Mangelnde Kommunikation?

Autor: Jens | ZDDK | MIMIKAMA

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Hier sitze ich am Kopfende meines Tisches und kann nicht anders. Draußen wird es wärmer und wärmer, ich wäre ja auch locker bereit für Sommer, allerdings verkneife ich mir jeglichen, quakigen Kommentar über die angebliche Kälte immerhin haben wir erst Ende März. Der Krokus blüht im Garten, nicht nur einer gleich mehrere davon, aber das ist wieder eine von den Mehrzahlen die so schlecht zu bilden sind. Krokus, Kaktus, Atlas… versuchen wir es mal so; Atlas – Atlanten, Krokus – Krokanten, Kaktus – Kaktanten; klingt irgendwie in Teilen nicht richtig, versuchen wir die „sse“ Endung; Altas – Atlasse (urgs), Krokus – Krokusse, Kaktus – Kaktusse (ist auch wieder falsch auch, wenn es auf einige bestimmt zutrifft). Kaktus – Kakteen, Altas – Atleen, Krokus – Krokeen (klingt fast wie englisch Cocain). Kroküsser ginge auch noch als Variante, Kaktüsser und Atlässer, aber von Atlas und Kaktus kenne ich die richtige Mehrzahl also nehme ich für den Krokus die falsche aber lustige Krokanten – Variante. In Rasen und Beeten blühen mithin die ersten Krokanten, reingelegt von der Magnolie haben auch andere Holzgewächse, wie zum Beispiel der vielbesprochene Flieder, angefangen und die ersten zarten Blattversuche in die für die Photosynthese wichtige Sonnenstrahlen gereckt. Allen voran aber in einem Anfall von Frühjahrswut die Kamelie, sie zog nur kurz an und schob sich blühstrauchtechnisch an allen anderen vorbei, wo die noch mit zarten Blättern arbeiten, steht sie bereits in Blütenpracht, so von der Sonne beschienen, schaut sie schon echt schick aus als Frühlingsbote.

Während ich so hinausblicke, lasse ich die letzten Tage Revue passieren, da hat sich wieder einiges zugetragen, was sich hervorragend für diese Plattform eignet – so richtige „ist das dein Ernst“ Geschichten.

Wie alles began

Die liebliche Stimme schob mir still und leise zwei Eintrittskarten zur CeBIT in Hannover zu. Die CeBIT war schon zu Schulzeiten eine Messe, die ich gerne besucht habe, mein Junior drückte auch massives Interesse aus, so musste nur noch kurzfristig ein Zimmer gefunden werden, aber eben nicht irgendein Zimmer, es musst ja auch gleichsam noch rollstuhltauglich sein. Außerdem bedurfte es einer Freistellung vom Unterricht seitens der Schulleitung, es mag durchaus Paragraphenreiter unter den Schuldirektoren geben, der vom Gymnasium des Juniors zählt nicht dazu, wir mussten lediglich die Bitte noch einmal schriftlich verfassen und vorlegen, dann wurde der telefonisch erbetenen Freistellung entsprochen. Ein Zimmer ward schließlich dann auch gefunden, Messepreise, aber damit war irgendwie zu Messezeiten ja zu rechnen und als Bewohner eines Touristennestes kennt man die Gepflogenheiten, hier sind die Übernachtungen in der Saison auch teurer als im Winter.

Das feine an dem Zimmer war und das macht in meinen Augen einen Teil des Preises auf jeden Fall wieder wett, wir mussten nicht unnötig viel Hilfsmittel mitschleppen, da sie nahezu alles vor Ort bereitstellten.

Abfahrt und die Ansagen der dritten Art

So bestiegen wir munter am Donnerstag den Zug gen Hannover und erreichten nach einigen Zugwechseln und überraschend erschreckenden Ansagen bei der Einfahrt in den einen oder anderen Bahnhof unser Ziel, oder wenigstens fast. Wieso erschreckende Ansagen und warum fast das Ziel erreicht? Nun zum einen wird der eine oder andere Bahnhof nicht mehr schlicht von der Tonbandstimme angesagt, nein, der Bahnbetreiber hatte die bahnbrechende Idee, oder vielleicht wurde sie ihm auch nur eingeflüstert, manchen Bahnhof alternativ ansagen zu lassen. Wenn uns über die gesamte Fahrt etwas aus den Zuglautsprechern vorgedudelt werden würde, Fahrstuhlmusik, oder aktuelle Nachrichten, dann wäre es vermutlich nicht ganz so verwunderlich, wenn plötzlich ein Kindergarten aus den Lautsprechern erschallt und mir meine Ankunft in einem Bahnhof ankündigt. So aber warf es mich doch etwas aus der Kurve, aber das war nur mein respektive unser Empfinden, denn ein Blick auf meinen Junior verschaffte mir die Gewissheit auch er war ob der alternativen Ansage verwundert.

Messe/Laatzen der erste Versuch

So jetzt zum „fast angekommen“ und damit zum ersten „ist das dein Ernst“ Moment des Ausflugs. Frühzeitig wurde uns im Zug per Durchsage mitgeteilt, dass der Zug im Rahmen der CeBIT auch am Bahnhof Messe/Laatzen halten sollte, was wir durchaus positiv gestimmt zur Kenntnis nahmen, waren wir doch damit unserem Ziel recht nahe. So nah und doch so fern, kurz vor der Einfahrt in den Hauptbahnhof Hannover teilte uns der dienstbare Geist noch mit, er würde den Zug jetzt verlassen, aber dem ab Hannover zuständigen dienstbarem Geist unsere Anwesenheit übermitteln, so dass wir den Zug wunschgemäß in Laatzen würden verlassen können. Entgegen unserer Gewohnheit unternahmen wir den Versuch mit dem im Rollstuhlabteil angebrachten Signalkopf unserem Wunsch beim Verlassen der gastlichen Stätte Nachdruck zu verleihen, es ertönte auch laut und vernehmlich ein entsprechendes Signal ähnlich einem „DING DONG“ was jedoch völlig ausblieb, war das Erscheinen eines dienstbaren Geistes. Uns entglitten leicht die Gesichtszüge als wir Laatzen sozusagen unverrichteter Dinge wieder verließen und uns beim nächsten Bahnhof sich erneut die Gelegenheit bot den dienstbaren Geist des Zuges durch jedwede Beschwörungsformel herbeizurufen also Knopf mit „DING DONG“ gerne auch mehrfach, leise und lautere Flüche von meinem Junior altersgerecht durch „Aaaalter…“ eingeleitet, aber auch dieser Bahnhof sah und kommen und gehen respektive ein- und ausfahren ohne uns beim Verlassen des Zuges beobachten zu können.

wir wurden entdeckt

Die zweite Station nach Laatzen wurde von uns wiederum hupend und schimpfend angefahren und  oh Wunder ein weiblicher „dienstbarer“ Geist erschien und teilte uns als Entschuldigung mit „Ja wissen sie, hier klingeln öfter mal Kinder…“ Genau DAS war der Moment, da wurde ich ganz ruhig und tiefenentspannt, nicht etwa, weil die Entschuldigung so unendlich plausibel klang, natürlich klingeln da auch bestimmt gerne mal Kinder, vielleicht sogar so ausdauernd wie wir, aber ist es nicht eigentlich ein Knöbbsche für die Rollis um sich Hilfe zu rufen, sollte man dann als wahrhaft dienstbeflissener Geist nicht dennoch bei jedem „DING DONG“ in Richtung Rolliabteil schweben, um die Eventualität zu wahren einem Rolli hilfreich zu Dienste sein zu können? Ich wurde ruhig genau wegen dieser Aussage, ich dachte mir nur „herzlich willkommen am Kopfende meines Tisches“…
Ich bin mir aber auch recht sicher, dass dieser dienstbare Geist, dienstbare Geistin, für eine Weile bei jedem „DING DONG“ nachschauen geht, ob ein Rolli Hilfe benötigt.

Messe/Laatzen zum zweiten..

Wir jedoch stiegen dann schließlich in den Zug Richtung Laatzen und erreichten die Messe ohne weitere Zwischenfälle, wenn man von den leichten Anflügen von Höhenangst in den Aufzügen zum Skywalk absieht.

So durchwanderten wir die Messehallen stellten immer mal wieder den Unterschied zur RehaCARE fest – und ja das war das erste was wir beide dachten, als wir auf das Messegelände kamen „RehaCARE hätte ich jetzt auch Bock drauf“, einer der Hauptunterschiede war die Zugänglichkeit der verschiedenen Stände. Schmerzlich erfahren durfte ich das am Stand des Rosa Riesen, dort war alles abgedunkelt und Magenta strahlte allenthalben. Problem zum Zeitpunkt unseres Besuches, es fand eine Präsentation statt und das interessierte Messevolk stand bis weit über den vorgesehenen Passierweg. So sahen wir uns genötigt, weil das Messevolk in dem Moment auch nicht geneigt war uns durchzulassen, die Menschentraube weiträumig zu umfahren. Plötzlich warf es mich mit Schwung nach vorne links unten, mir blieb die Luft weg, ich konnte nur noch rasselnd und pfeifend kurze Atemzüge machen, was verdammtnochmal war DAS denn?

fast ein unrühmlicher Abgang

Das waren mindestens zwei Dinge gleichzeitig zum einen einer jener erwähnten Hauptunterschiede zur RehaCARE nämlich eine, gefühlt, unsäglich hohe Stufe und gleichzeitig Glück im Unglück, ich bin die Kante schräg angefahren und so zunächst nur mit meinem linken Vorderrad die Stufe runter. Hätte ich das Ding mit beiden Vorderrädern gleichzeitig erwischt, wäre ich im hohen Bogen aus dem Sitz katapultiert worden und hätte in einer recht verbogenen Bodenskulptur den Gang der Messehalle geschmückt. So dauerte es nur einen Moment der Besinnung und wir konnten unsere Rundgangfahrt fortsetzten, erst zwei Tage später wieder in heimatlichen Gefilden machten sich die körperlichen Auswirkungen des „Stunts“ bemerkbar, sind jetzt aber auch schon wieder Teil dieser Anekdote.

Nicht euer Ernst, oder?

Aus dem Neuland, das wir ja auf der CeBIT mehr oder weniger zufällig getroffen haben, schwappte dieser Tage eine Nachricht in die heiligen Hallen von Mimikama, da habe ich mich sofort drauf beworben, weil der so unwirklich daherkommt.

Eine Krankenkasse hat, so die Nachricht, einem Rollstuhlfahrer eine Einladung zum „SMS“ Lauftraining zugesandt, darin der Satz „ist laufen wirklich nichts für sie?“. Das ist doch mal eine echte Herausforderung für das Haus- und Hofsanitätshaus des Rollis einen flotten E-Rolli zur Verfügung zu stellen, damit der Rollifahrer zügig das Training abschließen kann. Oder Freunde, die für ihn laufen. Natürlich kann man sich über die Schussligkeit und die damit verbundene vermeintliche Diskriminierung entsprechend aufregen.

Doch ist sie es denn wirklich? Über die Schussligkeit müssen wir nicht diskutieren, denn schließlich wird dieser Fauxpas auf einer unsauber geführten Stammdatei beruhen. Haken falsch oder nicht gesetzt und schon kann so etwas vorkommen. Zieht man jetzt noch in Betracht wie viele Kunden eine mittelschwere Krankenkasse so hat, kann man durchaus geneigt sein einen falsch gesetzten Haken anzunehmen und irgendwie auch zu erwarten, denn an den dortigen Rechnern sitzen ja auch nur Menschen. Dennoch sei an dieser Stelle nicht unterschlagen, dass unsere Krankenkassen zwar gerne für die ohnehin gesunden Kunden etwas anbieten, will man aber als Behinderter gewissen Boni auch erhalten fallen diese aus, da manche Dinge von einem Behinderten einfach nicht geleistet werden können und sich die Kassen entsprechend unflexibel zeigen, vielleicht sollten sie an ihren eigenen Turnübungen einfach mal teilnehmen damit der Stock aus dem.. äh ich meine damit sie flexibler werden.

Der eigentliche Aufreger ist ein anderer

So wie bei dem Rollstuhlfahrer aus unserem Fall, der eigentlich auf einen neuen Rollstuhl wartet, da bereits vor dem Sozialgericht klagen muss und statt der Bewilligung eine Einladung zum Lauftraining erhält. Das ist schon eine arg lange Verkettung unglücklicher Umstände und die Tatsache, dass er um einen neuen Rollstuhl mit seiner Kasse vor einem Gericht zanken muss, verdient weit mehr Beachtung und Entsetzen, als die Einladung zum Laufen, denn liebe Kasse, selbst, wenn es Eure Richtlinien so vielleicht nicht hergeben mögen und Ihr Eurem Bedauern Ausdruck verleihen müsst, so steht Euch IMMER die Möglichkeit völlig unbürokratisch und unverbindlich eine Einzelfallentscheidung zu treffen, denn in erster Linie sollt Ihr Euren Kunden helfen und nicht deren Beiträge verwalten. Darüber sollten wir uns viel mehr aufregen, eine Einladung kann schon mal falsch rausgehen, aber Hilfsmittel verweigern und lieber per Gericht entscheiden zu lassen, statt gemeinsam eine Lösung zu suchen, da ist der echte Aufreger verborgen, da muss man drauf schauen, denn schlussendlich kann es uns alle mal treffen. Es mögen aus Sicht der Kasse durchaus Argumente vorliegen, bei der Bereitstellung eines neuen Rollstuhls nicht auf alle Wünsche des Betroffenen einzugehen, aber normaler Weise sollten sich doch beide Parteien einander annähern können, ohne die Robenmenschen mit einzubeziehen. Ich unterstelle der Kasse keine absichtliche Unwilligkeit, vielmehr liegt der Mangel an Kommunikation vermutlich auf beiden Seiten.

Quellen:

www.thueringen24.de

Einladung

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