Slum-Tourismus oder Fotomontage?

Autor: Ralf Nowotny

Die Geissens, ein millionenschweres Paar, bekannt durch eine Doku-Soap über ihr ausschweifendes Leben, haben es nicht leicht.  Seitdem sie sich im Urlaub in Kolumbien fröhlich lächelnd in den Slums fotografierten, ist der Begriff „Slum-Tourismus“ wieder ein wenig geläufiger, der Skandal über die geschmacklosen Bilder war vorprogrammiert.

So wundert es nicht, dass nun nach der Echtheit eines weiteren auf Facebook kursierenden Bildes gefragt wird, welches Slum-Tourismus zeigen soll.

clip_image001

Auf dem Bild zu sehen ist ein dezent übergewichtiger Mann auf einem Elektromobil, der scheinbar teilnahmslos an einem ausgemergelten, verhungernden Schwarzafrikaner vorbeifährt.


SPONSORED AD

Photoshop…

Was viele sicher schon ahnen: Es handelt sich um kein echtes Bild, sondern um eine Kombination zweier Bilder.

clip_image003

Jenes Bild des Kriegsfotografen James Nachtwey stammt aus dem Jahr 1993 und wurde im Sudan, Nordafrika aufgenommen.

clip_image005

Der Urheber jenes Bildes ist unbekannt, das Bild selber kursiert seit 2006 im Internet und wird in diversen Memes verwendet.

…aber warum?

Erstmalig erschien diese Fotomontage 2014 auf der Tumblr-Seite des Popart-Künstlers „Sketchaganda“, der Titel des Bildes lautet „What a wonderful world?“

Die Intension jener Fotomontage liegt auf der Hand:
Hier werden die Gegensätze zwischen den in Überfluss lebenden Menschen zu den ausgehungerten und unter Krieg und Armut leidenden Menschen der „Dritten Welt“ aufgezeigt.

Fazit:

Man kann darüber diskutieren, inwiefern es geschmackvoll ist, das Bild eines übergewichtigen Menschen, wahrscheinlich ohne seine Zustimmung, für ein Meme oder ein Popart-Bild zu verwenden, auch ist fraglich, inwieweit der Kriegsfotograf seine Zustimmung gegeben hat. Fakt ist aber, dass beide Bilder echt sind und die Realität in beiden Regionen der Welt darstellen.

Um ein weiteres Foto von Slum-Tourismus handelt es sich aber nicht. Noch nicht. Die Geissens werden ja noch ein paarmal Urlaub machen.

Autor: Ralf, mimikama.org

Unterstützen 🤍

FAKE NEWS BEKÄMPFEN

Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!

Mit Deiner Unterstützung via PayPal, Banküberweisung, Steady oder Patreon ermöglichst Du es uns, Falschmeldungen zu entlarven und klare Fakten zu präsentieren. Jeder Beitrag, groß oder klein, macht einen Unterschied. Vielen Dank für Deine Hilfe! ❤️

Mimikama-Webshop

Unser Ziel bei Mimikama ist einfach: Wir kämpfen mit Humor und Scharfsinn gegen Desinformation und Verschwörungstheorien.

Abonniere unseren WhatsApp-Kanal per Link- oder QR-Scan! Aktiviere die kleine 🔔 und erhalte eine aktuelle News-Übersicht sowie spannende Faktenchecks.

Link: Mimikamas WhatsApp-Kanal

Mimikama WhatsApp-Kanal

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Kämpfe mit uns für ein echtes, faktenbasiertes Internet! Besorgt über Falschmeldungen? Unterstütze Mimikama und hilf uns, Qualität und Vertrauen im digitalen Raum zu fördern. Dein Beitrag, egal in welcher Höhe, hilft uns, weiterhin für eine wahrheitsgetreue Online-Welt zu arbeiten. Unterstütze jetzt und mach einen echten Unterschied! Werde auch Du ein jetzt ein Botschafter von Mimikama

Mehr von Mimikama

Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!

Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.