“Keine Schweine in Kinderbüchern”: lesen hilft!

Autor: Andre Wolf

Ein paar Worte zum Thema “Lesen”.

Denn würde man sich zwei Minuten Zeit zum Lesen nehmen, hatte man in dem Artikel aus der “Presse” schnell gemerkt, das diese Idee unsinnig ist und sich nicht durchsetzen wird.

image
(Screenshot: Presse.com)

In diesem Artikel aus der überregionalen österreichischen Tageszeitung “Presse”vom 16.01.2015 heißt es:

Muslime nicht verärgern: Keine Schweine in Kinderbüchern? Um Muslime und Juden nicht zu verärgern, überlegt der Verlag Oxford University Press Schweine und Würstchen aus Kinderbüchern zu verbannen.

Diese Schlagzeile ist in den letzten Tagen ein erneuter Aufhänger geworden. Man muss dazu jedoch deutlich sagen:


SPONSORED AD




Quelle lesen!

Zum einen: diese Meldung stammt vom 16.01.2015, also über 7 Monate alt. Wenn das Verhalten des Verlages Schule gemacht hätte, dann hätte man schon wesentlich mehr dieser Meldungen gehört und gelesen.

Zum anderen: wer sich die Mühe macht, und den Artikel bis zum Ende liest, der erfährt dann auch, dass diese Überlegung des Verlages selbst von Muslimen und Juden als unsinnig abgestempelt wurde:

Auch der muslimische Abgeordnete Khalid Mahmood nannte den Vorstoß „absoluten Quatsch“. Ein Sprecher des Rates der jüdischen Institutionen in Großbritannien erklärte, das Judentum verbiete zwar das Essen von Schweinefleisch, nicht aber die Erwähnung oder die Darstellung des Tiers.

(Quelle: Presse.com)

Daher ist es recht unsinnig, diesen Artikel in einer interreligiösen Diskussion auf den Tisch zu bringen, weil diese Überlegung so nicht praktiziert wird und zum Jahresanfang im Kontext mit dem Anschlag auf das Satiremagazin “Charlie Hebdo” stand. Wie man dem Guardian entnehmen kann, hat der Verlag auch nicht vor gehabt, Bilder von Schweinen den Büchern zu verbannen, sondern sie sind der Ansicht, eine gesunde Portion Menschenverstand und auch sensibles Empfinden gegenüber anderen Kulturen gegenüber zu berücksichtigen. Es gibt weiterhin Abbildungen von Schweinen in den Büchern der Oxford University Press.

To clarify, OUP does not have a blanket ban on pork products in its titles, and we do still publish books about pigs. […]
While we should be mindful of these cultural sensitivities, a healthy dose of common sense is also required.

(Quelle: The Guardian)

Man muss dazu berücksichtigen: die Oxford University Press ist der weltgrößte Universitätsverlag in bringt Bücher in vielen Ländern heraus.

Artikelvorschau Bildquelle: Volodymyr Burdiak @ Shutterstock.com

Unterstützen 🤍

FAKE NEWS BEKÄMPFEN

Unterstützen Sie Mimikama, um gemeinsam gegen Fake News vorzugehen und die Demokratie zu stärken. Helfen Sie mit, Fake News zu stoppen!

Mit Deiner Unterstützung via PayPal, Banküberweisung, Steady oder Patreon ermöglichst Du es uns, Falschmeldungen zu entlarven und klare Fakten zu präsentieren. Jeder Beitrag, groß oder klein, macht einen Unterschied. Vielen Dank für Deine Hilfe! ❤️

Mimikama-Webshop

Unser Ziel bei Mimikama ist einfach: Wir kämpfen mit Humor und Scharfsinn gegen Desinformation und Verschwörungstheorien.

Abonniere unseren WhatsApp-Kanal per Link- oder QR-Scan! Aktiviere die kleine 🔔 und erhalte eine aktuelle News-Übersicht sowie spannende Faktenchecks.

Link: Mimikamas WhatsApp-Kanal

Mimikama WhatsApp-Kanal

Hinweise: 1) Dieser Inhalt gibt den Stand der Dinge wieder, der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell
war. Die Wiedergabe einzelner Bilder, Screenshots, Einbettungen oder Videosequenzen dient zur
Auseinandersetzung der Sache mit dem Thema.


2) Einzelne Beiträge (keine Faktenchecks) entstanden durch den Einsatz von maschineller Hilfe und
wurde vor der Publikation gewissenhaft von der Mimikama-Redaktion kontrolliert. (Begründung)


Mit deiner Hilfe unterstützt du eine der wichtigsten unabhängigen Informationsquellen zum Thema Fake News und Verbraucherschutz im deutschsprachigen Raum

INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE

Kämpfe mit uns für ein echtes, faktenbasiertes Internet! Besorgt über Falschmeldungen? Unterstütze Mimikama und hilf uns, Qualität und Vertrauen im digitalen Raum zu fördern. Dein Beitrag, egal in welcher Höhe, hilft uns, weiterhin für eine wahrheitsgetreue Online-Welt zu arbeiten. Unterstütze jetzt und mach einen echten Unterschied! Werde auch Du ein jetzt ein Botschafter von Mimikama

Mehr von Mimikama

Mimikama Workshops & Vorträge: Stark gegen Fake News!

Mit unseren Workshops erleben Sie ein Feuerwerk an Impulsen mit echtem Mehrwert in Medienkompetenz, lernen Fake News und deren Manipulation zu erkennen, schützen sich vor Falschmeldungen und deren Auswirkungen und fördern dabei einen informierten, kritischen und transparenten Umgang mit Informationen.