Lupenreiner Betrugsversuch!

Autor: Andre Wolf

Autsch, die Erschaffer dieser E-Mail haben ganze Arbeit geleistet. Angefangen vom sauberen Aufbau,wohl formulierten Sätzen, der korrekten Anrede des Empfängers bis hin zu einer täuschend echt klingenden Adresse. Diese Mail hat ein hohes Gefahrenpotential!

Und diese Mail verdeutlicht nochmal, dass die Zeiten von unsauber übersetzten Phishingmails, optisch vermurksten Webseiten und schwach aufgebautem Inhalt vorbei sind. Sogar die Phishingwebseite, auf welche letztendlich verwiesen wird, ist im responsive Design gehalten.

Sogar eine Warnung vor sich selbst ist auf der Phishingwebseite eingebaut. Und all diese kleinen Details stellen am Ende ein großes rundes Gesamtpaket her, welches Commerzbankkunden irritieren soll.

Wichtiger Hinweis: Erwähntes Unternehmen (Commerzbank) hat mit der Betrugsmasche nichts zu tun. Sie selbst wurden hier Opfer, indem ihr Name missbräuchlich verwendet wird, um Nutzer in die Falle zu locken!

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Der komplette Inhalt dieser E-Mail an dieser Stelle im barrierefreien Klartext:

Guten Tag Christian [***],

das neue mTAN (mobileTAN) Verfahren wird ab sofort die primäre Legitimationsmöglichkeit von Online Zahlungen sein.
Sie erhalten bei jeder Online-Zahlung eine SMS zur Legitimierung Ihrer Zahlung und müssen diese angeben.
Zur Aktivierung des Verfahrens ist eine Hinterlegung Ihrer Mobilfunknummer erforderlich.

Klicken Sie auf die unten stehende Fläche, um die Hinterlegung Ihrer Mobilfunknummer zu bestätigen.

Zum Online-Banking

Wir bedanken uns bei Ihnen für Ihr Verständnis.
Ihre Commerzbank

Bei dieser E-Mail handelt es sich um einen Betrugsversuch, der speziell auf Commerzbank-Kunden gerichtet ist, jedoch blind gestreut versendet wird und somit auch auf Personen trifft, die kein Konto bei der Commerzbank haben.

Vorsicht, Phishing!

Man landet nun nach dem getätigten Klick auf einer Webseite unter der Adresse “commerzbank.de-sicherheit-sdh3ttdm. pw”. Unser Kaspersky Internet Security warnte direkt beim Aufruf dieser Seite vor der Webadresse. Ohne eine Blockade gelangt man jedoch auf eine Webseite, die dem Commerzbank-Login nachempfunden ist.

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Diese Webseite bildet den Empfangsbereich. Bitte auf dem folgenden Screenshot genau auf die Adressleiste achten, denn die angezeigte Adresse stellt vorne ein “commerzbank.de” dar. Es handelt sich bei diesem Bestandteil jedoch um eine konstruierte Täuschung, denn die wahre Adresse, zu der geleitet wird, lautet “de-sicherheit-sdh3ttdm. pw”.

Gleichzeitig ist auch zu beobachten, dass die gefälschte Webseite ironischerweise vor sich selbst warnt und dieses Stilmittel der Warnung als unterstützendes Merkmal nutzt.

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Wir warnen davor, auf dieser Seite wahrheitsgemäße Angaben zu machen.

Allgemeine Phishingwarnung:

  • Phishing E-Mails versuchen grundsätzlich so auszusehen, als stammen sie von dem entsprechenden Unternehmen. Mit diesen versuchen Betrüger, an persönliche Daten zu kommen, vorzugsweise Bank- Kreditkarten oder sonstige Zahldaten.
  • Eine Schutzsoftware ist hilfreich! Bei aktualisierten Datenbanken und entsprechender Heuristik werden schädliche Seiten oftmals blockiert. Wir nutzen hierfür eine Kaspersky Schutzsoftware.
  • Die eigentliche “Kunst” dieser Mails ist die Geschichte, mit welcher der Empfänger dazu verleitet werden soll, der E-Mail zu trauen und den eingefügten Link zu öffnen. Hier spielen Ausdruck, Grammatik und Rechtschreibung, sowie Plausibilität und auch Individualität eine sehr große Rolle. Speziell in der jüngeren Vergangenheit gab es zunehmend Mails, welche mit Individualität glänzten: die konnten den Empfänger mit korrektem Namen ansprechen und gaben auch tatsächliche Adress- und Personendaten an.
  • Man kann jedoch generell beachten: Banken, Zahl- und Kaufportale fordern niemals mit Hilfe eines eingebauten Links zum Einloggen in das Konto auf! Zudem ist eine generische Anrede zwar immer ein Indiz für Phishing, eine vorhandene korrekte Anrede jedoch nicht der Beweis für die Echtheit einer Mail.
  • Tipp am Smartphone: einen Link andrücken und halten, bis sich ein Dialogfenster mit der Linkvorschau öffnet. Daran kann man erkennen, wohin ein eingebetteter Link führen soll.
  • Niemals über einen Link einloggen, der per Mail gesendet wird, sondern immer die betreffende Seite per Hand in die Adresszeile des Browsers eintippen und dort einloggen. Sollten tatsächlich Ankündigungen des entsprechenden Dienstes vorhanden sein, werden diese dort angezeigt. Zusätzlich ist es nach Möglichkeit ebenso zu unterlassen, über öffentliche/fremde WLAN-Netze Bankgeschäfte zu tätigen, da man nie genau weiß, ob (und im Ernstfall von wem) diese Netze protokolliert werden.
  • Niemals reale Daten in die Formularfelder eintragen! Unter Umständen können die Daten sogar bereits während des Tippens an die Betrügerdatenbank weitergeleitet werden, ohne dass man mit “weiter” bestätigt.

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