Prügelvideo von Kieler Woche: es gibt 2 Versionen!

Autor: Andre Wolf

Ein heftiger Streit zwischen zwei Männern an einer Haltestelle für öffentliche Verkehrsmittel: ein Mann in schwarz gekleidet wirkt als Aggressor, der einen anderen Mann in weißer Jacke bedrängt. Die Streitereien werden immer stärker, bis es zu körperlichen Übergriffen kommt. Diese Szene ist in einem Video festgehalten und derzeit auf der Facebookseite “Bereicherung Fachkräfte Einzelfälle” zu sehen.


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Zwischen den beiden Männern: eine Person mit grau-blau gemusterter Jacke, die mit großem Einsatz die Auseinandersetzung verhindern will. Bei allem, was im Folgenden nun in diesem Artikel stehen wird: DIESE PERSON versucht über die komplette Zeit deeskalierend einzuwirken. Über weite Strecken auch recht erfolgreich. Das möchte ich über alles andere Stellen, was letztendlich dort abgelaufen ist.

Aber nun zu dem Video … bzw. der gekürzten Form. Dieses Video zeigt nun, wie ein Mann sehr aggressiv einen anderen Mann bedrängt. Dieser in schwarz gekleidete Mann, offensichtlich mit Migrationshintergrund, ist in der gekürzten Version eindeutig der Aggressor. Es gibt auch keinen Grund, ihn in Schutz zu nehmen: der gewaltsame Übergriff ist auf jeden Fall zu verurteilen.

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Mittlerweile gibt es dieses gekürzte Video auf vielen verschiedenen Seiten.

Das Video wirkt in erster Instanz nach einem provokativ herbeigeführten Überfall eines „Mannes mit Migrationshintergrund auf einen unschuldigen Deutschen“. Falls noch vorhanden, so ist es hier zu sehen. Was uns an dieser Stelle ein wenig stutzig macht: es sind mehrere Personen, die gegen den Mann in der weißen Jacke vorgehen, darunter auch Personen, bei denen man optisch zunächst keinen Migrationshintergrund vermutet.

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Das Video ist 57 Sekunden lang und endet mit dem Erscheinen der Polizei, welche den in schwarz gekleideten Jungen Mann verfolgt. Es bleiben an dieser Stelle jedoch Fragen offen, die entstanden sind, weil das Video um einige Stellen gekürzt wurde:

Die komplette Version

Jedoch nicht allein die in schwarz gekleidete Person ist zu verurteilen. Ganz wichtig an dieser Stelle: er ist auch nicht frei zu sprechen, egal was in diesem Absatz nun stehen wird. Er hat ganz klar den Mann angegriffen und auch deutlich sichtbar nachgetreten, wenn die Polizei nicht die Bildfläche betreten hätte, wäre die Auseinandersetzung eventuell sogar noch weiter gegangen.

Was jedoch in der gekürzten Version deutlich weggelassen wurde, sind die Gesten im Vorfeld. Es gibt eine unbearbeitete Version des Videos,  welche zeigt, dass der Mann zwei Mal den Hitlergruß zeigt und im Vorfeld gleichermaßen provoziert. Sowohl der körperliche Übergriff, als auch das zeigen des Grußes sind beides strafrechtlich zu bewerten.

Jeweils in Sekunde 45 und Sekunde 47 sind diese Gesten zu erkennen. Die Situation wäre vermutlich auch im Sande verlaufen, da die eine Gruppe von Personen ab Minute 1:25 den Ort verlässt. Sie befinden sich auch mittlerweile auf der gegenüberliegenden Straßenseite, als der Ruf “Sieg Heil, Junge” ertönt und die Situation dadurch eskaliert.

Ist der Angriff dadurch gerechtfertigt?

Um Himmels Willen, NEIN! Nein. Auf gar keinen Fall. Es handelt sich um einen Übergriff, der natürlich verfolgt werden muss. Provokationen hin oder her: auch auf einen strafrechtlich belangbaren Hitlergruß darf man nicht mit Gewalt antworten. Gesten und Worte rechtfertigen Gewalt nicht. Und diese Gesten und Worte, ja auch ein Teil offenkundiger Rassismus, darf letztendlich auch nicht den Überfall ausblenden.

Faktisch

Alle Personen haben ein deutliches Fehlverhalten an den Tag gelegt. Dementsprechend sollten auch alle Beteiligten, jeder für sein Vergehen, juristisch bemessen werden.

Das Video wirkt auch ein wenig wie ein Spiegel der aktuellen Gesellschaft: es wird offen provoziert, es wird geschlagen und nur EINE EINZIGE Person stellt sich gewaltlos dazwischen. Freunde. Nur eine Person? Und dann ausgerechnet eine Person, die augenscheinlich im Falle einer Eskalation körperlich unterlegen wäre? Was wäre geschehen, wenn noch 4 – 5 oder mehrere andere Menschen sich in der frühen Phase des Streites zu dieser schlichtenden Person gestellt hätten? ist ein Gedankenspiel, kann gut enden, kann schlecht enden. Wäre aber vermutlich der richtige Weg gewesen.

Das Verschwinden einer deeskalierend wirkenden Menge ist schon erschreckend.

Weitere Quellen:

Kieler nachrichten

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