Veröffentlichen Sie keine Videos Ihrer Kinder!

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Autor: Tom Wannenmacher

Die Welt ist eine Reality-Show und manchmal können wir nicht widerstehen, unseren Anteil Rampenlicht einzufordern. Wir veröffentlichen lustige Fotos von uns selbst, um Freunde und Follower zu amüsieren – und oft veröffentlichen wir Fotos und Videos unserer Kinder aus demselben Grund.

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Dabei machen wir keine Sicherheitseinstellungen, denn wir wollen keine Privatsphäre – es soll ja jeder im Internet dahinschmelzen, wenn er unsere Kleinen sieht. Leider ist das aber keine gute Idee. Später werden Ihre Kinder Ihnen dafür wahrscheinlich nicht danken. Und manchmal sind sie sogar jetzt schon darüber verärgert.

1. Denken Sie an die Konsequenzen

Wenn Sie Videos Ihrer Kinder bei YouTube hochladen, stehen Sie früher oder später wahrscheinlich auch Trollen gegenüber. Diese durchsuchen die Seite und hinterlassen böse Kommentare bei den beliebtesten Videos, egal wie süß, niedlich und unschuldig die Videoaufnahmen sind. Wenn Sie Internet-Ruhm haben möchten, müssen Sie für diese Seite bereit sein: Sehen Sie sich das folgende Video an. Gefällt es Ihnen? Denken Sie, dass die hässlichen Kommentare gerechtfertigt sind?

Bernard Brunu: Sie hat gesagt, er will mastubieren lol
reven50: diese babies gehören in den müll
The Asian Blubby: Seine Gedanken: Mädchen ich werde dich vergewaltigen wenn du schläfst Mädchen
ceo: Adoptiert keine koreanischen babys. Wenn du weiß bist adoptiere weißes baby. Koreanisches baby ist teuer. Niemand will das baby in korea sie können es in übersee adoptieren.

Und das ist nur die Spitze des Eisbergs: Wenn man tiefer gräbt, kommen schlimmere Worte. Es ist niemals schön, solche Dinge über seine Kinder zu lesen, aber wenn Sie Ihre Aufnahmen ohne Beschränkung online stellen, werden Sie solche Kommentare früher oder später sehen.

Im nächsten Beispiel versucht ein kleines Kind, „Banane“ zu sagen, verwechselt aber laufend die Anzahl der „na“-Silben. Also wird daraus meist „Bana“ oder „Bananana“. Süß, oder nicht? Abgesehen von den ganzen positiven Kommentaren gibt es aber auch einige unbekannte Nutzer, die das Kind wegen seines Haarschnitts „dummer Pilz“ nennen.

Baruck Obuma: kannst du den schwanz bitte wegnehmen
Cannibal potato lesbian wrote: warum lebt dieser Pilz und warum hält ihn jemand als kind.
Hannah Bluhm: Der Pilz hat einen Namen?
Tierney Spessard: Sollte dieses Kind nicht im Pilzgarten sein?
BoonieGames (Boonie4Eva): Er kann offensichtlich nicht Banane sagen, er ist ein sprechender Pilz!
Und dazwischen die Stimme der Vernunft! HiitzJenna Roblox: Überall unorginelle Kommentare über seine Frisur…

Schließlich haben sich andere Nutzer für den Jungen eingesetzt. Wenn man neuere Videos mit dem Kind ansieht, hat er zwar die gleichen Haare und viele nennen ihn „einen Pilz“, fügen aber meist „süßer Pilz“ hinzu. In diesem Fall haben die Anwender die Situation selbst unter Kontrolle gebracht, aber das kann auch ganz anders ausgehen.

2. Ignorieren Sie die Trolle

Im Jahr 2009 hat der Vater des sieben Jahre alten David ein Video bei YouTube veröffentlicht, das die lustige Reaktion seines Sohnes nach einem Besuch beim Zahnarzt zeigt. Das Video wurde ein viraler Hit und bekam eine Menge positiver Kommentare, allerdings auch einige negative:

Wie der Vater zugibt, konnten er und seine Frau nicht anders, als sich auf die negativen Reaktionen zu konzentrieren… bis sie etwas sehr Kluges getan haben: Sie beschlossen, die Trolle zu ignorieren. Am Ende machte das Paar aus einer unerwarteten Situation eine echte Familienveranstaltung und verdiente sogar ein bisschen Geld über YouTube-Werbung.

Menschen im Internet gleichen manchmal einer Inquisition. Sie sehen Ihre Videos an, werden über Ihre Stimme, über den Song im Hintergrund und die Dinge, die in Ihrem Zimmer herumliegen, diskutieren. Und sie werden auf jeden Fall ihre Bedenken teilen, wenn ihnen etwas im Video komisch vorkommt und sagen, Sie wären keine guten Eltern.

Und für viele ist es auch ganz normal, Sie als „schwul“ zu bezeichnen. All das passierte einem Vater, der ein Video beim Spielen mit seinem Sohn filmte:

Auch wenn der Vater offensichtlich von den Kommentaren beunruhigt war, machte er das Richtige: Er fokussierte sich nicht auf jeden einzelnen Kommentar, sondern schrieb eine Nachricht, die seine Einstellung darstellt, und vergaß die Trolle anschließend:

Dieses Video wurde in erste Linie für meine Familie veröffentlicht, die im ganzen Land verteilt ist. Ich habe keine Ahnung, warum dieses Video so groß geworden ist. Das ist mein ältester Sohn Ricky. Sein erstes Wort war „Dada“. Die Diet-Pepsi-Dosen im Hintergrund sind nicht seine. Ja, Mama spielt Super Paper Mario im Hintergrund. Nein, ich bin nicht schwul, aber ich klinge wie ein Verrückter, wenn ich mit meinen Kinder in Babysprache spreche. Ich denke, ich habe hiermit alle wichtigen Informationen gegeben. Danke fürs Ansehen und Hinterlassen positiver (oder negativer) Kommentare, wobei ich Sie aber bitten möchte, nicht zu fluchen.

3. Schalten Sie die Kommentarfunktion aus

Die einfachste Möglichkeit, sich vor Trollen zu schützen, ist, die Kommentarfunktion auszuschalten. Verwandte und Freunde können Ihnen ihre Reaktion ja persönlich sagen, andere können das Video dann nur positiv (oder negativ) bewerten. Es scheint, als wären die Macher des folgenden Videos zum gleichen Schluss gekommen:

Dem Kommentar zum Video nach zu urteilen, haben die Hasser auch bei diesem Video etwas zum Meckern gefunden: diesmal die Ohren des Vaters. Schlimmer ist noch, dass normale Menschen oft auch unpassende Fragen stellen, einfach aus Neugier oder für „das Wohl aller“. Das kann dann noch irritierender sein.

4. Ermöglichen Sie den Zugriff auf das Video nur einer bestimmten Zahl von Menschen

Wenn Sie nicht möchten, dass Ihr Kind zu einem Internet-Meme wird, sollten Sie den Zugriff auf Ihre Videos beschränken. Dafür gibt es einige Möglichkeiten:

Kennen Sie den Unterschied zwischen ungelisteten und privaten Videos auf YouTube? Diese beiden Privatsphäre-Einstellungen passen zu unterschiedlichen Situationen.

Für alle und die Ehefrau: In der Standardeinstellung sind all Ihre Videos öffentlich. Das bedeutet, jeder kann sie ansehen und über die Suche finden.

Keine ganz so schlechte Einstellung, die aber immer noch außer Kontrolle geraten kann: Ein ungelistetes Video kann nur über einen direkten Link angesehen werden. Das bedeutet, dass Sie den Link an Ihre Freunde und Verwandten schicken können und diese das Video ansehen, aber auch den Link weiter verteilen können. Und dabei kann das Ganze schiefgehen.

Private Videos sind die beste Möglichkeit für besorgte Eltern, denn diese können nur von Ihnen selbst und den YouTube-Nutzern angesehen werden, die Sie auswählen.

Facebook-Fotos, -Videos und -Beiträge können und sollten auf die gleiche Art geschützt werden. Dazu sollten Sie auch den Beitrag von „Zuerst denken – dann klicken!“ zur Verbesserung der Privatsphäre bei Facebook lesen.

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