Hackerangriff: Wenn der BVB plötzlich für Erdogan wirbt

Autor: Mimikama

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Da staunten die über 2,5 Millionen Follower von Borussia Dortmund nicht schlecht: Der BVB macht Werbung für Erdogan und sein höchst umstrittenes Referendum zur Einführung eines quasi-diktatorischen Präsidialsystems. Dabei wurde von Hackern eine Lücke in einem Zusatzfeature ausgenutzt. Auch zahlreiche andere Accounts waren von der kriminellen Attacke betroffen.

Folgender Tweet wurde dabei um kurz nach 8 Uhr mitteleuropäischer Zeit abgesetzt:

#Nazialmanya #Nazihollanda Bu size ufakbir #OSMANLITOKADI #16Nisan da görüşmek üzere Nemi yazdım Türkçe ÖĞREN #RT

Deutschland und Holland werden dabei in die Nähe von Nazis gerückt, außerdem Werbung für das Referendum am 16. April gemacht. Darüber hinaus ist ein Youtube-Videos mit zusammengeschnittenen Reden des türkischen Präsidenten Erdogan zu sehen, pointiert mit eindeutig aggressiven Drohungen durch die Hacker.

Neben den Twitteraccount des deutschen Fußballvereins gab es gleiche Hackerattacken auch auf Javi Martinez (FC Bayern München), das Forbes-Magazin, Unicef USA, Pro 7, Boris Becker und amnesty international. Bei holländischen Nutzern wurde teilweise das Profilbild gegen eine türkische Flagge ausgetauscht.

bob

Bekannte Lücke ausgenutzt

Wie erfahrenen Usern schnell auffiel wurde zum Versenden dieser Hassbotschaft die App „Twitter Counter“ genutzt. Diese wird von einem Drittanbieter bereitgestellt und bietet zahlreiche statistische Auswertungen zum eigenen Account.

Über eine Sicherheitslücke haben sich die Hacker Zugriff verschafft. Inzwischen hat Twitter reagiert und der App alle Zugriffsberechtigungen automatisch entzogen. Neu ist das ganze nicht, denn bereits in der vergangenen Zeit wurde die App genutzt, um Spam zu versenden. Prominente Opfer waren unter anderem Charlie Sheen oder Lionel Messi.

Auch vom Ausland aus kriminell

Wer hinter dem Angriff auf die Twitteraccounts steckt ist bisher nicht bekannt. Staatshacking und staatlich gelenkte Trolle sind allerdings nichts neues, sondern wurden von einigen Ländern gezielt aufgebaut.

So werden beispielsweise laut einem Bericht des Spiegels und auch der Welt[1][2] im russischen „Institut für Internetrecherche“ gezielt die Kommentarspalten von deutschen und europäischen Medien mit antidemokratischen, diskriminierenden und teils sogar rassistischen Aussagen zugespammt. 400 Personen sollen dafür eingesetzt worden sein, um das Vertrauen in EU und Nato zu schwächen, sowie Stimmung gegen Flüchtlinge zu machen.

Erdogan ist sich seiner Sache nicht sicher

Zwar gibt es aktuell keine eindeutigen Hinweise, dass die Türkei ein Hacker- und Trollnetzwerk betreibt. Analysten halten das aber für durchaus wahrscheinlich. Die Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen europäischen und der AKP-Regierung werden als bewusst durch die türkische Seite provoziert wahrgenommen, in den Kommentarspalten tummeln sich immer wieder dieselben Kommentare.

Das Ziel ist dabei offenbar, zusätzlich Stimmen für das Referendum am 16. April zu sammeln. Die Stimmen der Auslandstürken gelten dabei als enorm wichtig und könnten das Zünglein an der Waage sein. Aktuell steht es für Erdogan nämlich nicht gut: Nur 42% wollen für den Umbau der einst laizistischen, demokratischen Türkei zum Polizeistaat unter einem Alleinherrscher stimmen. Die türkische Regierung versucht offenbar gezielt, durch Einnehmen der Opferrolle Stimmung zu machen.

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