerungsschutz insgesamt aufmerksam zu machen.

Bundesweiter Warntag: 8. Dezember, 11:00 Uhr

Der Warntag ist ein gemeinsamer Aktionstag, bei dem Bund und Länder, sowie teilnehmende Kreise, Städte und Gemeinden in einer Übung ihre Warnmittel erproben. Um 11:00 Uhr aktivieren die beteiligten Behörden und Einsatzkräfte zeitgleich unterschiedliche Warnmittel.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser:

„Wir müssen uns für die Zukunft besser für Krisenlagen wie Wetterextreme, Waldbrände oder Hochwasser wappnen. Dazu gehören vor allem moderne Systeme, um die Bevölkerung bei Gefahren schnell und zielgerichtet zu warnen. Neue Systeme müssen wir testen, um sie später präzise einsetzen zu können.

Am 8. Dezember wird es deshalb einen bundesweiten Warntag geben, bei dem auch erstmals eine Testwarnmeldung der höchsten Warnstufe bundesweit an Handys versandt wird. Das ist der erste Test für die Warnung per Cell Broadcast. Wir brauchen für eine effektive und verlässliche Warninfrastruktur verschiedene Warnsysteme. Dazu gehören auch Sirenen und unsere Warn-App NINA. Beim bundesweiten Warntag werden wir alle in Deutschland genutzten Warnmittel erproben.“

BBK-Präsident Ralph Tiesler:

„Mit dem bundesweiten Warntag 2022 wird auch eine intensive Testphase für Cell Broadcast eingeleitet.

Diese bedeutet einen neuen Stellenwert in der Zusammenarbeit mit der Bevölkerung: Während die Menschen die Testphase nutzen können, um sich mit dem neuen Warnkanal vertraut zu machen, werden wir mit dem Feedback und den Live-Rückschlüssen daraus die beteiligten Schnittstellen weiter bestmöglich aufeinander abstimmen. Dadurch wird es möglich, technische Anpassungen und Optimierungen so vorzunehmen, dass zum angestrebten Wirkbetrieb in 2023 Cell Broadcast optimal genutzt und in den Warnmix integriert wird.“

Einführung neuer Warnkanal Cell Broadcast

Aktuell wird gemeinsam mit den Mobilfunknetzbetreibern mit Hochdruck an der Einführung des neuen Warnkanals Cell Broadcast gearbeitet. Im Rahmen des Warntags soll der Warnkanal Cell Broadcast erstmalig getestet werden. Dazu soll eine Testwarnmeldung bundesweit versendet werden. Diese erscheint dann auf allen Endgeräten, die in einer Mobilfunkzelle eingebucht sind und über die Empfangsfähigkeit von Cell Broadcast-Nachrichten verfügen.

Die Mobilfunknutzerinnen und -nutzer werden bis zum Warntag über die Möglichkeiten informiert werden. Ende Februar 2023 soll Cell Broadcast den Wirkbetrieb aufnehmen und die bisherigen Warnmittel wie die Warn-App NINA, Radio, Fernsehen oder digitale Werbetafeln ergänzen.

Quellen

Checked4You
Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe

Lesen Sie auch, was am 8.12.2022 genau passiert (HIER)

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.
2) Einzelne Beiträge entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)