KEIN FACEBOOK-FAKE: Die Droge mit dem Namen „Krokodil“

Autor: Tom Wannenmacher

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Auf Facebook wird im Moment ein Statusbeitrag geteilt (im Moment NOCH englischsprachig) der vor einer Droge mit dem Namen “Krokodil” warnt. Laut Aussage der Statusbeitrags-Erstellers zerfrisst diese Droge den Körper. Zusätzlich wurde der Statusbeitrag mit einem Foto ausgestattet, dass ekelig aussieht.

Um dieses Statusbeitrag geht es:

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Im Statusbeitrag steht:

Just in case anyone is thinking about using the new street drug Krokodil, here is what it does to you ALL OVER YOUR BODY!!!
A powerful heroin-like drug that rots flesh and bone has made its first reported appearance in the United States, an Arizona health official says.
Known on the street as „krokodil,“ the caustic homemade opiate is made from over-the-counter codeine-based headache pills mixed with iodine, gasoline, paint thinner or alcohol. When it’s injected, the concoction destroys a user’s tissue, turning the skin scaly and green like a crocodile. Festering sores, abscesses and blood poisoning are common.
Frank LoVecchio, the co-medical director at the Banner Good Samaritan Poison & Drug Information Center, told KPHO-TV that Arizona health officials have seen two cases during the past week.
„As far as I know, these are the first cases in the United States that are reported,“ he said. „So we’re extremely frightened.“
LoVecchio did not say where in the state the patients were located or provide details about their conditions.
The drug — chemically called desomorphine — emerged around 2002 in Siberia and the Russian Far East but has swept across the country in just the past three years, according to a Time magazine investigation.
Krokodil became popular in Russia because heroin can be difficult to obtain and is expensive. Krokodil costs three times less, and the high is similar to heroin though much shorter, usually 90 minutes.
The average life expectancy among krokodil addicts in Russia is two to three years, according to Time, which called the narcotic „the most horrible drug in the world.“ Gangrene and amputations are common, and the toxic mix dissolves jawbones and teeth, much like the methamphetamine that Walter White cooks in Breaking Bad.
As with all intravenous drug addicts, krokodil users are susceptible to HIV, hepatitis C and other blood-borne diseases, and have compromised immune systems.
One recovering Russian krokodil addict, Irina Pavlova, told Time in 2011 that she injected the drug almost daily for six years. She has a speech impediment and impaired motor skills because of the resulting brain damage.
Her brother was among the dozen or so addicts she shot up with. „Practically all of them are dead now,“ she said. „For some, it led to pneumonia, some got blood poisoning, some had an artery burst in their heart, some got meningitis, others simply rot.“ A Russian woman using krokodil in June 2011 told The Independent that a fellow junkie refused to go to the hospital.
„Her flesh is falling off and she can hardly move anymore,“ she said.

Unsere Recherche hat ergeben:

JA, DIESES DROGE GIBT ES!

Wikipedia schreibt:

Desomorphin, in der Drogenszene auch Krokodil oder kurz Krok genannt, ist ein stark potentes Opioid, das erstmals 1932 in den Vereinigten Staaten synthetisiert wurde.Desomorphin gehört in Deutschland und Österreich aufgrund eines hohen Abhängigkeitspotentials zu den nicht verkehrsfähigen Betäubungsmitteln.

Gebrauch als illegale Droge
Krokodil findet als „Droge des armen Mannes“ eine weite Verbreitung innerhalb Russlands. Im September 2013 tauchte die Droge erstmalig in Phoenix in den Vereinigten Staaten auf, im Oktober kam die Droge im Raum Chicago auf. Eine Klinik in Joliet im Bundesstaat Illinois behandelte im Oktober 2013 drei Nutzer von Krokodil.

Durch die illegale Herstellung über Codein, Iod und roten Phosphor in einem ähnlichen Prozess wie zur Herstellung von Methamphetamin auf Basis von Pseudoephedrin wird das Endprodukt unrein und reich an stark toxischen Nebenprodukten. Bei Injektion führen diese Nebenprodukte zu schweren Gewebeschäden, Venenentzündungen und Nekrose bis zur Gangrän oder Organversagen. Irreversible Schädigungen (neurologische Veränderungen, Nierenschäden, Gefäßschäden) können bereits bei der ersten Verwendung entstehen. Laut Aussage der Anti-Drogen-Initiative „Stadt ohne Drogen“ in Jekaterinburg ist „Krok“ so aggressiv toxisch, dass die durchschnittliche Überlebensdauer von Konsumenten nach Beginn des regelmäßigen intravenösen Konsums gerade noch ein Jahr betrage. Die Droge wird in Russland „Krokodil“ genannt, da an der Injektionsstelle oft eine grünliche Verfärbung der Haut auftritt und diese um die Injektionsstelle an eine Krokodilhaut erinnert.
Verweis: http://de.wikipedia.org/wiki/Desomorphin

SPIEGEL.de hat im Juli 2011 bereits darüber berichtet:

Neue Billigdroge „Krokodil“: Der Stoff, der Junkies verfaulen lässt“Krokodil“ heißt die Droge der Armen und Verwahrlosten in Russland. Der Stoff wird aus Hustentabletten gewonnen und sorgt für kurze Euphorieschübe, doch die Schäden sind enorm. Die Junkies verwesen regelrecht, ihre Lebenserwartung sinkt drastisch – doch die Pharmalobby wehrt sich gegen Verbote.
Verweis: http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/neue-billigdroge-krokodil-der-stoff-der-junkies-verfaulen-laesst-a-773086.html

FOCUS.de hat im Oktober 2011 folgendes veröffentlicht:

Vom Heroinersatz Desomorphin, auch Krokodil genannt, sind Tausende Russen abhängig. Jetzt ist die Substanz im Ruhrgebiet aufgetaucht. Süchtige laufen Gefahr, lebendig zu verfaulen.
Verweis: http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/psychologie/news/heroin-ersatz-krokodil-russische-todesdroge-in-deutschland-aufgetaucht_aid_641387.html

Fazit:

Ja, diese Droge gibt es wirklich und führt zu schweren Gewebeschäden.
OB DAS BILD IM GENANNTEN STATUSBEITRAG ECHT ODER EIN FAKE IST, KÖNNEN WIR NICHT SAGEN!
Die Seite, die diesen Statusbeitrag veröffentlicht hat, erweckt jedoch den Eindruck, dass sie nur Like-geil ist und generell kuriose Statusbeiträge veröffentlicht.
Verwendet man die Bildersuche von Google, dann findet man jedoch unzählige Seiten, die dieses Bild in diesem Zusammenhang verwenden.

Screenshot der Google-Bildersuche

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