Zutrauliche Eichhörnchenkinder?

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Autor: Ralf Nowotny

“Eichhörnchenkinder, die einem Menschen hinterher laufen und sich sogar am Hosenbein festklammern haben KEINE Tollwut!!!”

Vorweg möchten wir erwähnen, dass es sich bei besagtem Statusbeitrag auf Facebook, um keine Falschmeldung handelt.

Es wird warm draußen, ideale Zeit für Spaziergänge im Park und Wald. Da kann es schon einmal passieren, dass ein kleines Eichhörnchen auf einen zu rennt und sich ans Hosenbein klammert.

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Wortlaut:

„Wichtig!!!
Hier ein alljährlicher Hinweis!
Eichhörnchenkinder, die einem Menschen hinterher laufen und sich sogar am Hosenbein festklammern haben keine Tollwut!!! Sie tun dies aus purer Verzweiflung, weil sie ihre Mutter verloren haben und seit Tagen bereits mangelversorgt sind.
Eichhörnchenkinder bilden da im Tierreich eine Ausnahme!
Wenn sie den Kontakt zu ihrer Mutter verloren haben und dadurch Hunger und Durst leiden, nehmen sie all ihren Mut zusammen und suchen gezielt die Nähe zu Menschen um sich Hilfe zu holen. Meist sind diese Tiere auch durch einen Absturz von einem Baum an der Schnauze verletzt.
Bitte sucht sofort einen Tierarzt!
Tierärzte behandeln sowas KOSTENLOS!!!

Durch die vielen Ausrufezeichen vermuten nun viele User, dass es sich dabei um einen Hoax handelt.

Die Aussage ist jedoch wahr!

Vermutlicher Urheber des Textes ist die Wildtierhilfe Odenwald – „Koboldhof“, eine ehrenamtlich geführte Auffangstation für verletzte und verwaiste wildlebende Kleinsäuger wie Eichhörnchen, Bilche, Feldhasen und Fledermäuse. So schrieben sie im August 2014 jenen Text, zusammen mit dem Bild eines jungen Eichhörnchens, in einem Facebook-Status.

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Tatsächlich ist es so, dass sich junge Eichhörnchen, die den Anblick von Menschen gewohnt sind, so verhalten. Nun steht aber noch eine Frage offen:

Behandeln Tierärzte Eichhörnchenkinder wirklich kostenlos?

Eine nicht gerade seltene Frage – auf die eine einfache Antwort auch nicht ohne Weiteres möglich ist, denn:

Rein RECHTLICH betrachtet, muss für jede Leistung eines Tierarztes bezahlt werden. Um die Leistungspreise zu vereinheitlichen und Dumping bzw. Überteuerung zu verhindern wurde auf deutschem Grund die GOT (Gebührungordnung für Tierärzte) eingeführt. Die letzte und derzeit aktuelle Anpassung trat am 08. Juli 2008 in Kraft.

In ihr sind gerade mal unter zwölf Punkten (von 3,44€ für eine Injektion bis zu 114,53€ für die Entfernung eines Fremdkörpers aus der Speiseröhre) die jeweiligen Preise für Behandlungen von Wildtieren aufgelistet.
Somit müsste für Leistungen und Medikamente eigentlich bezahlt werden…

Andererseits gibt es gerade bei Tieren auch eine ETHISCHE bzw. moralische Seite zu beachten. Viele Tiermediziner behandeln daher Wildtiere in der Regel FREIWILLIG kostenlos (ohne dazu verpflichtet zu sein!!!) – der Finder könnte jedoch beispielsweise zumindest die Medikamente zahlen (i.d.R. nicht viel bei Eichhörnchen, Igel und Co).

Aber ob der Tierarzt normal nach GOT abrechnet oder nicht sollte man immer VOR der Behandlung klären damit es zu keinem Missverständnis kommt.
Leider besteht keine Verpflichtung der Kostenübernahme seitens der Gemeinden da Wildtiere als herrenlos eingestuft werden und nicht dem Fundrecht unterliegen. Wenn allerdings die Polizei (im Falle einer Gefährdung der öffentlichen Sicherheit) das verletzte Wildtier zum Tierarzt bringt begleicht i.d.R. auch die Polizei bzw. das zuständige Ordnungsamt die Kosten.

Bei Tieren, die jedoch prinzipiell eine Gefahr für Menschen (bsp. Füchse, Marder, Rehe oder Greifvögel) darstellen, sollte man vor dem Tierarztbesuch nachfragen ob der jeweilige Mediziner überhaupt in der Lage ist einen solchen Spezialfall zu versorgen.
Auch wenn nur selten praktikabel ist es jedoch ratsam umgehend den zuständigen Wildpächter bzw. ortsansässigen Jäger im Bedarfsfall um Rat zu bitten oder rechtlich noch besser den ‚Fund‘ des Wildtieres sofort bei Gemeinde, Polizei oder Ordnungsamt zu melden.
Hilfsbereite Menschen, die heutzutage ein verletztes Wildtier zum Tierarzt bringen werden leider immer seltener – daher befürworte ich die ethisch absolut korrekte Reaktion des Rettungsversuchs und kann nur jeden dazu ermutigen ebenso zu handeln! Auch wenn man sich unter Umständen die Kosten mit dem behandelnden Tierarzt fair teilt …

Tierarzt Sebastian Goßmann-Jonigkeit

Autor: Ralf, mimikama.org

Quellen:
Eichhörnchen Notruf e.V.
Eichhörnchen-Hilfe Berlin/Brandenburg e.V.
Wildtierhilfe Odenwald

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