“Wenn dieser Junge stirbt muss das Volk auf die Strasse gehen” [sic!]

Autor: Andre Wolf

Liebes SINGEN sagt NEIN zum Asylantenheim: aufgrund eurer manipulierten Darstellung ist die Frage jetzt jedoch: welcher der beiden Jungen muss sterben, damit das Volk auf die Straße gehen soll? Wir sind uns da noch nicht so ganz im Klaren. Denn wir haben sowohl genauer hingeschaut, als auch den verlinkten Artikel gelesen.


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Und dabei ist uns ein wenig aufgefallen: kann es sein, dass Ihr ein wenig mit der Bildvorschau gemogelt habt? Kommt, Jungs und Mädels, ganz ehrlich: war Euch die Artikelvorschau, so wie sie der “Express” darstellte, schlichtweg zu langweilig? Denn bei Euch sieht man diese Darstellung: ein schwer verletzter junger Mann liegt im Krankenhaus, darunter der Titel “Bon: Niklas (17) ringt nach Brutalo-Angriff in Bad Godesberg mit dem Tod”.

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Ihr habt hier einen Link aus dem Express [1] auf Facebook geteilt. Kann man machen, ist auch kein Fake und in der Tat schockierend. Doch wenn alle anderen Menschen diesen Link bei Facebook teilen, sieht das komischerweise so aus:

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Da stellt sich uns dann die Frage: wo kommt das Bild des schwer verletzten Mannes her?

Bild zeigt nicht Niklas P.

Bei der dargestellten Person handelt es sich nicht um Niklas P. sondern um einen nicht weitere namentlich erwähnten 26-jährigen Mann, der auf dem Hinterhof einer Diskothek am 26. Januar 2014 von vermeintlichen Drogendealern schwer verletzt wurde [2]. Die Webseite der Offenbach-Post informiert dazu:

Frankfurt – Ein 26-Jähriger wollte Drogen kaufen und wurde dabei in einen Hinterhof gelockt. Dort traten die Täter mehrfach auf ihn ein – auch gegen den Kopf.

Aus eine Folgeartikel dazu kann man dieses Bild entnehmen, denn der Vater des jungen Mannes war seinerzeit der Ansicht, die Polizei sei zu ineffektiv, so dass er einen Fahndungsaufruf über Facebook mit exakt diesem Foto startete. Hierzu berichtete ebenfalls die Offenbach-Post [3]:

Frankfurt – Die Polizei sucht nach zwei Schlägern, die am Wochenende einen jungen Mann brutal verprügelt haben. Die Familie des Schwerverletzten hat auf Facebook eine Belohnung für entscheidende Hinweise auf die Täter ausgesetzt.

Auch wir haben seinerzeit exakt darüber berichtet, siehe >>hier<<

Kommen wir zum Kern

Ok, dass ihr manipuliert habt nehmen wir zur Kenntnis. Denn wir wissen ja was jetzt kommt “Ach, und der Überfall war jetzt etwa ein Fake, oder wie?” Nein, natürlich nicht. Der Überfall hat in der Tat stattgefunden. Es gibt auch einen offiziellen Polizeibericht, in dem die Täterbeschreibungen detailliert dargestellt werden [4]:

Sie wurden von Zeugen wie folgt beschrieben:

1. Person

  • 17-20 Jahre
  • Zwischen 180cm
  • 185cm – Brauner Hauttyp
  • Stämmig
  • Schwarze Haare, Seite kurz, oben länger
  • Schwarze Jacke
  • Jeanshose- – Sprach akzentfrei deutsch

2.Person

  • 17 – 20 Jahre
  • Kurze schwarze Haare
  • Ca. 180cm – 185cm
  • Brauner Hauttyp
  • Schmal
  • Weiße Jogginghose
  • Weißer Pullover (Adidas oder Nike)
  • Sprach Akzentfrei Deutsch

3. Person

  • Älter als 18 Jahre
  • Lange Haare
  • Schwarze lockige Haare, an den Seiten kurz rasiert
  • Schmal
  • Vollbart. Schwarze Lederjacke
  • Jeans
  • Kleiner als die anderen beiden Tatverdächtigen

Die Ermittler bitten um Hinweise zu den Tatverdächtigen und fragen: Wer hat das Tatgeschehen beobachtet? Wer hat die drei Tatverdächtigen vor oder nach der Tat beobachtet? Wer kann Angaben zur Identität der Verdächtigen machen? Hinweise bitte an die die Polizei Bonn. Rufnummer 0228/150.

Hinweis zu der Angabe “akzentfrei Deutsch”

Akzentfrei Deutsch – das ist schon eine interessante Angabe, die über die Herkunft der Täter zunächst rein gar nichts aussagt, fraglich ist ebenso, wieso dann dieser feige Angriff derart instrumentalisiert wird und durch die Manipulation sogar ins Unglaubwürdige gezogen wird. Ja, denn IHR seid es, die Zweifel habt aufkommen lassen.

Ohne die Bildmanipulation hätte man nämlich sagen können: das stimmt, was ihr da postet. So wurde ein bereits grauenvoller Angriff mit einem falschen Bild überdramatisiert. Das ist nicht nötig.

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