Nach Freispruch: Mann verklagt Brandenburg

Autor: Kathrin Helmreich

Potsdam: Todesfall wird neu aufgerollt – Mann wird nach 535 Tagen Haft wieder entlassen

Wie die ‘Märkische Allgemeine’ berichtet, wurde Veysel Kurt nach 535 Tagen Haft wieder entlassen, nachdem er wegen Totschlag an seiner Geliebten zu neun Jahren Haft verurteilt gewesen war.

Am 06. März 2009 trifft Kurt seine Geliebte Marlis K. in seiner Wohnung und schlafen miteinander. “Doch plötzlich sackt die Frau zusammen und Blut läuft aus ihrer Vagina”, schildert Kurt später vor Gericht. Er beteuert einen Unfall.

Doch Kurts Handlungen kurz darauf werfen Fragen auf. Nachdem er die Leiche der Frau in seinem Auto abgelegt hatte, stellte er den Wagen auf einem Parkplatz bei Finsterwalde ab. Kurz darauf wird er entdeckt.

Die Staatsanwaltschaft Cottbus veranlasste eben dieses Verhalten zu einer Anklage.

Kurt erklärt, er habe sich geschämt und Angst um seine berufliche Existenz gehabt. Laut Staatsanwaltschaft war jedoch die gekränkte Ehre eines Moslems ein ausreichendes Tatmotiv, nachdem Marlis K. ihn beim Sex als Waschlappen bezeichnet haben soll.

Daraufhin soll er die Frau mit einem Metallrohr penetriert und danach erstickt haben.

2010 hebt der Bundesgerichtshof (BGH) in Leipzig das Cottbuser Urteil von 9 Jahren Haft auf:

“Die Beweiswürdigung des Landgerichts beruhe auf einer nicht ausreichenden Tatsachengrundlage, sondern vielmehr weitestgehend auf Vermutung”

Das Cottbuser Landesgericht muss den Fall neu aufrollen und erhält ein Gegengutachten des renommierten Münsteraner Rechtsmediziners Bernd Brinkmann, der zu dem Schluss gelangte, dass Marlis K. an einer Luftembolie starb.

Einem äußerst seltenen Fall, der dadurch ausgelöst wurde, dass beim Geschlechtsverkehr Luftbläschen durch eine Verletzung in der Scheide in die Blutbahn gelangt war und im Herzen landeten.

Freispruch für Veysel Kurt

Im Frühjahr 2013 verlässt Kurt den Gerichtssaal als freier Mann – aus Mangel an Beweisen.

Das Gericht kann nicht abschließend erklären, was am 06. März 2009 wirklich geschah.

Veysel Kurt lebt inzwischen wieder in der Türkei und erhält für seine Zeit in Haft eine Entschädigung von knapp 25 400 Euro.

Doch Veysels bürgerliche Existenz ist zerstört, so klagt er auf zusätzliche 25 000 Euro Schadensersatz, da er die Potsdamer Rechtsmedizin dafür verantwortlich macht, dass er verhaftet und verurteilt wurde.

Sie habe die Leiche nicht ausreichend untersucht.

Unterstützen 🤍

FAKE NEWS BEKÄMPFEN

Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!

Mit Deiner Unterstützung via PayPal, Banküberweisung, Steady oder Patreon ermöglichst Du es uns, Falschmeldungen zu entlarven und klare Fakten zu präsentieren. Jeder Beitrag, groß oder klein, macht einen Unterschied. Vielen Dank für Deine Hilfe! ❤️

Mimikama-Webshop

Unser Ziel bei Mimikama ist einfach: Wir kämpfen mit Humor und Scharfsinn gegen Desinformation und Verschwörungstheorien.

Abonniere unseren WhatsApp-Kanal per Link- oder QR-Scan! Aktiviere die kleine 🔔 und erhalte eine aktuelle News-Übersicht sowie spannende Faktenchecks.

Link: Mimikamas WhatsApp-Kanal

Mimikama WhatsApp-Kanal

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Kämpfe mit uns für ein echtes, faktenbasiertes Internet! Besorgt über Falschmeldungen? Unterstütze Mimikama und hilf uns, Qualität und Vertrauen im digitalen Raum zu fördern. Dein Beitrag, egal in welcher Höhe, hilft uns, weiterhin für eine wahrheitsgetreue Online-Welt zu arbeiten. Unterstütze jetzt und mach einen echten Unterschied! Werde auch Du ein jetzt ein Botschafter von Mimikama

Mehr von Mimikama

Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!

Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.