Likes mit dem Leid Anderer

Autor: Andre Wolf

Tippe “Toll!” wenn Du das auch so machst, tippe “Scheiß!” wenn es Dich auch annervt, wie einige Menschen schamlos das Leid anderer ausnutzen.

Man sieht ja immer wieder viel Likegeilheit auf Facebook, das berühmteste aller Beispiele wird wahrscheinlich der “Junge mit dem Krebsgeschwür” sein, welcher interessanterweise gar kein Krebsgeschwür hatte (wir haben berichtet).

Und nun erreichte uns diese Statusmeldung, welche ein totes Mädchen in einem Sarg zeigt und darum bittet, dass man “Amen” eintippt.

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Ok, man sollte nun der Ansicht sein, dass der normal gebildete Mensch derart unsinnige Aufrufe ignoriert und diesem emotionalen Druck standhalten kann. Zumal weder das Kind etwas davon hat, noch die Angehörigen, aber auch nicht die Menschen, die hier “Amen” eintippen.


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Doch ganz offensichtlich fühlt sich eine Vielzahl von Menschen dazu genötigt, den eigenen Seelenfrieden herzustellen und hier tatsächlich zu interagieren. Ja, richtig gelesen: interagieren! Denn es wird nicht allein fleißig “Amen” unter dieses Bild getippt, sondern auch geliked und geteilt:

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REALLY?

Ja, das ist echt. Unter diesem Bild eines toten Mädchens finden sich weit über 200.000 Kommentare. Und bevor jetzt auch nur eine Mütze schreit “Oh mein Gott, Mimikama ist soooo herzlos!” antworten wir:

NEIN, niemand ist herzlos, der diese Aufrufe ignoriert. Es ist ja wohl klar, dass man von einem schlimmen Schicksal nicht unberührt bleibt. Der aufgesetzte Kommentar ist da kaum nötig. Zudem kommt es in diesem Falle noch dicker: diese Art von “Amen” Meldungen haben nur ein einziges Ziel: es soll Interaktion erschaffen werden. Diese Menschen, die Bilder von erkrankten, verstümmelten oder verstorbenen Kindern posten und darauf hinweisen, dass man mit “Amen” kommentieren soll, sind nichts anderes als Heuchler.

Likefarmer und Klickvieh

Diese Methode, ja diese Menschen nennt man “Likefarmer”. Sie erzeugen mit verschiedenen Taktiken Interaktion: Like, Share oder Comment. Jede Interaktion erhöht die Reichweite ihrer Seite, bzw. ihrer Meldungen. Dabei machen sie selbst vor Urheberrechten, Persönlichkeitsrechten oder den Gefühlen Angehöriger nicht Halt, denn die Likefarmer melken ihr Klickvieh. Und ihr Klickvieh sind die eigenen Nutzer.

Schöne Bauernhof-Metapher? Leider ist es so.

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